auf als Kapital zu fungiren. Als nicht länger fungirendes Kapital aber muss es wieder rückübertragen werden an A, der nicht auf- gehört hat der juristische Eigenthümer desselben zu sein.
Die Form des Leihens, die dieser Waare, dem Kapital als Waare eigenthümlich ist, übrigens auch in andren Transaktionen vorkommt, statt der Form des Verkaufens, ergibt sich schon aus der Be- stimmung, dass Kapital hier als Waare auftritt, oder dass Geld als Kapital zur Waare wird.
Man muss hier unterscheiden.
Wir haben gesehn (Buch II, Kap. I), und rufen hier kurz ins Gedächtniss zurück, dass das Kapital im Cirkulationsprocess als Waarenkapital und Geldkapital fungirt. Aber in beiden Formen wird das Kapital nicht als Kapital zur Waare.
Sobald sich das produktive Kapital in Waarenkapital verwandelt hat, muss es auf den Markt geworfen, als Waare verkauft werden. Hier fungirt es einfach als Waare. Der Kapitalist erscheint hier nur als Verkäufer von Waare, wie der Käufer als Käufer von Waare. Als Waare muss das Produkt im Cirkulationsprocess, durch seinen Verkauf, seinen Werth realisiren, seine verwandelte Gestalt als Geld annehmen. Es ist desswegen auch ganz gleich- gültig, ob diese Waare von einem Konsumenten als Lebensmittel oder von einem Kapitalisten als Produktionsmittel, als Kapital- bestandtheil, gekauft wird. Im Cirkulationsakt fungirt das Waaren- kapital nur als Waare, nicht als Kapital. Es ist Waarenkapital im Unterschied von einfacher Waare, 1) weil es bereits mit Mehr- werth geschwängert ist, die Realisirung seines Werths also zu- gleich Realisirung von Mehrwerth ist; dies ändert aber nichts an seinem einfachen Dasein als Waare, als Produkt von bestimmtem Preis; 2) weil diese seine Funktion als Waare ein Moment seines Reproduktionsprocesses als Kapital ist, und daher seine Bewegung als Waare, weil nur Theilbewegung seines Processes, zugleich seine Bewegung als Kapital ist; sie wird dies aber nicht durch den Akt des Verkaufens selbst, sondern nur durch den Zusammenhang dieses Akts mit der Gesammtbewegung dieser bestimmten Werthsumme als Kapital.
Ebenso als Geldkapital wirkt es in der That nur einfach als Geld, d. h. als Kaufmittel von Waare (den Produktionselementen). Dass dies Geld hier zugleich Geldkapital, eine Form des Kapitals ist, geht nicht hervor aus dem Akt des Kaufens, aus der wirk- lichen Funktion, die es hier als Geld verrichtet; sondern aus dem Zusammenhang dieses Akts mit der Gesammtbewegung des Kapitals,
auf als Kapital zu fungiren. Als nicht länger fungirendes Kapital aber muss es wieder rückübertragen werden an A, der nicht auf- gehört hat der juristische Eigenthümer desselben zu sein.
Die Form des Leihens, die dieser Waare, dem Kapital als Waare eigenthümlich ist, übrigens auch in andren Transaktionen vorkommt, statt der Form des Verkaufens, ergibt sich schon aus der Be- stimmung, dass Kapital hier als Waare auftritt, oder dass Geld als Kapital zur Waare wird.
Man muss hier unterscheiden.
Wir haben gesehn (Buch II, Kap. I), und rufen hier kurz ins Gedächtniss zurück, dass das Kapital im Cirkulationsprocess als Waarenkapital und Geldkapital fungirt. Aber in beiden Formen wird das Kapital nicht als Kapital zur Waare.
