mittel vorhanden, so wäre die überschüssige Arbeit, über die der Käufer verfügt, nicht verwendbar; sein Verfügungsrecht darüber führte zu nichts. Wären mehr Produktionsmittel vorhanden als verfügbare Arbeit, so blieben sie ungesättigt mit Arbeit, würden nicht in Produkt verwandelt.
Sobald vollzogen, verfügt der Käufer nicht nur über die zur Produktion eines nützlichen Artikels nöthigen Produktionsmittel und Arbeitskraft. Er verfügt über eine grössere Flüssigmachung der Ar- beitskraft, oder grösseres Quantum Arbeit, als zum Ersatz des Werths der Arbeitskraft nöthig, und zugleich über die Produktionsmittel, erheischt zur Verwirklichung oder Vergegenständlichung dieser Arbeitssumme: er verfügt also über die Faktoren der Produktion von Artikeln von grösserem Werth als dem ihrer Produktionselemente, oder einer Mehrwerth ent- haltenden Waarenmasse. Der von ihm in Geldform vorgeschossne Werth befindet sich also jetzt in einer Naturalform, worin er als Mehrwerth (in Gestalt von Waaren) heckender Werth verwirklicht werden kann. In andern Worten: er befindet sich in dem Zustand oder der Form von produktivem Kapital, welches die Fähigkeit hat, als Werth und Mehrwerth schaffend zu fungiren. Kapital in dieser Form heisse P.
Der Werth von P ist aber = Werth von A + Pm, = dem in A und Pm umgesetzten G. G ist derselbe Kapitalwerth wie P, nur in verschiedner Existenzweise, nämlich Kapitalwerth in Geldzustand oder Geldform -- Geldkapital.
, oder seiner allgemeinen Form nach G -- W, Summe von Waarenkäufen, dieser Vorgang der allgemeinen Waarencirku- lation ist daher zugleich, als Stadium im selbständigen Kreislaufsprocess des Kapitals, Verwandlung des Kapitalwerths aus seiner Geldform in seine produktive Form, oder kürzer Verwandlung von Geldkapital in pro- duktives Kapital. In der hier zunächst betrachteten Figur des Kreis- laufs erscheint also Geld als der erste Träger des Kapitalwerths, daher Geldkapital als die Form, worin das Kapital vorgeschossen wird.
Als Geldkapital befindet es sich in einem Zustand, worin es Geld- funktionen vollziehen kann, wie im vorliegenden Fall die Funktionen des allgemeinen Kaufmittels und des allgemeinen Zahlungsmittels. (Letztres, sofern die Arbeitskraft zwar zuerst gekauft, aber erst gezahlt wird nach- dem sie gewirkt hat. Soweit die Produktionsmittel nicht fertig auf dem Markt vorhanden, sondern erst zu bestellen sind, wirkt das Geld bei
mittel vorhanden, so wäre die überschüssige Arbeit, über die der Käufer verfügt, nicht verwendbar; sein Verfügungsrecht darüber führte zu nichts. Wären mehr Produktionsmittel vorhanden als verfügbare Arbeit, so blieben sie ungesättigt mit Arbeit, würden nicht in Produkt verwandelt.
Sobald vollzogen, verfügt der Käufer nicht nur über die zur Produktion eines nützlichen Artikels nöthigen Produktionsmittel und Arbeitskraft. Er verfügt über eine grössere Flüssigmachung der Ar- beitskraft, oder grösseres Quantum Arbeit, als zum Ersatz des Werths der Arbeitskraft nöthig, und zugleich über die Produktionsmittel, erheischt zur Verwirklichung oder Vergegenständlichung dieser Arbeitssumme: er verfügt also über die Faktoren der Produktion von Artikeln von grösserem Werth als dem ihrer Produktionselemente, oder einer Mehrwerth ent- haltenden Waarenmasse. Der von ihm in Geldform vorgeschossne Werth befindet sich also jetzt in einer Naturalform, worin er als Mehrwerth (in Gestalt von Waaren) heckender Werth verwirklicht werden kann. In andern Worten: er befindet sich in dem Zustand oder der Form von produktivem Kapital, welches die Fähigkeit hat, als Werth und Mehrwerth schaffend zu fungiren. Kapital in dieser Form heisse P.
