ganzen Produktenwerth den Producenten zahlen müssen. Dies ist bis heute einer der bestbeglaubigten Gemeinplätze oder vielmehr ewigen Wahrheiten der sogenannten Wissenschaft der politischen Oekonomie. Dies wird in folgender plausiblen Weise veranschaulicht. Nimm irgend einen Artikel z. B. leinene Hemden. Erst hat der Spinner von Leinengarn dem Flachsbauer den ganzen Werth des Flachses zu zahlen, also Flachs- samen, Düngmittel, Arbeitsviehfutter etc., nebst dem Werththeil, den das fixe Kapital des Flachsbauers, wie Baulichkeiten, Ackergeräthe u. s. w. an dies Produkt abgibt; den in der Produktion des Flachses gezahlten Arbeitslohn; den Mehrwerth (Profit, Grundrente) der im Flachs steckt; endlich die Frachtkosten des Flachses von seiner Produktionsstätte zur Spinnerei. Dann hat der Weber dem Spinner des Leinengarns nicht nur diesen Preis des Flachses zurückzuerstatten, sondern auch den Werththeil der Maschinerie, Baulichkeiten etc., kurz des fixen Kapitals, der auf den Flachs übertragen wird, ferner alle während des Spinnprocesses verzehrten Hülfsstoffe, Arbeitslohn der Spinner, Mehrwerth etc., und so geht's weiter mit dem Bleicher, den Transportkosten der fertigen Leinwand, endlich dem Hemdenfabrikanten, der den ganzen Preis aller frühern Producenten bezahlt hat, die ihm nur sein Rohmaterial geliefert haben. In seiner Hand findet nun fernerer Werthzusatz statt, durch Werth theils des konstanten Kapitals, das in der Form von Arbeitsmitteln, Hülfsstoffen etc. in der Hemdenfabrikation verzehrt wird, theils durch die darin verausgabte Arbeit, die den Werth des Arbeitslohns der Hemdenmacher plus dem Mehrwerth des Hemdenfabrikanten zusetzt. Dies ganze Hemdenprodukt koste nun schliesslich 100 £, und dies sei der Antheil am ganzen jährlichen Pro- duktenwerth, den die Gesellschaft in Hemden verausgabt. Die Kon- sumenten der Hemden zahlen die 100 £, also den Werth aller in den Hemden enthaltnen Produktionsmittel wie den Arbeitslohn plus Mehrwerth des Flachsbauers, Spinners, Webers, Bleichers, Hemdenfabrikanten, sowie sämmtlicher Transporteure. Dies ist vollständig richtig. Es ist in der That das, was jedes Kind sieht. Aber dann heisst es weiter: So verhält es sich mit dem Werth aller andern Waaren. Es sollte heissen; So ver- hält es sich mit dem Werth aller Konsumtionsmittel, mit dem Werth des gesellschaftlichen Produktentheils, der in den Konsumtionsfonds eingeht, also mit dem Theil des gesellschaftlichen Produktenwerths, der als Revenue verausgabt werden kann. Die Werthsumme aller dieser
ganzen Produktenwerth den Producenten zahlen müssen. Dies ist bis heute einer der bestbeglaubigten Gemeinplätze oder vielmehr ewigen Wahrheiten der sogenannten Wissenschaft der politischen Oekonomie. Dies wird in folgender plausiblen Weise veranschaulicht. Nimm irgend einen Artikel z. B. leinene Hemden. Erst hat der Spinner von Leinengarn dem Flachsbauer den ganzen Werth des Flachses zu zahlen, also Flachs- samen, Düngmittel, Arbeitsviehfutter etc., nebst dem Werththeil, den das fixe Kapital des Flachsbauers, wie Baulichkeiten, Ackergeräthe u. s. w. an dies Produkt abgibt; den in der Produktion des Flachses gezahlten Arbeitslohn; den Mehrwerth (Profit, Grundrente) der im Flachs steckt; endlich die Frachtkosten des Flachses von seiner Produktionsstätte zur Spinnerei. Dann hat der Weber dem Spinner des Leinengarns nicht nur diesen Preis des Flachses zurückzuerstatten, sondern auch den Werththeil der Maschinerie, Baulichkeiten etc., kurz des fixen Kapitals, der auf den Flachs übertragen wird, ferner alle während des Spinnprocesses verzehrten Hülfsstoffe, Arbeitslohn der Spinner, Mehrwerth etc., und so geht’s weiter mit dem Bleicher, den Transportkosten der fertigen Leinwand, endlich dem Hemdenfabrikanten, der den ganzen Preis aller frühern Producenten bezahlt hat, die ihm nur sein Rohmaterial geliefert haben. In seiner Hand findet