Die allgemeine Antwort ist wieder dieselbe. Die Preissumme der cirkulirenden Waarenmasse ist vermehrt, nicht weil die Preise einer ge- gebnen Waarenmasse gestiegen, sondern weil die Masse der jetzt cirku- lirenden Waaren größer ist als die der früher cirkulirenden Waaren, ohne dass dies durch einen Fall der Preise ausgeglichen wäre. Das zur Cir- kulation dieser größren Waarenmasse von größrem Werth erforderte zu- schüssige Geld muss beschafft werden entweder durch erhöhte Oekonomi- sirung der cirkulirenden Geldmasse -- sei es durch Ausgleichung der Zahlungen etc., sei es durch Mittel, welche den Umlauf derselben Geld- stücke beschleunigen -- oder aber durch Verwandlung von Geld aus der Schatzform in die cirkulirende Form. Letztres schließt nicht nur ein, dass brachliegendes Geldkapital in Funktion tritt als Kauf- oder Zahlungs- mittel; oder auch, daes bereits als Reservefonds fungirendes Geldkapital, während es seinem Eigner die Funktion des Reservefonds vollzieht, für die Gesellschaft aktiv cirkulirt (wie bei Depositen in Banken, die be- ständig ausgeliehen werden), also doppelte Funktion vollzieht, -- sondern auch, dass die stagnirenden Reservefonds von Münze ökonomisirt werden.
"Damit das Geld als Münze beständig fließt, muss die Münze be- ständig zu Geld gerinnen. Der beständige Umlauf der Münze ist bedingt durch ihre beständige Stockung in größren oder kleinren Portionen in allseitig innerhalb der Cirkulation ebensowohl entspringenden, als sie be- dingenden Reservefonds von Münze, deren Bildung, Vertheilung, Auflösung und Wiederbildung stets wechselt, deren Dasein beständig verschwindet, deren Verschwinden beständig da ist. A. Smith hat diese unaufhörliche Verwandlung der Münze in Geld und des Geldes in Münze so ausge- drückt, dass jeder Waarenbesitzer neben der besondren Waare, die er ver- kauft, eine gewisse Summe der allgemeinen Waare, womit er kauft, stets vorräthig haben müsse. Wir sahen, dass in der Cirkulation W -- G -- W das zweite Glied G -- W sich beständig in eine Reihe Käufe zer- splittert, die sich nicht auf einmal, sondern successiv in der Zeit voll- ziehn, sodass eine Portion von G als Münze umläuft, während die andre als Geld ruht. Das Geld ist hier in der That nur suspendirte Münze, und die einzelnen Bestandtheile der umlaufenden Münzmasse erscheinen stets wechselnd bald in der einen, bald in der andren Form. Diese erste Verwandlung des Cirkulationsmittels in Geld stellt daher ein nur tech- nisches Moment des Geldumlaufs selbst dar." (Karl Marx, Zur Kritik der
Die allgemeine Antwort ist wieder dieselbe. Die Preissumme der cirkulirenden Waarenmasse ist vermehrt, nicht weil die Preise einer ge- gebnen Waarenmasse gestiegen, sondern weil die Masse der jetzt cirku- lirenden Waaren größer ist als die der früher cirkulirenden Waaren, ohne dass dies durch einen Fall der Preise ausgeglichen wäre. Das zur Cir- kulation dieser größren Waarenmasse von größrem Werth erforderte zu- schüssige Geld muss beschafft werden entweder durch erhöhte Oekonomi- sirung der cirkulirenden Geldmasse — sei es durch Ausgleichung der Zahlungen etc., sei es durch Mittel, welche den Umlauf derselben Geld- stücke beschleunigen — oder aber durch Verwandlung von Geld aus der Schatzform in die cirkulirende Form. Letztres schließt nicht nur ein, dass brachliegendes Geldkapital in Funktion tritt als Kauf- oder Zahlungs- mittel; oder auch, daes bereits als Reservefonds fungirendes Geldkapital, während es seinem Eigner die Funktion des Reservefonds vollzieht, für die Gesellschaft aktiv cirkulirt (wie bei Depositen in Banken, die be- ständig ausgeliehen werden), also doppelte Funktion vollzieht, — sondern auch, dass die stagnirenden Reservefonds von Münze ökonomisirt werden.
