Jahres im Maschinenbau verausgabten Arbeit, Kombination derselben kon- kreten Arbeitsart mit denselben Produktionsmitteln. Die verschiednen Theile des Produktenwerths stellen sich daher in derselben Naturalform dar: in 12 Maschinen stecken 6000c, in 3 Maschinen 1500v, in 3 Maschinen 1500m. Es ist hier klar, dass der Werth der 12 Maschinen = 6000c ist, nicht weil in diesen 12 Maschinen bloss vor dem Ma- schinenbau vergangne und nicht in ihm verausgabte Arbeit verkörpert. Der Werth der Produktionsmittel für 18 Maschinen hat sich nicht von selbst in 12 Maschinen verwandelt, aber der Werth dieser 12 Maschinen (der selbst aus 4000c + 1000v + 1000m besteht) ist gleich dem Totalwerth des in den 18 Maschinen enthaltnen konstanten Kapitalwerths. Der Maschinenbauer muss daher von den 18 Maschinen 12 verkaufen, um sein verausgabtes konstantes Kapital, das er zur Reproduktion von 18 neuen Maschinen nöthig hat, zu ersetzen. Dagegen wäre die Sache un- erklärlich, wenn, obgleich die angewandte Arbeit bloss aus Maschinenbau besteht, als ihr Resultat sich ergäben: einerseits 6 Maschinen = 1500v + 1500m, andrerseits Eisen, Kupfer, Schrauben, Riemen etc. zum Werth- betrag von 6000c, d. h. die Produktionsmittel der Maschinen in ihrer Naturalform, die der einzelne, Maschinen bauende Kapitalist bekanntlich nicht selbst producirt, sondern sich durch den Cirkulationsprocess ersetzen muss. Und dennoch scheint, auf den ersten Blick, sich die Reproduk- tion des gesellschaftlichen Jahresprodukts in so widersinniger Weise zu vollziehn.
Das Produkt des individuellen Kapitals, d. h. jedes selbständig fun- girenden, mit eignem Leben begabten Bruchstücks des gesellschaftlichen Kapitals, hat irgend eine beliebige Naturalform. Die einzige Bedingung ist, dass es wirklich eine Gebrauchsform hat, einen Gebrauchswerth, der es zu einem cirkulationsfähigen Glied der Waarenwelt stempelt. Es ist ganz gleichgültig und zufällig, ob es als Produktionsmittel wieder in denselben Produktionsprocess eingehn kann, aus dem es als Produkt her- auskommt, also ob der Theil seines Produktenwerths, worin sich der kon- stante Kapitaltheil darstellt, eine Naturalform besitzt, worin er thatsäch- lich wieder als konstantes Kapital fungiren kann. Wenn nicht, wird dieser Theil des Produktenwerths durch Verkauf und Einkauf wieder in die Form seiner sachlichen Produktionselemente verwandelt, und dadurch das konstante Kapital in seiner funktionsfähigen Naturalform reproducirt.
Jahres im Maschinenbau verausgabten Arbeit, Kombination derselben kon- kreten Arbeitsart mit denselben Produktionsmitteln. Die verschiednen Theile des Produktenwerths stellen sich daher in derselben Naturalform dar: in 12 Maschinen stecken 6000c, in 3 Maschinen 1500v, in 3 Maschinen 1500m. Es ist hier klar, dass der Werth der 12 Maschinen = 6000c ist, nicht weil in diesen 12 Maschinen bloss vor dem Ma- schinenbau vergangne und nicht in ihm verausgabte Arbeit verkörpert. Der Werth der Produktionsmittel für 18 Maschinen hat sich nicht von selbst in 12 Maschinen verwandelt, aber der Werth dieser 12 Maschinen (der selbst aus 4000c + 1000v + 1000m besteht) ist gleich dem Totalwerth des in den 18 Maschinen enthaltnen konstanten Kapitalwerths. Der Maschinenbauer muss daher von den 18 Maschinen 12 verkaufen, um sein verausgabtes konstantes Kapital, das er zur Reproduktion von 18 neuen Maschinen nöthig hat, zu ersetzen. Dagegen wäre die Sache un- erklärlich, wenn, obgleich die angewandte Arbeit bloss aus Maschinenbau besteht, als ihr Resultat sich ergäben: einerseits 6 Maschinen = 1500v + 1500m, andrerseits Eisen, Kupfer, Schrauben, Riemen etc. zum Werth- betrag von 6000c, d. h. die Produktionsmittel der Maschinen in ihrer Naturalform, die der einzelne, Maschinen bauende Kapitalist bekanntlich nicht selbst producirt, sondern sich durch den Cirkulationsprocess ersetzen muss. Und dennoch scheint, auf den ersten Blick, sich die Reproduk- tion des gesellschaftlichen Jahresprodukts in so widersinniger Weise zu vollziehn.
