keineswegs den ganzen Werth des durch sie fertig gestellten Produkts geschaffen hat; dass das Werthprodukt kleiner ist als der Produkten- werth.
Wenn man A. Smith keinen Vorwurf machen kann, in dieser Ana- lyse nur soweit gegangen zu sein als alle seine Nachfolger, (obgleich sich ein Ansatz zum Richtigen schon bei den Physiokraten vorfand), so ver- läuft er sich dagegen weiter in einem Chaos, und zwar hauptsächlich weil seine "esoterische" Auffassung des Waarenwerths überhaupt fort- während durchkreuzt wird von exoterischen, die in der Breite bei ihm vorwiegen, während sein wissenschaftlicher Instinkt von Zeit zu Zeit den esoterischen Standpunkt wieder erscheinen lässt.
4) Kapital und Revenue bei A. Smith.
Der Werththeil jeder Waare (und daher auch des Jahresprodukts), der nur ein Aequivalent des Arbeitslohns bildet, ist gleich dem vom Kapitalisten im Arbeitslohn vorgeschossnen Kapital, d. h. gleich dem va- riablen Bestandtheil seines vorgeschossnen Gesammtkapitals. Diesen Be- standtheil des vorgeschossnen Kapitalwerths erhält der Kapitalist wieder durch einen neu producirten Werthbestandtheil der von den Lohnarbeitern gelieferten Waare. Ob das variable Kapital vorgeschossen wird in dem Sinn, dass der Kapitalist in Geld den dem Arbeiter zufallenden Antheil eines Produkts zahlt, das noch nicht zum Verkauf fertig, oder das zwar fertig, aber noch nicht vom Kapitalisten verkauft ist, oder ob er ihn mit Geld zahlt, das er bereits erhalten durch Verkauf der vom Arbeiter ge- lieferten Waare, oder ob er durch Kredit dies Geld anticipirt hat -- in allen diesen Fällen verausgabt der Kapitalist variables Kapital, das als Geld den Arbeitern zufließt, und besitzt er andrerseits das Aequivalent dieses Kapitalwerths in dem Werththeil seiner Waaren, wodurch der Ar- beiter den ihm selbst zufallenden Antheil an dem Gesammtwerth derselben neu producirt, wodurch er in andren Worten den Werth seines eignen Arbeitslohns producirt hat. Statt ihm diesen Werththeil in der Natural- form seines eignen Produkts zu geben, zahlt ihm der Kapitalist selben in Geld aus. Für den Kapitalisten besteht also jetzt der variable Be- standtheil seines vorgeschossnen Kapitalwerths in Waarenform, während
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keineswegs den ganzen Werth des durch sie fertig gestellten Produkts geschaffen hat; dass das Werthprodukt kleiner ist als der Produkten- werth.
Wenn man A. Smith keinen Vorwurf machen kann, in dieser Ana- lyse nur soweit gegangen zu sein als alle seine Nachfolger, (obgleich sich ein Ansatz zum Richtigen schon bei den Physiokraten vorfand), so ver- läuft er sich dagegen weiter in einem Chaos, und zwar hauptsächlich weil seine „esoterische“ Auffassung des Waarenwerths überhaupt fort- während durchkreuzt wird von exoterischen, die in der Breite bei ihm vorwiegen, während sein wissenschaftlicher Instinkt von Zeit zu Zeit den esoterischen Standpunkt wieder erscheinen lässt.
4) Kapital und Revenue bei A. Smith.
