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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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wendig, um die durch G -- A gekaufte Arbeitsmasse zn realisiren.
G -- A wurde daher von diesem Gesichtspunkt aus dargestellt in Buch I,
Abschn. II, Verwandlung von Geld in Kapital. Die Sache ist hier noch
von einem andern Gesichtspunkt aus zu betrachten, mit speciellem Bezug
auf das Geldkapital als Erscheinungsform des Kapitals.

G -- A wird allgemein als charakteristisch angesehn für die kapi-
talistische Produktionsweise. Aber keineswegs aus dem angegebnen
Grund, weil der Kauf der Arbeitskraft ein Kaufkontrakt ist, worin die
Lieferung eines grössern Quantums Arbeit bedungen wird als zum Ersatz
des Preises der Arbeitskraft, des Arbeitslohns, nöthig ist; also Lieferung
von Mehrarbeit -- die Grundbedingung für die Kapitalisation des vor-
geschossnen Werths, oder was dasselbe, für Produktion von Mehrwerth.
Sondern vielmehr seiner Form halber, weil in der Form des Arbeitslohns
mit Geld Arbeit gekauft wird, und dies gilt als Merkmal der Geld-
wirthschaft.

Hier ist es wieder nicht das Irrationelle der Form, welches für
charakteristisch gilt. Dies Irrationelle wird vielmehr übersehn. Das
Irrationelle besteht darin, dass die Arbeit als werthbildendes Element
selbst keinen Werth besitzen, also auch ein bestimmtes Quantum Arbeit
keinen Werth haben kann, der sich in ihrem Preise ausdrückt, in ihrer
Aequivalenz mit einem bestimmten Quantum Geld. Aber wir wissen,
dass der Arbeitslohn bloss eine verkleidete Form ist, eine Form, worin
z. B. der Tagespreis der Arbeitskraft sich als Preis der während eines
Tages von dieser Arbeitskraft flüssig gemachten Arbeit darstellt, sodass
also etwa der in 6 Stunden Arbeit von dieser Arbeitskraft producirte
Werth als Werth ihrer zwölfstündigen Funktion oder Arbeit ausgedrückt wird.

G -- A gilt als das Charakteristische, als die Signatur der sogen.
Geldwirthschaft, weil die Arbeit hier als Waare ihres Besitzers erscheint,
das Geld daher als Käufer -- also wegen des Geldverhältnisses (d. h.
Kauf und Verkauf von menschlicher Thätigkeit). Nun aber erscheint das
Geld schon sehr früh als Käufer sogenannter Dienste, ohne dass G sich
in Geldkapital verwandelte oder der allgemeine Charakter der Wirth-
schaft umgewälzt würde.

Dem Geld ist es durchaus gleichgültig, in welche Sorte von Waaren
es verwandelt wird. Es ist die allgemeine Aequivalentform aller Waaren,
die in ihren Preisen schon zeigen, dass sie ideell eine bestimmte Geld-

wendig, um die durch G — A gekaufte Arbeitsmasse zn realisiren.
G — A wurde daher von diesem Gesichtspunkt aus dargestellt in Buch I,
Abschn. II, Verwandlung von Geld in Kapital. Die Sache ist hier noch
von einem andern Gesichtspunkt aus zu betrachten, mit speciellem Bezug
auf das Geldkapital als Erscheinungsform des Kapitals.

G — A wird allgemein als charakteristisch angesehn für die kapi-
talistische Produktionsweise. Aber keineswegs aus dem angegebnen
Grund, weil der Kauf der Arbeitskraft ein Kaufkontrakt ist, worin die
Lieferung eines grössern Quantums Arbeit bedungen wird als zum Ersatz
des Preises der Arbeitskraft, des Arbeitslohns, nöthig ist; also Lieferung
von Mehrarbeit — die Grundbedingung für die Kapitalisation des vor-
geschossnen Werths, oder was dasselbe, für Produktion von Mehrwerth.
Sondern vielmehr seiner Form halber, weil in der Form des Arbeitslohns
mit Geld Arbeit gekauft wird, und dies gilt als Merkmal der Geld-
wirthschaft.

