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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885.

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produktion, diene der große Logiker Destutt de Tracy (vergl. Buch I,
p. 146, Note 30), den selbst Ricardo ernsthaft nahm und a very distin-
guished writer nennt. (Principles, p. 333.)

Dieser distinguirte Schriftsteller gibt folgende Aufschlüsse über den
gesammten gesellschaftlichen Reproduktions- und Cirkulationsprocess:

"Man wird mich fragen wie diese Industrieunternehmer so grosse
Profite machen und von wem sie sie ziehn können. Ich antworte, dass
sie dies thun, indem sie alles was sie produciren, theurer verkaufen als
es ihnen zu produciren gekostet; und dass sie es verkaufen

1) an einander für den ganzen Theil ihrer Konsumtion, bestimmt
zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse, welche sie bezahlen mit einem Theil
ihrer Profite;

2) an die Lohnarbeiter, sowohl an die, welche sie besolden,
wie die, welche die müßigen Kapitalisten besolden; von welchen Lohn-
arbeitern sie auf diesem Wege ihren ganzen Lohn zurückerhalten, aus-
genommen etwa deren kleine Ersparnisse;

3) an die müßigen Kapitalisten, welche sie bezahlen mit dem Theil
ihrer Revenue, den sie nicht schon abgegeben haben an die von ihnen
direkt beschäftigten Lohnarbeiter; sodass die ganze Rente, welche sie ihnen
jährlich zahlen, ihnen auf dem einen oder andern dieser Wege wieder
zurückfließt." (Destutt de Tracy, Traite de la volonte et de ses effets.
Paris 1821. p. 239.)

Also die Kapitalisten bereichern sich erstens, indem sie im Umsatz
des Theils des Mehrwerths, den sie ihrer Privatkonsumtion widmen oder
als Revenue verzehren, sich alle wechselseitig übervortheilen. Also, wenn
dieser Theil ihres Mehrwerths, resp. ihrer Profite, = 400 £ ist, so
werden aus diesen 400 £ etwa 500 £ dadurch, dass jeder Betheiligte
der 400 £ dem andern seinen Theil um 25 % zu theuer verkauft. Da
alle dasselbe thun, so ist das Resultat dasselbe, als hätten sie sich wechsel-
seitig zum richtigen Werth verkauft. Nur brauchen sie zur Cirkulation
eines Waarenwerths von 400 £ eine Geldmasse von 500 £, und dies
scheint eher eine Methode sich zu verarmen als sich zu bereichern, indem
sie einen grossen Theil ihres Gesammtvermögens in der nutzlosen Form
von Cirkulationsmitteln unproduktiv aufbewahren müssen. Das Ganze
kommt darauf hinaus, dass die Kapitalistenklasse trotz der allseitigen
nominellen Preiserhöhung ihrer Waaren nur einen Waarenstock von 400 £

Marx, Kapital II. 31

produktion, diene der große Logiker Destutt de Tracy (vergl. Buch I,
p. 146, Note 30), den selbst Ricardo ernsthaft nahm und a very distin-
guished writer nennt. (Principles, p. 333.)

Dieser distinguirte Schriftsteller gibt folgende Aufschlüsse über den
gesammten gesellschaftlichen Reproduktions- und Cirkulationsprocess:

„Man wird mich fragen wie diese Industrieunternehmer so grosse
Profite machen und von wem sie sie ziehn können. Ich antworte, dass
sie dies thun, indem sie alles was sie produciren, theurer verkaufen als
es ihnen zu produciren gekostet; und dass sie es verkaufen

1) an einander für den ganzen Theil ihrer Konsumtion, bestimmt
zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse, welche sie bezahlen mit einem Theil
ihrer Profite;

2) an die Lohnarbeiter, sowohl an die, welche sie besolden,
wie die, welche die müßigen Kapitalisten besolden; von welchen Lohn-
arbeitern sie auf diesem Wege ihren ganzen Lohn zurückerhalten, aus-
genommen etwa deren kleine Ersparnisse;

3) an die müßigen Kapitalisten, welche sie bezahlen mit dem Theil
ihrer Revenue, den sie nicht schon abgegeben haben an die von ihnen
direkt beschäftigten Lohnarbeiter; sodass die ganze Rente, welche sie ihnen
jährlich zahlen, ihnen auf dem einen oder andern dieser Wege wieder
zurückfließt.“ (Destutt de Tracy, Traité de la volonté et de ses effets.
Paris 1821. p. 239.)

