1/4 oder 1/2 seines Kapitals in Arbeitslohn auslegt. Die Erhöhung der Produktionspreise einerseits, ihre Senkung andrerseits, je nach- dem das Kapital unter oder über der gesellschaftlichen Durch- schnittszusammensetzung steht, wird nur bewirkt durch die Aus- gleichung zum neuen gefallnen Durchschnittsprofit. Es ist klar, dass wenn in Folge der Herstellung einer allgemeinen Profitrate für die Kapitale niedrer Zusammensetzung (wo v über dem Durch- schnitt) die Werthe bei ihrer Verwandlung in Produktionspreise herabgesenkt, sie für die Kapitale höherer Zusammensetzung er- höht werden.
Wie würde nun ein allgemeiner Fall des Arbeitslohns und ihm entsprechendes allgemeines Steigen der Profitrate und daher der Durchschnittsprofite wirken auf die Produktionspreise der Waaren, die das Produkt von Kapitalen, welche nach entgegengesetzten Richtungen von der gesellschaftlichen Durchschnittszusammen- setzung abweichen? Wir haben bloss die eben gegebne Ausführung umzudrehn, um das Resultat (das Ricardo nicht untersucht) zu erhalten.
I. Durchschnittskapital = 80c + 20v = 100; Mehrwerthsrate = 100 %; Produktionspreis = Waarenwerth = 80c + 20 + 20p = 120; Profitrate = 20 %. Es falle der Arbeitslohn um einviertel, so wird dasselbe konstante Kapital in Bewegung gesetzt von 15v statt von 20v. Wir haben also Waarenwerth = 80c + 15v + 25p = 120. Das von v producirte Quantum Arbeit bleibt unverändert, nur wird der dadurch geschaffne Neuwerth anders vertheilt zwischen Kapitalist und Arbeiter. Der Mehrwerth ist gestiegen von 20 auf 25 und die Rate des Mehrwerths von auf , also von 100 % auf 166 2/3 %. Der Profit auf 95 ist jetzt = 25, also die Profitrate auf 100 = 26. Die neue procentige Zusammensetzung des Ka- pitals ist jetzt 84c + 15v = 100.
II. Niedrigere Zusammensetzung. Ursprünglich 50c + 50v wie oben. Durch den Fall des Arbeitslohnes um 1/4 wird v auf 371/2 reducirt, und damit das vorgeschossne Gesammtkapital auf 50c + 371/2[] = 871/2. Wenden wir hierauf die neue Profitrate von 26 % an, so: 100: 26 = 871/2:23. Dieselbe Waarenmasse, die früher 120, kostet jetzt 871/2 + 23 = 110; Preisfall von beinahe 10 %.
III. Höhere Zusammensetzung. Ursprünglich 92c + 8v = 100. Der Fall des Arbeitslohns um 1/4 senkt 8v auf 6v, das Gesammt- kapital auf 98. Hiernach 100 : 26 = 98 : 25. Der Produk- tionspreis der Waare, früher 100 + 20 = 120 ist jetzt, nach dem Fall des Arbeitslohnes, 98 + 25 = 123; also gestiegen fast um 4 %.
¼ oder ½ seines Kapitals in Arbeitslohn auslegt. Die Erhöhung der Produktionspreise einerseits, ihre Senkung andrerseits, je nach- dem das Kapital unter oder über der gesellschaftlichen Durch- schnittszusammensetzung steht, wird nur bewirkt durch die Aus- gleichung zum neuen gefallnen Durchschnittsprofit. Es ist klar, dass wenn in Folge der Herstellung einer allgemeinen Profitrate für die Kapitale niedrer Zusammensetzung (wo v über dem Durch- schnitt) die Werthe bei ihrer Verwandlung in Produktionspreise herabgesenkt, sie für die Kapitale höherer Zusammensetzung er- höht werden.
Wie würde nun ein allgemeiner Fall des Arbeitslohns und ihm entsprechendes allgemeines Steigen der Profitrate und daher der Durchschnittsprofite wirken auf die Produktionspreise der Waaren, die das Produkt von Kapitalen, welche nach entgegengesetzten Richtungen von der gesellschaftlichen Durchschnittszusammen- setzung abweichen? Wir haben bloss die eben gegebne Ausführung umzudrehn, um das Resultat (das Ricardo nicht untersucht) zu erhalten.
I. Durchschnittskapital = 80c + 20v = 100; Mehrwerthsrate = 100 %; Produktionspreis = Waarenwerth = 80c + 20∆ + 20p = 120; Profitrate = 20 %. Es falle der Arbeitslohn um einviertel, so wird dasselbe konstante Kapital in Bewegung gesetzt von 15v statt von 20v. Wir haben also Waarenwerth = 80c + 15v + 25p = 120. Das von v producirte Quantum Arbeit bleibt unverändert, nur wird der dadurch geschaffne Neuwerth anders vertheilt zwischen Kapitalist und Arbeiter. Der Mehrwerth ist gestiegen von 20 auf 25 und die Rate des Mehrwerths von auf , also von 100 % auf 166⅔ %. Der Profit auf 95 ist jetzt = 25, also die Profitrate auf 100 = 26. Die neue procentige Zusammensetzung des Ka- pitals ist jetzt 84c + 15v = 100.