Sobald sich das produktive Kapital in Waarenkapital verwandelt hat, muss es auf den Markt geworfen, als Waare verkauft werden. Hier fungirt es einfach als Waare. Der Kapitalist erscheint hier nur als Verkäufer von Waare, wie der Käufer als Käufer von Waare. Als Waare muss das Produkt im Cirkulationsprocess, durch seinen Verkauf, seinen Werth realisiren, seine verwandelte Gestalt als Geld annehmen. Es ist desswegen auch ganz gleich- gültig, ob diese Waare von einem Konsumenten als Lebensmittel oder von einem Kapitalisten als Produktionsmittel, als Kapital- bestandtheil, gekauft wird. Im Cirkulationsakt fungirt das Waaren- kapital nur als Waare, nicht als Kapital. Es ist Waarenkapital im Unterschied von einfacher Waare, 1) weil es bereits mit Mehr- werth geschwängert ist, die Realisirung seines Werths also zu- gleich Realisirung von Mehrwerth ist; dies ändert aber nichts an seinem einfachen Dasein als Waare, als Produkt von bestimmtem Preis; 2) weil diese seine Funktion als Waare ein Moment seines Reproduktionsprocesses als Kapital ist, und daher seine Bewegung als Waare, weil nur Theilbewegung seines Processes, zugleich seine Bewegung als Kapital ist; sie wird dies aber nicht durch den Akt des Verkaufens selbst, sondern nur durch den Zusammenhang dieses Akts mit der Gesammtbewegung dieser bestimmten Werthsumme als Kapital.
Ebenso als Geldkapital wirkt es in der That nur einfach als Geld, d. h. als Kaufmittel von Waare (den Produktionselementen). Dass dies Geld hier zugleich Geldkapital, eine Form des Kapitals ist, geht nicht hervor aus dem Akt des Kaufens, aus der wirk- lichen Funktion, die es hier als Geld verrichtet; sondern aus dem Zusammenhang dieses Akts mit der Gesammtbewegung des Kapitals,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0360"n="326"/>
auf als Kapital zu fungiren. Als nicht länger fungirendes Kapital<lb/>
aber muss es wieder rückübertragen werden an A, der nicht auf-<lb/>
gehört hat der juristische Eigenthümer desselben zu sein.</p><lb/><p>Die Form des Leihens, die dieser Waare, dem Kapital als Waare<lb/>
eigenthümlich ist, übrigens auch in andren Transaktionen vorkommt,<lb/>
statt der Form des Verkaufens, ergibt sich schon aus der Be-<lb/>
stimmung, dass Kapital hier als Waare auftritt, oder dass Geld als<lb/>
Kapital zur Waare wird.</p><lb/><p>Man muss hier unterscheiden.</p><lb/><p>Wir haben gesehn (Buch II, Kap. I), und rufen hier kurz ins<lb/>
Gedächtniss zurück, dass das Kapital im Cirkulationsprocess als<lb/>
Waarenkapital und Geldkapital fungirt. Aber in beiden Formen<lb/>
wird das Kapital nicht als Kapital zur Waare.</p><lb/><p>Sobald sich das produktive Kapital in Waarenkapital verwandelt<lb/>
hat, muss es auf den Markt geworfen, als Waare verkauft werden.<lb/>
Hier fungirt es einfach als Waare. Der Kapitalist erscheint hier<lb/>
nur als Verkäufer von Waare, wie der Käufer als Käufer von<lb/>
Waare. Als Waare muss das Produkt im Cirkulationsprocess,<lb/>
durch seinen Verkauf, seinen Werth realisiren, seine verwandelte<lb/>
Gestalt als Geld annehmen. Es ist desswegen auch ganz gleich-<lb/>
gültig, ob diese Waare von einem Konsumenten als Lebensmittel<lb/>
oder von einem Kapitalisten als Produktionsmittel, als Kapital-<lb/>
bestandtheil, gekauft wird. Im Cirkulationsakt fungirt das Waaren-<lb/>
kapital nur als Waare, nicht als Kapital. Es ist Waarenkapital<lb/>
im Unterschied von einfacher Waare, 1) weil es bereits mit Mehr-<lb/>
werth geschwängert ist, die Realisirung seines Werths also zu-<lb/>
gleich Realisirung von Mehrwerth ist; dies ändert aber nichts an<lb/>