„Damit das Geld als Münze beständig fließt, muss die Münze be- ständig zu Geld gerinnen. Der beständige Umlauf der Münze ist bedingt durch ihre beständige Stockung in größren oder kleinren Portionen in allseitig innerhalb der Cirkulation ebensowohl entspringenden, als sie be- dingenden Reservefonds von Münze, deren Bildung, Vertheilung, Auflösung und Wiederbildung stets wechselt, deren Dasein beständig verschwindet, deren Verschwinden beständig da ist. A. Smith hat diese unaufhörliche Verwandlung der Münze in Geld und des Geldes in Münze so ausge- drückt, dass jeder Waarenbesitzer neben der besondren Waare, die er ver- kauft, eine gewisse Summe der allgemeinen Waare, womit er kauft, stets vorräthig haben müsse. Wir sahen, dass in der Cirkulation W — G — W das zweite Glied G — W sich beständig in eine Reihe Käufe zer- splittert, die sich nicht auf einmal, sondern successiv in der Zeit voll- ziehn, sodass eine Portion von G als Münze umläuft, während die andre als Geld ruht. Das Geld ist hier in der That nur suspendirte Münze, und die einzelnen Bestandtheile der umlaufenden Münzmasse erscheinen stets wechselnd bald in der einen, bald in der andren Form. Diese erste Verwandlung des Cirkulationsmittels in Geld stellt daher ein nur tech- nisches Moment des Geldumlaufs selbst dar.“ (Karl Marx, Zur Kritik der
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Die allgemeine Antwort ist wieder dieselbe. Die Preissumme der
cirkulirenden Waarenmasse ist vermehrt, nicht weil die Preise einer ge-
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lirenden Waaren größer ist als die der früher cirkulirenden Waaren, ohne
dass dies durch einen Fall der Preise ausgeglichen wäre. Das zur Cir-
kulation dieser größren Waarenmasse von größrem Werth erforderte zu-
schüssige Geld muss beschafft werden entweder durch erhöhte Oekonomi-
sirung der cirkulirenden Geldmasse — sei es durch Ausgleichung der
Zahlungen etc., sei es durch Mittel, welche den Umlauf derselben Geld-
stücke beschleunigen — oder aber durch Verwandlung von Geld aus der
Schatzform in die cirkulirende Form. Letztres schließt nicht nur ein,
dass brachliegendes Geldkapital in Funktion tritt als Kauf- oder Zahlungs-
mittel; oder auch, daes bereits als Reservefonds fungirendes Geldkapital,
während es seinem Eigner die Funktion des Reservefonds vollzieht, für
die Gesellschaft aktiv cirkulirt (wie bei Depositen in Banken, die be-
ständig ausgeliehen werden), also doppelte Funktion vollzieht, — sondern
auch, dass die stagnirenden Reservefonds von Münze ökonomisirt werden.
„Damit das Geld als Münze beständig fließt, muss die Münze be-
ständig zu Geld gerinnen. Der beständige Umlauf der Münze ist bedingt
durch ihre beständige Stockung in größren oder kleinren Portionen in
allseitig innerhalb der Cirkulation ebensowohl entspringenden, als sie be-
dingenden Reservefonds von Münze, deren Bildung, Vertheilung, Auflösung
und Wiederbildung stets wechselt, deren Dasein beständig verschwindet,
deren Verschwinden beständig da ist. A. Smith hat diese unaufhörliche
Verwandlung der Münze in Geld und des Geldes in Münze so ausge-
drückt, dass jeder Waarenbesitzer neben der besondren Waare, die er ver-
kauft, eine gewisse Summe der allgemeinen Waare, womit er kauft, stets
vorräthig haben müsse. Wir sahen, dass in der Cirkulation W — G — W
das zweite Glied G — W sich beständig in eine Reihe Käufe zer-
splittert, die sich nicht auf einmal, sondern successiv in der Zeit voll-
ziehn, sodass eine Portion von G als Münze umläuft, während die andre
als Geld ruht. Das Geld ist hier in der That nur suspendirte Münze,
und die einzelnen Bestandtheile der umlaufenden Münzmasse erscheinen
stets wechselnd bald in der einen, bald in der andren Form. Diese erste
Verwandlung des Cirkulationsmittels in Geld stellt daher ein nur tech-
nisches Moment des Geldumlaufs selbst dar.“ (Karl Marx, Zur Kritik der
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/369>, abgerufen am 22.11.2024.
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