II. Niedrigere Zusammensetzung. Ursprünglich 50c + 50v wie oben. Durch den Fall des Arbeitslohnes um ¼ wird v auf 37½ reducirt, und damit das vorgeschossne Gesammtkapital auf 50c + 37½[∆] = 87½. Wenden wir hierauf die neue Profitrate von 26 % an, so: 100: 26 = 87½:23. Dieselbe Waarenmasse, die früher 120, kostet jetzt 87½ + 23 = 110; Preisfall von beinahe 10 %.
III. Höhere Zusammensetzung. Ursprünglich 92c + 8v = 100. Der Fall des Arbeitslohns um ¼ senkt 8v auf 6v, das Gesammt- kapital auf 98. Hiernach 100 : 26 = 98 : 25. Der Produk- tionspreis der Waare, früher 100 + 20 = 120 ist jetzt, nach dem Fall des Arbeitslohnes, 98 + 25 = 123; also gestiegen fast um 4 %.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0216"n="182"/>
¼ oder ½ seines Kapitals in Arbeitslohn auslegt. Die Erhöhung<lb/>
der Produktionspreise einerseits, ihre Senkung andrerseits, je nach-<lb/>
dem das Kapital unter oder über der gesellschaftlichen Durch-<lb/>
schnittszusammensetzung steht, wird nur bewirkt durch die Aus-<lb/>
gleichung zum neuen gefallnen Durchschnittsprofit. Es ist klar,<lb/>
dass wenn in Folge der Herstellung einer allgemeinen Profitrate<lb/>
für die Kapitale niedrer Zusammensetzung (wo v über dem Durch-<lb/>
schnitt) die Werthe bei ihrer Verwandlung in Produktionspreise<lb/>
herabgesenkt, sie für die Kapitale höherer Zusammensetzung er-<lb/>
höht werden.</p><lb/><p>Wie würde nun ein allgemeiner Fall des Arbeitslohns und ihm<lb/>
entsprechendes allgemeines Steigen der Profitrate und daher der<lb/>
Durchschnittsprofite wirken auf die Produktionspreise der Waaren,<lb/>
die das Produkt von Kapitalen, welche nach entgegengesetzten<lb/>
Richtungen von der gesellschaftlichen Durchschnittszusammen-<lb/>
setzung abweichen? Wir haben bloss die eben gegebne Ausführung<lb/>
umzudrehn, um das Resultat (das Ricardo nicht untersucht) zu<lb/>
erhalten.</p><lb/><p>I. Durchschnittskapital = 80<hirendition="#sub">c</hi> + 20<hirendition="#sub">v</hi> = 100; Mehrwerthsrate<lb/>
= 100 %; Produktionspreis = Waarenwerth = 80<hirendition="#sub">c</hi> + 20<hirendition="#sub">∆</hi> + 20<hirendition="#sub">p</hi> = 120;<lb/>
Profitrate = 20 %. Es falle der Arbeitslohn um einviertel, so<lb/>
wird dasselbe konstante Kapital in Bewegung gesetzt von 15<hirendition="#sub">v</hi> statt<lb/>
von 20<hirendition="#sub">v</hi>. Wir haben also Waarenwerth = 80<hirendition="#sub">c</hi> + 15<hirendition="#sub">v</hi> + 25<hirendition="#sub">p</hi> = 120.<lb/>
Das von v producirte Quantum Arbeit bleibt unverändert, nur<lb/>
wird der dadurch geschaffne Neuwerth anders vertheilt zwischen<lb/>
Kapitalist und Arbeiter. Der Mehrwerth ist gestiegen von 20 auf<lb/>
25 und die Rate des Mehrwerths von <formulanotation="TeX">\frac{20}{20}</formula> auf <formulanotation="TeX">\frac{25}{15}</formula>, also von 100 %<lb/>
auf 166⅔ %. Der Profit auf 95 ist jetzt = 25, also die Profitrate<lb/>
auf 100 = 26<formulanotation="TeX">\frac{6}{19}</formula>. Die neue procentige Zusammensetzung des Ka-<lb/>
pitals ist jetzt 84<formulanotation="TeX">\frac{4}{19}</formula><hirendition="#sub">c</hi> + 15<formulanotation="TeX">\frac{15}{19}</formula><hirendition="#sub">v</hi> = 100.</p><lb/><p>II. Niedrigere Zusammensetzung. Ursprünglich 50<hirendition="#sub">c</hi> + 50<hirendition="#sub">v</hi> wie<lb/>
oben. Durch den Fall des Arbeitslohnes um ¼ wird v auf 37½ reducirt,<lb/>
und damit das vorgeschossne Gesammtkapital auf 50<hirendition="#sub">c</hi> + 37½<hirendition="#sub"><supplied>∆</supplied></hi> = 87½.<lb/>
Wenden wir hierauf die neue Profitrate von 26<formulanotation="TeX">\frac{6}{19}</formula> % an, so: 100:<lb/>
