sie verwandelt in eine von den Produktionsmitteln stofflich verschiedne Waarensorte, in Garn, worin ihr Werth nicht nur erhalten, sondern ver- grössert wird, von 422 Pfd. St. auf 500 Pfd. St. Durch diese reale Metamorphose werden die im ersten Stadium G -- W dem Markt ent- zognen Waaren ersetzt durch stofflich und werthlich verschiedne Waare, die nun als Waare fungiren, in Geld verwandelt und verkauft werden muss. Der Produktionsprocess erscheint daher nur als Unterbrechung des Cirkulationsprocesses des Kapitalwerths, wovon bis dahin nur die erste Phase G -- W durchlaufen ist. Er durchläuft die zweite und abschlies- sende Phase W -- G, nachdem W stofflich und werthlich verändert. Soweit aber der Kapitalwerth, für sich genommen, in Betracht kommt, hat er nur eine Veränderung seiner Gebrauchsform im Produktionsprocess erlitten. Er existirte als 422 Pfd. St. Werth in A und Pm, er existirt jetzt als 422 Pfd. St. Werth von 8440 Lb. Garn. Betrachten wir also bloss die beiden Phasen des Cirkulationsprocesses des, von seinem Mehr- werth getrennt gedachten, Kapitalwerths, so durchläuft er 1) G -- W und 2) W -- G, wo das zweite W eine veränderte Gebrauchsform, aber denselben Werth hat wie das erste W; also G -- W -- G, eine Cirku- lationsform, die durch den doppelten Stellenwechsel der Waare in entgegen- gesetzter Richtung, Verwandlung aus Geld in Waare, Verwandlung aus Waare in Geld, nothwendig die Rückkehr des als Geld vorgeschossnen Werths zu seiner Geldform bedingt: seine Rückverwandlung in Geld.
Derselbe Cirkulationsakt W' -- G', der für den in Geld vorge- schossnen Kapitalwerth zweite abschliessende Metamorphose, Rückkehr zur Geldform, ist für den gleichzeitig vom Waarenkapital mitgetragnen und durch seinen Umsatz in Geldform mitrealisirten Mehrwerth erste Meta- morphose, Verwandlung aus Waarenform in Geldform, W -- G, erste Cirkulationsphase.
Es ist hier also zweierlei zu bemerken. Erstens: Die schliessliche Rückverwandlung des Kapitalswerths in seine ursprüngliche Geldform ist eine Funktion des Waarenkapitals. Zweitens: Diese Funktion schliesst ein die erste Formverwandlung des Mehrwerths aus seiner ursprünglichen Waarenform in Geldform. Die Geldform spielt also hier doppelte Rolle; sie ist einerseits rückkehrende Form eines ursprünglich in Geld vorge- schossnen Werths, also Rückkehr zur Werthform, die den Process er- öffnete; sie ist andrerseits erste verwandelte Form eines Werths, der
sie verwandelt in eine von den Produktionsmitteln stofflich verschiedne Waarensorte, in Garn, worin ihr Werth nicht nur erhalten, sondern ver- grössert wird, von 422 Pfd. St. auf 500 Pfd. St. Durch diese reale Metamorphose werden die im ersten Stadium G — W dem Markt ent- zognen Waaren ersetzt durch stofflich und werthlich verschiedne Waare, die nun als Waare fungiren, in Geld verwandelt und verkauft werden muss. Der Produktionsprocess erscheint daher nur als Unterbrechung des Cirkulationsprocesses des Kapitalwerths, wovon bis dahin nur die erste Phase G — W durchlaufen ist. Er durchläuft die zweite und abschlies- sende Phase W — G, nachdem W stofflich und werthlich verändert. Soweit aber der Kapitalwerth, für sich genommen, in Betracht kommt, hat er nur eine Veränderung seiner Gebrauchsform im Produktionsprocess erlitten. Er existirte als 422 Pfd. St. Werth in A und Pm, er existirt jetzt als 422 Pfd. St. Werth von 8440 ℔. Garn. Betrachten wir also bloss die beiden Phasen des Cirkulationsprocesses des, von seinem Mehr- werth getrennt gedachten, Kapitalwerths, so durchläuft er 1) G — W und 2) W — G, wo das zweite W eine veränderte Gebrauchsform, aber denselben Werth hat wie das erste W; also G — W — G, eine Cirku- lationsform, die durch den doppelten Stellenwechsel der Waare in entgegen- gesetzter Richtung, Verwandlung aus Geld in Waare, Verwandlung aus Waare in Geld, nothwendig die Rückkehr des als Geld vorgeschossnen Werths zu seiner Geldform bedingt: seine Rückverwandlung in Geld.
