und wollnen Lumpen zu wiederholter Bearbeitung in Verruf zu erklären, aber das Vorurtheil hat sich vollständig gelegt mit Be- ziehung auf den shoddy trade (Kunstwoll-Industrie) die ein wich- tiger Zweig des Wollendistrikts von Yorkshire geworden ist, und ohne Zweifel wird auch das Geschäft in Baumwollabfall bald den- selben Platz einnehmen als ein Geschäftszweig, der einem aner- kannten Bedürfniss abhilft. Vor 30 Jahren waren wollne Lumpen, d. h. Stücke von ganz wollnem Tuch etc. im Durchschnitt etwa 4 £ 4 sh. per Tonne werth; in den letzten paar Jahren sind sie 44 £ per Tonne werth geworden. Und die Nachfrage ist so ge- stiegen, dass auch gemischte Gewebe aus Wolle und Baumwolle vernutzt werden, indem man Mittel gefunden hat die Baumwolle zu zerstören, ohne der Wolle zu schaden; und jetzt sind tausende von Arbeitern in der Fabrikation von Shoddy beschäftigt, und der Konsument hat grossen Vortheil davon, indem er jetzt Tuch von guter Durchschnittsqualität zu einem sehr mäßigen Preis kaufen kann." (Rep. Fact., Dec. 1863, p. 107.) Die so verjüngte Kunst- wolle betrug schon Ende 1862 ein drittel des ganzen Wollver- brauchs der englischen Industrie. (Rep. Fact., Oct. 1862, p. 81.) Der "grosse Vortheil" für den "Konsumenten" besteht darin, dass seine Wollkleider nur ein drittel der frühern Zeit brauchen, um zu verschleissen, und ein sechstel um fadenscheinig zu werden.
Die englische Seidenindustrie bewegte sich auf derselben ab- schüssigen Bahn. Von 1839--62 hatte der Verbrauch von wirk- licher Rohseide sich etwas vermindert, dagegen der von Seiden- abfällen verdoppelt. Mit verbesserter Maschinerie war man im Stand aus diesem, anderswo ziemlich werthlosen, Stoff eine zu vielen Zwecken verwendbare Seide zu fabriciren.
Das schlagendste Beispiel von Verwendung von Abfällen liefert die chemische Industrie. Sie verbraucht nicht nur ihre eignen Abfälle, indem sie neue Verwendung dafür findet, sondern auch diejenigen der verschiedenartigsten andern Industrien, und ver- wandelt z. B. den früher fast nutzlosen Gastheer in Anilinfarben, Krappfarbstoff (Alizarin), und neuerdings auch in Medikamente.
Von dieser Oekonomie der Exkremente der Produktion, durch ihre Wiederbenutzung, ist zu unterscheiden die Oekonomie bei der Erzeugung von Abfall, also die Reduktion der Produktionsexkre- mente auf ihr Minimum, und die unmittelbare Vernutzung, bis zum Maximum, aller in die Produktion eingehenden Roh- und Hülfsstoffe.
Die Ersparung von Abfall ist zum Theil durch die Güte der angewandten Maschinerie bedingt. Oel, Seife etc. wird gespart
und wollnen Lumpen zu wiederholter Bearbeitung in Verruf zu erklären, aber das Vorurtheil hat sich vollständig gelegt mit Be- ziehung auf den shoddy trade (Kunstwoll-Industrie) die ein wich- tiger Zweig des Wollendistrikts von Yorkshire geworden ist, und ohne Zweifel wird auch das Geschäft in Baumwollabfall bald den- selben Platz einnehmen als ein Geschäftszweig, der einem aner- kannten Bedürfniss abhilft. Vor 30 Jahren waren wollne Lumpen, d. h. Stücke von ganz wollnem Tuch etc. im Durchschnitt etwa 4 £ 4 sh. per Tonne werth; in den letzten paar Jahren sind sie 44 £ per Tonne werth geworden. Und die Nachfrage ist so ge- stiegen, dass auch gemischte Gewebe aus Wolle und Baumwolle vernutzt werden, indem man Mittel gefunden hat die Baumwolle zu zerstören, ohne der Wolle zu schaden; und jetzt sind tausende von Arbeitern in der Fabrikation von Shoddy beschäftigt, und der Konsument hat grossen Vortheil davon, indem er jetzt Tuch von guter Durchschnittsqualität zu einem sehr mäßigen Preis kaufen kann.“ (Rep. Fact., Dec. 1863, p. 107.) Die so verjüngte Kunst- wolle betrug schon Ende 1862 ein drittel des ganzen Wollver- brauchs der englischen Industrie. (Rep. Fact., Oct. 1862, p. 81.) Der „grosse Vortheil“ für den „Konsumenten“ besteht darin, dass seine Wollkleider nur ein drittel der frühern Zeit brauchen, um zu verschleissen, und ein sechstel um fadenscheinig zu werden.