seinem einfachen Dasein als Waare, als Produkt von bestimmtem<lb/>
Preis; 2) weil diese seine Funktion als Waare ein Moment seines<lb/>
Reproduktionsprocesses als Kapital ist, und daher seine Bewegung<lb/>
als Waare, weil nur Theilbewegung seines Processes, zugleich seine<lb/>
Bewegung als Kapital ist; sie wird dies aber nicht durch den Akt<lb/>
des Verkaufens selbst, sondern nur durch den Zusammenhang dieses<lb/>
Akts mit der Gesammtbewegung dieser bestimmten Werthsumme<lb/>
als Kapital.</p><lb/><p>Ebenso als Geldkapital wirkt es in der That nur einfach als<lb/>
Geld, d. h. als Kaufmittel von Waare (den Produktionselementen).<lb/>
Dass dies Geld hier zugleich Geldkapital, eine Form des Kapitals<lb/>
ist, geht nicht hervor aus dem Akt des Kaufens, aus der wirk-<lb/>
lichen Funktion, die es hier als Geld verrichtet; sondern aus dem<lb/>
Zusammenhang dieses Akts mit der Gesammtbewegung des Kapitals,<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[326/0360]
auf als Kapital zu fungiren. Als nicht länger fungirendes Kapital
aber muss es wieder rückübertragen werden an A, der nicht auf-
gehört hat der juristische Eigenthümer desselben zu sein.
Die Form des Leihens, die dieser Waare, dem Kapital als Waare
eigenthümlich ist, übrigens auch in andren Transaktionen vorkommt,
statt der Form des Verkaufens, ergibt sich schon aus der Be-
stimmung, dass Kapital hier als Waare auftritt, oder dass Geld als
Kapital zur Waare wird.
Man muss hier unterscheiden.
Wir haben gesehn (Buch II, Kap. I), und rufen hier kurz ins
Gedächtniss zurück, dass das Kapital im Cirkulationsprocess als
Waarenkapital und Geldkapital fungirt. Aber in beiden Formen
wird das Kapital nicht als Kapital zur Waare.
Sobald sich das produktive Kapital in Waarenkapital verwandelt
hat, muss es auf den Markt geworfen, als Waare verkauft werden.
Hier fungirt es einfach als Waare. Der Kapitalist erscheint hier
nur als Verkäufer von Waare, wie der Käufer als Käufer von
Waare. Als Waare muss das Produkt im Cirkulationsprocess,
durch seinen Verkauf, seinen Werth realisiren, seine verwandelte
Gestalt als Geld annehmen. Es ist desswegen auch ganz gleich-
gültig, ob diese Waare von einem Konsumenten als Lebensmittel
oder von einem Kapitalisten als Produktionsmittel, als Kapital-
bestandtheil, gekauft wird. Im Cirkulationsakt fungirt das Waaren-
kapital nur als Waare, nicht als Kapital. Es ist Waarenkapital
im Unterschied von einfacher Waare, 1) weil es bereits mit Mehr-
werth geschwängert ist, die Realisirung seines Werths also zu-
gleich Realisirung von Mehrwerth ist; dies ändert aber nichts an
seinem einfachen Dasein als Waare, als Produkt von bestimmtem
Preis; 2) weil diese seine Funktion als Waare ein Moment seines
Reproduktionsprocesses als Kapital ist, und daher seine Bewegung
als Waare, weil nur Theilbewegung seines Processes, zugleich seine
Bewegung als Kapital ist; sie wird dies aber nicht durch den Akt
des Verkaufens selbst, sondern nur durch den Zusammenhang dieses
Akts mit der Gesammtbewegung dieser bestimmten Werthsumme
als Kapital.
Ebenso als Geldkapital wirkt es in der That nur einfach als
Geld, d. h. als Kaufmittel von Waare (den Produktionselementen).
Dass dies Geld hier zugleich Geldkapital, eine Form des Kapitals
ist, geht nicht hervor aus dem Akt des Kaufens, aus der wirk-
lichen Funktion, die es hier als Geld verrichtet; sondern aus dem
Zusammenhang dieses Akts mit der Gesammtbewegung des Kapitals,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/360>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.