Das Produkt des individuellen Kapitals, d. h. jedes selbständig fun- girenden, mit eignem Leben begabten Bruchstücks des gesellschaftlichen Kapitals, hat irgend eine beliebige Naturalform. Die einzige Bedingung ist, dass es wirklich eine Gebrauchsform hat, einen Gebrauchswerth, der es zu einem cirkulationsfähigen Glied der Waarenwelt stempelt. Es ist ganz gleichgültig und zufällig, ob es als Produktionsmittel wieder in denselben Produktionsprocess eingehn kann, aus dem es als Produkt her- auskommt, also ob der Theil seines Produktenwerths, worin sich der kon- stante Kapitaltheil darstellt, eine Naturalform besitzt, worin er thatsäch- lich wieder als konstantes Kapital fungiren kann. Wenn nicht, wird dieser Theil des Produktenwerths durch Verkauf und Einkauf wieder in die Form seiner sachlichen Produktionselemente verwandelt, und dadurch das konstante Kapital in seiner funktionsfähigen Naturalform reproducirt.
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Jahres im Maschinenbau verausgabten Arbeit, Kombination derselben kon-
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dar: in 12 Maschinen stecken 6000c, in 3 Maschinen 1500v, in 3
Maschinen 1500m. Es ist hier klar, dass der Werth der 12 Maschinen
= 6000c ist, nicht weil in diesen 12 Maschinen bloss vor dem Ma-
schinenbau vergangne und nicht in ihm verausgabte Arbeit verkörpert.
Der Werth der Produktionsmittel für 18 Maschinen hat sich nicht von
selbst in 12 Maschinen verwandelt, aber der Werth dieser 12 Maschinen
(der selbst aus 4000c + 1000v + 1000m besteht) ist gleich dem
Totalwerth des in den 18 Maschinen enthaltnen konstanten Kapitalwerths.
Der Maschinenbauer muss daher von den 18 Maschinen 12 verkaufen,
um sein verausgabtes konstantes Kapital, das er zur Reproduktion von 18
neuen Maschinen nöthig hat, zu ersetzen. Dagegen wäre die Sache un-
erklärlich, wenn, obgleich die angewandte Arbeit bloss aus Maschinenbau
besteht, als ihr Resultat sich ergäben: einerseits 6 Maschinen = 1500v
+ 1500m, andrerseits Eisen, Kupfer, Schrauben, Riemen etc. zum Werth-
betrag von 6000c, d. h. die Produktionsmittel der Maschinen in ihrer
Naturalform, die der einzelne, Maschinen bauende Kapitalist bekanntlich
nicht selbst producirt, sondern sich durch den Cirkulationsprocess ersetzen
muss. Und dennoch scheint, auf den ersten Blick, sich die Reproduk-
tion des gesellschaftlichen Jahresprodukts in so widersinniger Weise zu
vollziehn.
Das Produkt des individuellen Kapitals, d. h. jedes selbständig fun-
girenden, mit eignem Leben begabten Bruchstücks des gesellschaftlichen
Kapitals, hat irgend eine beliebige Naturalform. Die einzige Bedingung
ist, dass es wirklich eine Gebrauchsform hat, einen Gebrauchswerth, der
es zu einem cirkulationsfähigen Glied der Waarenwelt stempelt. Es ist
ganz gleichgültig und zufällig, ob es als Produktionsmittel wieder in
denselben Produktionsprocess eingehn kann, aus dem es als Produkt her-
auskommt, also ob der Theil seines Produktenwerths, worin sich der kon-
stante Kapitaltheil darstellt, eine Naturalform besitzt, worin er thatsäch-
lich wieder als konstantes Kapital fungiren kann. Wenn nicht, wird
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/463>, abgerufen am 22.11.2024.
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