Die englische Seidenindustrie bewegte sich auf derselben ab- schüssigen Bahn. Von 1839—62 hatte der Verbrauch von wirk- licher Rohseide sich etwas vermindert, dagegen der von Seiden- abfällen verdoppelt. Mit verbesserter Maschinerie war man im Stand aus diesem, anderswo ziemlich werthlosen, Stoff eine zu vielen Zwecken verwendbare Seide zu fabriciren.
Das schlagendste Beispiel von Verwendung von Abfällen liefert die chemische Industrie. Sie verbraucht nicht nur ihre eignen Abfälle, indem sie neue Verwendung dafür findet, sondern auch diejenigen der verschiedenartigsten andern Industrien, und ver- wandelt z. B. den früher fast nutzlosen Gastheer in Anilinfarben, Krappfarbstoff (Alizarin), und neuerdings auch in Medikamente.
Von dieser Oekonomie der Exkremente der Produktion, durch ihre Wiederbenutzung, ist zu unterscheiden die Oekonomie bei der Erzeugung von Abfall, also die Reduktion der Produktionsexkre- mente auf ihr Minimum, und die unmittelbare Vernutzung, bis zum Maximum, aller in die Produktion eingehenden Roh- und Hülfsstoffe.
Die Ersparung von Abfall ist zum Theil durch die Güte der angewandten Maschinerie bedingt. Oel, Seife etc. wird gespart
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und wollnen Lumpen zu wiederholter Bearbeitung in Verruf zu
erklären, aber das Vorurtheil hat sich vollständig gelegt mit Be-
ziehung auf den shoddy trade (Kunstwoll-Industrie) die ein wich-
tiger Zweig des Wollendistrikts von Yorkshire geworden ist, und
ohne Zweifel wird auch das Geschäft in Baumwollabfall bald den-
selben Platz einnehmen als ein Geschäftszweig, der einem aner-
kannten Bedürfniss abhilft. Vor 30 Jahren waren wollne Lumpen,
d. h. Stücke von ganz wollnem Tuch etc. im Durchschnitt etwa
4 £ 4 sh. per Tonne werth; in den letzten paar Jahren sind sie
44 £ per Tonne werth geworden. Und die Nachfrage ist so ge-
stiegen, dass auch gemischte Gewebe aus Wolle und Baumwolle
vernutzt werden, indem man Mittel gefunden hat die Baumwolle
zu zerstören, ohne der Wolle zu schaden; und jetzt sind tausende
von Arbeitern in der Fabrikation von Shoddy beschäftigt, und der
Konsument hat grossen Vortheil davon, indem er jetzt Tuch von
guter Durchschnittsqualität zu einem sehr mäßigen Preis kaufen
kann.“ (Rep. Fact., Dec. 1863, p. 107.) Die so verjüngte Kunst-
wolle betrug schon Ende 1862 ein drittel des ganzen Wollver-
brauchs der englischen Industrie. (Rep. Fact., Oct. 1862, p. 81.)
Der „grosse Vortheil“ für den „Konsumenten“ besteht darin, dass
seine Wollkleider nur ein drittel der frühern Zeit brauchen, um
zu verschleissen, und ein sechstel um fadenscheinig zu werden.
Die englische Seidenindustrie bewegte sich auf derselben ab-
schüssigen Bahn. Von 1839—62 hatte der Verbrauch von wirk-
licher Rohseide sich etwas vermindert, dagegen der von Seiden-
abfällen verdoppelt. Mit verbesserter Maschinerie war man im
Stand aus diesem, anderswo ziemlich werthlosen, Stoff eine zu
vielen Zwecken verwendbare Seide zu fabriciren.
Das schlagendste Beispiel von Verwendung von Abfällen liefert
die chemische Industrie. Sie verbraucht nicht nur ihre eignen
Abfälle, indem sie neue Verwendung dafür findet, sondern auch
diejenigen der verschiedenartigsten andern Industrien, und ver-
wandelt z. B. den früher fast nutzlosen Gastheer in Anilinfarben,
Krappfarbstoff (Alizarin), und neuerdings auch in Medikamente.
Von dieser Oekonomie der Exkremente der Produktion, durch
ihre Wiederbenutzung, ist zu unterscheiden die Oekonomie bei der
Erzeugung von Abfall, also die Reduktion der Produktionsexkre-
mente auf ihr Minimum, und die unmittelbare Vernutzung, bis zum
Maximum, aller in die Produktion eingehenden Roh- und Hülfsstoffe.
Die Ersparung von Abfall ist zum Theil durch die Güte der
angewandten Maschinerie bedingt. Oel, Seife etc. wird gespart
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/112>, abgerufen am 21.11.2024.
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