26<formulanotation="TeX">\frac{6}{19}</formula> = 87½:23<formulanotation="TeX">\frac{1}{38}</formula>. Dieselbe Waarenmasse, die früher 120, kostet<lb/>
jetzt 87½ + 23<formulanotation="TeX">\frac{1}{38}</formula> = 110<formulanotation="TeX">\frac{10}{19}</formula>; Preisfall von beinahe 10 %.</p><lb/><p>III. Höhere Zusammensetzung. Ursprünglich 92<hirendition="#sub">c</hi> + 8<hirendition="#sub">v</hi> = 100.<lb/>
Der Fall des Arbeitslohns um ¼ senkt 8<hirendition="#sub">v</hi> auf 6<hirendition="#sub">v</hi>, das Gesammt-<lb/>
kapital auf 98. Hiernach 100 : 26<formulanotation="TeX">\frac{6}{19}</formula> = 98 : 25<formulanotation="TeX">\frac{15}{19}</formula>. Der Produk-<lb/>
tionspreis der Waare, früher 100 + 20 = 120 ist jetzt, nach dem Fall<lb/>
des Arbeitslohnes, 98 + 25<formulanotation="TeX">\frac{15}{19}</formula> = 123<formulanotation="TeX">\frac{15}{19}</formula>; also gestiegen fast um 4 %.</p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[182/0216]
¼ oder ½ seines Kapitals in Arbeitslohn auslegt. Die Erhöhung
der Produktionspreise einerseits, ihre Senkung andrerseits, je nach-
dem das Kapital unter oder über der gesellschaftlichen Durch-
schnittszusammensetzung steht, wird nur bewirkt durch die Aus-
gleichung zum neuen gefallnen Durchschnittsprofit. Es ist klar,
dass wenn in Folge der Herstellung einer allgemeinen Profitrate
für die Kapitale niedrer Zusammensetzung (wo v über dem Durch-
schnitt) die Werthe bei ihrer Verwandlung in Produktionspreise
herabgesenkt, sie für die Kapitale höherer Zusammensetzung er-
höht werden.
Wie würde nun ein allgemeiner Fall des Arbeitslohns und ihm
entsprechendes allgemeines Steigen der Profitrate und daher der
Durchschnittsprofite wirken auf die Produktionspreise der Waaren,
die das Produkt von Kapitalen, welche nach entgegengesetzten
Richtungen von der gesellschaftlichen Durchschnittszusammen-
setzung abweichen? Wir haben bloss die eben gegebne Ausführung
umzudrehn, um das Resultat (das Ricardo nicht untersucht) zu
erhalten.
I. Durchschnittskapital = 80c + 20v = 100; Mehrwerthsrate
= 100 %; Produktionspreis = Waarenwerth = 80c + 20∆ + 20p = 120;
Profitrate = 20 %. Es falle der Arbeitslohn um einviertel, so
wird dasselbe konstante Kapital in Bewegung gesetzt von 15v statt
von 20v. Wir haben also Waarenwerth = 80c + 15v + 25p = 120.
Das von v producirte Quantum Arbeit bleibt unverändert, nur
wird der dadurch geschaffne Neuwerth anders vertheilt zwischen
Kapitalist und Arbeiter. Der Mehrwerth ist gestiegen von 20 auf
25 und die Rate des Mehrwerths von [FORMEL] auf [FORMEL], also von 100 %
auf 166⅔ %. Der Profit auf 95 ist jetzt = 25, also die Profitrate
auf 100 = 26[FORMEL]. Die neue procentige Zusammensetzung des Ka-
pitals ist jetzt 84[FORMEL]c + 15[FORMEL]v = 100.
II. Niedrigere Zusammensetzung. Ursprünglich 50c + 50v wie
oben. Durch den Fall des Arbeitslohnes um ¼ wird v auf 37½ reducirt,
und damit das vorgeschossne Gesammtkapital auf 50c + 37½∆ = 87½.
Wenden wir hierauf die neue Profitrate von 26[FORMEL] % an, so: 100:
26[FORMEL] = 87½:23[FORMEL]. Dieselbe Waarenmasse, die früher 120, kostet
jetzt 87½ + 23[FORMEL] = 110[FORMEL]; Preisfall von beinahe 10 %.
III. Höhere Zusammensetzung. Ursprünglich 92c + 8v = 100.
Der Fall des Arbeitslohns um ¼ senkt 8v auf 6v, das Gesammt-
kapital auf 98. Hiernach 100 : 26[FORMEL] = 98 : 25[FORMEL]. Der Produk-
tionspreis der Waare, früher 100 + 20 = 120 ist jetzt, nach dem Fall
des Arbeitslohnes, 98 + 25[FORMEL] = 123[FORMEL]; also gestiegen fast um 4 %.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/216>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.