Also die Kapitalisten bereichern sich erstens, indem sie im Umsatz
des Theils des Mehrwerths, den sie ihrer Privatkonsumtion widmen oder
als Revenue verzehren, sich alle wechselseitig übervortheilen. Also, wenn
dieser Theil ihres Mehrwerths, resp. ihrer Profite, = 400 £ ist, so
werden aus diesen 400 £ etwa 500 £ dadurch, dass jeder Betheiligte
der 400 £ dem andern seinen Theil um 25 % zu theuer verkauft. Da
alle dasselbe thun, so ist das Resultat dasselbe, als hätten sie sich wechsel-
seitig zum richtigen Werth verkauft. Nur brauchen sie zur Cirkulation
eines Waarenwerths von 400 £ eine Geldmasse von 500 £, und dies
scheint eher eine Methode sich zu verarmen als sich zu bereichern, indem
sie einen grossen Theil ihres Gesammtvermögens in der nutzlosen Form
von Cirkulationsmitteln unproduktiv aufbewahren müssen. Das Ganze
kommt darauf hinaus, dass die Kapitalistenklasse trotz der allseitigen
nominellen Preiserhöhung ihrer Waaren nur einen Waarenstock von 400 £

Marx, Kapital II. 31
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[481/0515] produktion, diene der große Logiker Destutt de Tracy (vergl. Buch I, p. 146, Note 30), den selbst Ricardo ernsthaft nahm und a very distin- guished writer nennt. (Principles, p. 333.) Dieser distinguirte Schriftsteller gibt folgende Aufschlüsse über den gesammten gesellschaftlichen Reproduktions- und Cirkulationsprocess: „Man wird mich fragen wie diese Industrieunternehmer so grosse Profite machen und von wem sie sie ziehn können. Ich antworte, dass sie dies thun, indem sie alles was sie produciren, theurer verkaufen als es ihnen zu produciren gekostet; und dass sie es verkaufen 1) an einander für den ganzen Theil ihrer Konsumtion, bestimmt zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse, welche sie bezahlen mit einem Theil ihrer Profite; 2) an die Lohnarbeiter, sowohl an die, welche sie besolden, wie die, welche die müßigen Kapitalisten besolden; von welchen Lohn- arbeitern sie auf diesem Wege ihren ganzen Lohn zurückerhalten, aus- genommen etwa deren kleine Ersparnisse; 3) an die müßigen Kapitalisten, welche sie bezahlen mit dem Theil ihrer Revenue, den sie nicht schon abgegeben haben an die von ihnen direkt beschäftigten Lohnarbeiter; sodass die ganze Rente, welche sie ihnen jährlich zahlen, ihnen auf dem einen oder andern dieser Wege wieder zurückfließt.“ (Destutt de Tracy, Traité de la volonté et de ses effets. Paris 1821. p. 239.) Also die Kapitalisten bereichern sich erstens, indem sie im Umsatz des Theils des Mehrwerths, den sie ihrer Privatkonsumtion widmen oder als Revenue verzehren, sich alle wechselseitig übervortheilen. Also, wenn dieser Theil ihres Mehrwerths, resp. ihrer Profite, = 400 £ ist, so werden aus diesen 400 £ etwa 500 £ dadurch, dass jeder Betheiligte der 400 £ dem andern seinen Theil um 25 % zu theuer verkauft. Da alle dasselbe thun, so ist das Resultat dasselbe, als hätten sie sich wechsel- seitig zum richtigen Werth verkauft. Nur brauchen sie zur Cirkulation eines Waarenwerths von 400 £ eine Geldmasse von 500 £, und dies scheint eher eine Methode sich zu verarmen als sich zu bereichern, indem sie einen grossen Theil ihres Gesammtvermögens in der nutzlosen Form von Cirkulationsmitteln unproduktiv aufbewahren müssen. Das Ganze kommt darauf hinaus, dass die Kapitalistenklasse trotz der allseitigen nominellen Preiserhöhung ihrer Waaren nur einen Waarenstock von 400 £ Marx, Kapital II. 31

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/515>, abgerufen am 22.11.2024.