Hier ist es wieder nicht das Irrationelle der Form, welches für
charakteristisch gilt. Dies Irrationelle wird vielmehr übersehn. Das
Irrationelle besteht darin, dass die Arbeit als werthbildendes Element
selbst keinen Werth besitzen, also auch ein bestimmtes Quantum Arbeit
keinen Werth haben kann, der sich in ihrem Preise ausdrückt, in ihrer
Aequivalenz mit einem bestimmten Quantum Geld. Aber wir wissen,
dass der Arbeitslohn bloss eine verkleidete Form ist, eine Form, worin
z. B. der Tagespreis der Arbeitskraft sich als Preis der während eines
Tages von dieser Arbeitskraft flüssig gemachten Arbeit darstellt, sodass
also etwa der in 6 Stunden Arbeit von dieser Arbeitskraft producirte
Werth als Werth ihrer zwölfstündigen Funktion oder Arbeit ausgedrückt wird.

G — A gilt als das Charakteristische, als die Signatur der sogen.
Geldwirthschaft, weil die Arbeit hier als Waare ihres Besitzers erscheint,
das Geld daher als Käufer — also wegen des Geldverhältnisses (d. h.
Kauf und Verkauf von menschlicher Thätigkeit). Nun aber erscheint das
Geld schon sehr früh als Käufer sogenannter Dienste, ohne dass G sich
in Geldkapital verwandelte oder der allgemeine Charakter der Wirth-
schaft umgewälzt würde.

Dem Geld ist es durchaus gleichgültig, in welche Sorte von Waaren
es verwandelt wird. Es ist die allgemeine Aequivalentform aller Waaren,
die in ihren Preisen schon zeigen, dass sie ideell eine bestimmte Geld-

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[6/0040] wendig, um die durch G — A gekaufte Arbeitsmasse zn realisiren. G — A wurde daher von diesem Gesichtspunkt aus dargestellt in Buch I, Abschn. II, Verwandlung von Geld in Kapital. Die Sache ist hier noch von einem andern Gesichtspunkt aus zu betrachten, mit speciellem Bezug auf das Geldkapital als Erscheinungsform des Kapitals. G — A wird allgemein als charakteristisch angesehn für die kapi- talistische Produktionsweise. Aber keineswegs aus dem angegebnen Grund, weil der Kauf der Arbeitskraft ein Kaufkontrakt ist, worin die Lieferung eines grössern Quantums Arbeit bedungen wird als zum Ersatz des Preises der Arbeitskraft, des Arbeitslohns, nöthig ist; also Lieferung von Mehrarbeit — die Grundbedingung für die Kapitalisation des vor- geschossnen Werths, oder was dasselbe, für Produktion von Mehrwerth. Sondern vielmehr seiner Form halber, weil in der Form des Arbeitslohns mit Geld Arbeit gekauft wird, und dies gilt als Merkmal der Geld- wirthschaft. Hier ist es wieder nicht das Irrationelle der Form, welches für charakteristisch gilt. Dies Irrationelle wird vielmehr übersehn. Das Irrationelle besteht darin, dass die Arbeit als werthbildendes Element selbst keinen Werth besitzen, also auch ein bestimmtes Quantum Arbeit keinen Werth haben kann, der sich in ihrem Preise ausdrückt, in ihrer Aequivalenz mit einem bestimmten Quantum Geld. Aber wir wissen, dass der Arbeitslohn bloss eine verkleidete Form ist, eine Form, worin z. B. der Tagespreis der Arbeitskraft sich als Preis der während eines Tages von dieser Arbeitskraft flüssig gemachten Arbeit darstellt, sodass also etwa der in 6 Stunden Arbeit von dieser Arbeitskraft producirte Werth als Werth ihrer zwölfstündigen Funktion oder Arbeit ausgedrückt wird. G — A gilt als das Charakteristische, als die Signatur der sogen. Geldwirthschaft, weil die Arbeit hier als Waare ihres Besitzers erscheint, das Geld daher als Käufer — also wegen des Geldverhältnisses (d. h. Kauf und Verkauf von menschlicher Thätigkeit). Nun aber erscheint das Geld schon sehr früh als Käufer sogenannter Dienste, ohne dass G sich in Geldkapital verwandelte oder der allgemeine Charakter der Wirth- schaft umgewälzt würde. Dem Geld ist es durchaus gleichgültig, in welche Sorte von Waaren es verwandelt wird. Es ist die allgemeine Aequivalentform aller Waaren, die in ihren Preisen schon zeigen, dass sie ideell eine bestimmte Geld-

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/40>, abgerufen am 21.11.2024.