Derselbe Cirkulationsakt W' — G', der für den in Geld vorge- schossnen Kapitalwerth zweite abschliessende Metamorphose, Rückkehr zur Geldform, ist für den gleichzeitig vom Waarenkapital mitgetragnen und durch seinen Umsatz in Geldform mitrealisirten Mehrwerth erste Meta- morphose, Verwandlung aus Waarenform in Geldform, W — G, erste Cirkulationsphase.
Es ist hier also zweierlei zu bemerken. Erstens: Die schliessliche Rückverwandlung des Kapitalswerths in seine ursprüngliche Geldform ist eine Funktion des Waarenkapitals. Zweitens: Diese Funktion schliesst ein die erste Formverwandlung des Mehrwerths aus seiner ursprünglichen Waarenform in Geldform. Die Geldform spielt also hier doppelte Rolle; sie ist einerseits rückkehrende Form eines ursprünglich in Geld vorge- schossnen Werths, also Rückkehr zur Werthform, die den Process er- öffnete; sie ist andrerseits erste verwandelte Form eines Werths, der
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sie verwandelt in eine von den Produktionsmitteln stofflich verschiedne
Waarensorte, in Garn, worin ihr Werth nicht nur erhalten, sondern ver-
grössert wird, von 422 Pfd. St. auf 500 Pfd. St. Durch diese reale
Metamorphose werden die im ersten Stadium G — W dem Markt ent-
zognen Waaren ersetzt durch stofflich und werthlich verschiedne Waare,
die nun als Waare fungiren, in Geld verwandelt und verkauft werden
muss. Der Produktionsprocess erscheint daher nur als Unterbrechung des
Cirkulationsprocesses des Kapitalwerths, wovon bis dahin nur die erste
Phase G — W durchlaufen ist. Er durchläuft die zweite und abschlies-
sende Phase W — G, nachdem W stofflich und werthlich verändert.
Soweit aber der Kapitalwerth, für sich genommen, in Betracht kommt,
hat er nur eine Veränderung seiner Gebrauchsform im Produktionsprocess
erlitten. Er existirte als 422 Pfd. St. Werth in A und Pm, er existirt
jetzt als 422 Pfd. St. Werth von 8440 ℔. Garn. Betrachten wir also
bloss die beiden Phasen des Cirkulationsprocesses des, von seinem Mehr-
werth getrennt gedachten, Kapitalwerths, so durchläuft er 1) G — W
und 2) W — G, wo das zweite W eine veränderte Gebrauchsform, aber
denselben Werth hat wie das erste W; also G — W — G, eine Cirku-
lationsform, die durch den doppelten Stellenwechsel der Waare in entgegen-
gesetzter Richtung, Verwandlung aus Geld in Waare, Verwandlung aus
Waare in Geld, nothwendig die Rückkehr des als Geld vorgeschossnen
Werths zu seiner Geldform bedingt: seine Rückverwandlung in Geld.
Derselbe Cirkulationsakt W' — G', der für den in Geld vorge-
schossnen Kapitalwerth zweite abschliessende Metamorphose, Rückkehr zur
Geldform, ist für den gleichzeitig vom Waarenkapital mitgetragnen und
durch seinen Umsatz in Geldform mitrealisirten Mehrwerth erste Meta-
morphose, Verwandlung aus Waarenform in Geldform, W — G, erste
Cirkulationsphase.
Es ist hier also zweierlei zu bemerken. Erstens: Die schliessliche
Rückverwandlung des Kapitalswerths in seine ursprüngliche Geldform ist
eine Funktion des Waarenkapitals. Zweitens: Diese Funktion schliesst
ein die erste Formverwandlung des Mehrwerths aus seiner ursprünglichen
Waarenform in Geldform. Die Geldform spielt also hier doppelte Rolle;
sie ist einerseits rückkehrende Form eines ursprünglich in Geld vorge-
schossnen Werths, also Rückkehr zur Werthform, die den Process er-
öffnete; sie ist andrerseits erste verwandelte Form eines Werths, der
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/54>, abgerufen am 21.11.2024.
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