nun fernerer Werthzusatz statt, durch Werth theils des konstanten Kapitals, das in der Form von Arbeitsmitteln, Hülfsstoffen etc. in der Hemdenfabrikation verzehrt wird, theils durch die darin verausgabte Arbeit, die den Werth des Arbeitslohns der Hemdenmacher plus dem Mehrwerth des Hemdenfabrikanten zusetzt. Dies ganze Hemdenprodukt koste nun schliesslich 100 £, und dies sei der Antheil am ganzen jährlichen Pro- duktenwerth, den die Gesellschaft in Hemden verausgabt. Die Kon- sumenten der Hemden zahlen die 100 £, also den Werth aller in den Hemden enthaltnen Produktionsmittel wie den Arbeitslohn plus Mehrwerth des Flachsbauers, Spinners, Webers, Bleichers, Hemdenfabrikanten, sowie sämmtlicher Transporteure. Dies ist vollständig richtig. Es ist in der That das, was jedes Kind sieht. Aber dann heisst es weiter: So verhält es sich mit dem Werth aller andern Waaren. Es sollte heissen; So ver- hält es sich mit dem Werth aller Konsumtionsmittel, mit dem Werth des gesellschaftlichen Produktentheils, der in den Konsumtionsfonds eingeht, also mit dem Theil des gesellschaftlichen Produktenwerths, der als Revenue verausgabt werden kann. Die Werthsumme aller dieser
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ganzen Produktenwerth den Producenten zahlen müssen. Dies ist
bis heute einer der bestbeglaubigten Gemeinplätze oder vielmehr ewigen
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wird in folgender plausiblen Weise veranschaulicht. Nimm irgend einen
Artikel z. B. leinene Hemden. Erst hat der Spinner von Leinengarn
dem Flachsbauer den ganzen Werth des Flachses zu zahlen, also Flachs-
samen, Düngmittel, Arbeitsviehfutter etc., nebst dem Werththeil, den das
fixe Kapital des Flachsbauers, wie Baulichkeiten, Ackergeräthe u. s. w.
an dies Produkt abgibt; den in der Produktion des Flachses gezahlten
Arbeitslohn; den Mehrwerth (Profit, Grundrente) der im Flachs steckt;
endlich die Frachtkosten des Flachses von seiner Produktionsstätte zur
Spinnerei. Dann hat der Weber dem Spinner des Leinengarns nicht nur
diesen Preis des Flachses zurückzuerstatten, sondern auch den Werththeil
der Maschinerie, Baulichkeiten etc., kurz des fixen Kapitals, der auf den
Flachs übertragen wird, ferner alle während des Spinnprocesses verzehrten
Hülfsstoffe, Arbeitslohn der Spinner, Mehrwerth etc., und so geht’s weiter
mit dem Bleicher, den Transportkosten der fertigen Leinwand, endlich
dem Hemdenfabrikanten, der den ganzen Preis aller frühern Producenten
bezahlt hat, die ihm nur sein Rohmaterial geliefert haben. In seiner Hand
findet nun fernerer Werthzusatz statt, durch Werth theils des konstanten
Kapitals, das in der Form von Arbeitsmitteln, Hülfsstoffen etc. in der
Hemdenfabrikation verzehrt wird, theils durch die darin verausgabte Arbeit,
die den Werth des Arbeitslohns der Hemdenmacher plus dem Mehrwerth
des Hemdenfabrikanten zusetzt. Dies ganze Hemdenprodukt koste nun
schliesslich 100 £, und dies sei der Antheil am ganzen jährlichen Pro-
duktenwerth, den die Gesellschaft in Hemden verausgabt. Die Kon-
sumenten der Hemden zahlen die 100 £, also den Werth aller in den
Hemden enthaltnen Produktionsmittel wie den Arbeitslohn plus Mehrwerth
des Flachsbauers, Spinners, Webers, Bleichers, Hemdenfabrikanten, sowie
sämmtlicher Transporteure. Dies ist vollständig richtig. Es ist in der
That das, was jedes Kind sieht. Aber dann heisst es weiter: So verhält
es sich mit dem Werth aller andern Waaren. Es sollte heissen; So ver-
hält es sich mit dem Werth aller Konsumtionsmittel, mit dem
Werth des gesellschaftlichen Produktentheils, der in den Konsumtionsfonds
eingeht, also mit dem Theil des gesellschaftlichen Produktenwerths, der
als Revenue verausgabt werden kann. Die Werthsumme aller dieser
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/466>, abgerufen am 25.11.2024.
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