Der Werth von P ist aber = Werth von A + Pm, = dem in A und Pm umgesetzten G. G ist derselbe Kapitalwerth wie P, nur in verschiedner Existenzweise, nämlich Kapitalwerth in Geldzustand oder Geldform — Geldkapital.
, oder seiner allgemeinen Form nach G — W, Summe von Waarenkäufen, dieser Vorgang der allgemeinen Waarencirku- lation ist daher zugleich, als Stadium im selbständigen Kreislaufsprocess des Kapitals, Verwandlung des Kapitalwerths aus seiner Geldform in seine produktive Form, oder kürzer Verwandlung von Geldkapital in pro- duktives Kapital. In der hier zunächst betrachteten Figur des Kreis- laufs erscheint also Geld als der erste Träger des Kapitalwerths, daher Geldkapital als die Form, worin das Kapital vorgeschossen wird.
Als Geldkapital befindet es sich in einem Zustand, worin es Geld- funktionen vollziehen kann, wie im vorliegenden Fall die Funktionen des allgemeinen Kaufmittels und des allgemeinen Zahlungsmittels. (Letztres, sofern die Arbeitskraft zwar zuerst gekauft, aber erst gezahlt wird nach- dem sie gewirkt hat. Soweit die Produktionsmittel nicht fertig auf dem Markt vorhanden, sondern erst zu bestellen sind, wirkt das Geld bei
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0038"n="4"/>
mittel vorhanden, so wäre die überschüssige Arbeit, über die der Käufer<lb/>
verfügt, nicht verwendbar; sein Verfügungsrecht darüber führte zu nichts.<lb/>
Wären mehr Produktionsmittel vorhanden als verfügbare Arbeit, so blieben<lb/>
sie ungesättigt mit Arbeit, würden nicht in Produkt verwandelt.</p><lb/><p>Sobald <formulanotation="TeX">\mathrm{G - W < {A \atop Pm}}</formula> vollzogen, verfügt der Käufer nicht nur über<lb/>
die zur Produktion eines nützlichen Artikels nöthigen Produktionsmittel<lb/>
und Arbeitskraft. Er verfügt über eine grössere Flüssigmachung der Ar-<lb/>
beitskraft, oder grösseres Quantum Arbeit, als zum Ersatz des Werths<lb/>
der Arbeitskraft nöthig, und zugleich über die Produktionsmittel, erheischt<lb/>
zur Verwirklichung oder Vergegenständlichung dieser Arbeitssumme: er<lb/>
verfügt also über die Faktoren der Produktion von Artikeln von grösserem<lb/>
Werth als dem ihrer Produktionselemente, oder einer Mehrwerth ent-<lb/>
haltenden Waarenmasse. Der von ihm in Geldform vorgeschossne Werth<lb/>
befindet sich also jetzt in einer Naturalform, worin er als Mehrwerth (in<lb/>
Gestalt von Waaren) heckender Werth verwirklicht werden kann. In<lb/>
andern Worten: er befindet sich in dem Zustand oder der Form von<lb/><hirendition="#g">produktivem Kapital</hi>, welches die Fähigkeit hat, als Werth und<lb/>
Mehrwerth schaffend zu fungiren. Kapital in dieser Form heisse P.</p><lb/><p>Der Werth von P ist aber = Werth von A + Pm, = dem in<lb/>
A und Pm umgesetzten G. G ist derselbe Kapitalwerth wie P, nur in<lb/>
verschiedner Existenzweise, nämlich Kapitalwerth in Geldzustand oder<lb/>
Geldform —<hirendition="#g">Geldkapital</hi>.</p><lb/><p><formulanotation="TeX">\mathrm{G - W < {A \atop Pm}}</formula>, oder seiner allgemeinen Form nach G — W,<lb/>
Summe von Waarenkäufen, dieser Vorgang der allgemeinen Waarencirku-<lb/>
lation ist daher zugleich, als Stadium im selbständigen Kreislaufsprocess<lb/>
des Kapitals, Verwandlung des Kapitalwerths aus seiner Geldform in seine<lb/>
produktive Form, oder kürzer Verwandlung von <hirendition="#g">Geldkapital</hi> in <hirendition="#g">pro-<lb/>