Der Werththeil jeder Waare (und daher auch des Jahresprodukts), der nur ein Aequivalent des Arbeitslohns bildet, ist gleich dem vom Kapitalisten im Arbeitslohn vorgeschossnen Kapital, d. h. gleich dem va- riablen Bestandtheil seines vorgeschossnen Gesammtkapitals. Diesen Be- standtheil des vorgeschossnen Kapitalwerths erhält der Kapitalist wieder durch einen neu producirten Werthbestandtheil der von den Lohnarbeitern gelieferten Waare. Ob das variable Kapital vorgeschossen wird in dem Sinn, dass der Kapitalist in Geld den dem Arbeiter zufallenden Antheil eines Produkts zahlt, das noch nicht zum Verkauf fertig, oder das zwar fertig, aber noch nicht vom Kapitalisten verkauft ist, oder ob er ihn mit Geld zahlt, das er bereits erhalten durch Verkauf der vom Arbeiter ge- lieferten Waare, oder ob er durch Kredit dies Geld anticipirt hat — in allen diesen Fällen verausgabt der Kapitalist variables Kapital, das als Geld den Arbeitern zufließt, und besitzt er andrerseits das Aequivalent dieses Kapitalwerths in dem Werththeil seiner Waaren, wodurch der Ar- beiter den ihm selbst zufallenden Antheil an dem Gesammtwerth derselben neu producirt, wodurch er in andren Worten den Werth seines eignen Arbeitslohns producirt hat. Statt ihm diesen Werththeil in der Natural- form seines eignen Produkts zu geben, zahlt ihm der Kapitalist selben in Geld aus. Für den Kapitalisten besteht also jetzt der variable Be- standtheil seines vorgeschossnen Kapitalwerths in Waarenform, während
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keineswegs den ganzen Werth des durch sie fertig gestellten Produkts
geschaffen hat; dass das Werthprodukt kleiner ist als der Produkten-
werth.
Wenn man A. Smith keinen Vorwurf machen kann, in dieser Ana-
lyse nur soweit gegangen zu sein als alle seine Nachfolger, (obgleich sich
ein Ansatz zum Richtigen schon bei den Physiokraten vorfand), so ver-
läuft er sich dagegen weiter in einem Chaos, und zwar hauptsächlich
weil seine „esoterische“ Auffassung des Waarenwerths überhaupt fort-
während durchkreuzt wird von exoterischen, die in der Breite bei ihm
vorwiegen, während sein wissenschaftlicher Instinkt von Zeit zu Zeit den
esoterischen Standpunkt wieder erscheinen lässt.
4) Kapital und Revenue bei A. Smith.
Der Werththeil jeder Waare (und daher auch des Jahresprodukts),
der nur ein Aequivalent des Arbeitslohns bildet, ist gleich dem vom
Kapitalisten im Arbeitslohn vorgeschossnen Kapital, d. h. gleich dem va-
riablen Bestandtheil seines vorgeschossnen Gesammtkapitals. Diesen Be-
standtheil des vorgeschossnen Kapitalwerths erhält der Kapitalist wieder
durch einen neu producirten Werthbestandtheil der von den Lohnarbeitern
gelieferten Waare. Ob das variable Kapital vorgeschossen wird in dem
Sinn, dass der Kapitalist in Geld den dem Arbeiter zufallenden Antheil
eines Produkts zahlt, das noch nicht zum Verkauf fertig, oder das zwar
fertig, aber noch nicht vom Kapitalisten verkauft ist, oder ob er ihn mit
Geld zahlt, das er bereits erhalten durch Verkauf der vom Arbeiter ge-
lieferten Waare, oder ob er durch Kredit dies Geld anticipirt hat — in
allen diesen Fällen verausgabt der Kapitalist variables Kapital, das als
Geld den Arbeitern zufließt, und besitzt er andrerseits das Aequivalent
dieses Kapitalwerths in dem Werththeil seiner Waaren, wodurch der Ar-
beiter den ihm selbst zufallenden Antheil an dem Gesammtwerth derselben
neu producirt, wodurch er in andren Worten den Werth seines eignen
Arbeitslohns producirt hat. Statt ihm diesen Werththeil in der Natural-
form seines eignen Produkts zu geben, zahlt ihm der Kapitalist selben
in Geld aus. Für den Kapitalisten besteht also jetzt der variable Be-
standtheil seines vorgeschossnen Kapitalwerths in Waarenform, während
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/405>, abgerufen am 22.11.2024.
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