duktives Kapital</hi>. In der hier zunächst betrachteten Figur des Kreis-<lb/>
laufs erscheint also Geld als der erste Träger des Kapitalwerths, daher<lb/>
Geldkapital als die Form, worin das Kapital vorgeschossen wird.</p><lb/><p>Als Geldkapital befindet es sich in einem Zustand, worin es Geld-<lb/>
funktionen vollziehen kann, wie im vorliegenden Fall die Funktionen des<lb/>
allgemeinen Kaufmittels und des allgemeinen Zahlungsmittels. (Letztres,<lb/>
sofern die Arbeitskraft zwar zuerst gekauft, aber erst gezahlt wird nach-<lb/>
dem sie gewirkt hat. Soweit die Produktionsmittel nicht fertig auf dem<lb/>
Markt vorhanden, sondern erst zu bestellen sind, wirkt das Geld bei<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[4/0038]
mittel vorhanden, so wäre die überschüssige Arbeit, über die der Käufer
verfügt, nicht verwendbar; sein Verfügungsrecht darüber führte zu nichts.
Wären mehr Produktionsmittel vorhanden als verfügbare Arbeit, so blieben
sie ungesättigt mit Arbeit, würden nicht in Produkt verwandelt.
Sobald [FORMEL] vollzogen, verfügt der Käufer nicht nur über
die zur Produktion eines nützlichen Artikels nöthigen Produktionsmittel
und Arbeitskraft. Er verfügt über eine grössere Flüssigmachung der Ar-
beitskraft, oder grösseres Quantum Arbeit, als zum Ersatz des Werths
der Arbeitskraft nöthig, und zugleich über die Produktionsmittel, erheischt
zur Verwirklichung oder Vergegenständlichung dieser Arbeitssumme: er
verfügt also über die Faktoren der Produktion von Artikeln von grösserem
Werth als dem ihrer Produktionselemente, oder einer Mehrwerth ent-
haltenden Waarenmasse. Der von ihm in Geldform vorgeschossne Werth
befindet sich also jetzt in einer Naturalform, worin er als Mehrwerth (in
Gestalt von Waaren) heckender Werth verwirklicht werden kann. In
andern Worten: er befindet sich in dem Zustand oder der Form von
produktivem Kapital, welches die Fähigkeit hat, als Werth und
Mehrwerth schaffend zu fungiren. Kapital in dieser Form heisse P.
Der Werth von P ist aber = Werth von A + Pm, = dem in
A und Pm umgesetzten G. G ist derselbe Kapitalwerth wie P, nur in
verschiedner Existenzweise, nämlich Kapitalwerth in Geldzustand oder
Geldform — Geldkapital.
[FORMEL], oder seiner allgemeinen Form nach G — W,
Summe von Waarenkäufen, dieser Vorgang der allgemeinen Waarencirku-
lation ist daher zugleich, als Stadium im selbständigen Kreislaufsprocess
des Kapitals, Verwandlung des Kapitalwerths aus seiner Geldform in seine
produktive Form, oder kürzer Verwandlung von Geldkapital in pro-
duktives Kapital. In der hier zunächst betrachteten Figur des Kreis-
laufs erscheint also Geld als der erste Träger des Kapitalwerths, daher
Geldkapital als die Form, worin das Kapital vorgeschossen wird.
Als Geldkapital befindet es sich in einem Zustand, worin es Geld-
funktionen vollziehen kann, wie im vorliegenden Fall die Funktionen des
allgemeinen Kaufmittels und des allgemeinen Zahlungsmittels. (Letztres,
sofern die Arbeitskraft zwar zuerst gekauft, aber erst gezahlt wird nach-
dem sie gewirkt hat. Soweit die Produktionsmittel nicht fertig auf dem
Markt vorhanden, sondern erst zu bestellen sind, wirkt das Geld bei
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/38>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.