Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894.ringere Masse von Geld oder Geldzeichen denselben Dienst. Dies C. Ersetzung von Goldgeld durch Papier. 2) Beschleunigung, durch den Kredit, der einzelnen Phasen der III. Bildung von Aktiengesellschaften. Hierdurch: 1) Ungeheure Ausdehnung der Stufenleiter der Produktion und 2) Das Kapital, das an sich auf gesellschaftlicher Produktions- 3) Verwandlung des wirklich fungirenden Kapitalisten in einen 86) "Vor der Errichtung der Banken war der für die Funktion des cirku-
lirenden Mediums in Anpruch genommene Kapitalbetrag jederzeit grösser als die wirkliche Waarencirkulation erforderte." Economist, 1845, p. 238. ringere Masse von Geld oder Geldzeichen denselben Dienst. Dies C. Ersetzung von Goldgeld durch Papier. 2) Beschleunigung, durch den Kredit, der einzelnen Phasen der III. Bildung von Aktiengesellschaften. Hierdurch: 1) Ungeheure Ausdehnung der Stufenleiter der Produktion und 2) Das Kapital, das an sich auf gesellschaftlicher Produktions- 3) Verwandlung des wirklich fungirenden Kapitalisten in einen 86) „Vor der Errichtung der Banken war der für die Funktion des cirku-
lirenden Mediums in Anpruch genommene Kapitalbetrag jederzeit grösser als die wirkliche Waarencirkulation erforderte.“ Economist, 1845, p. 238. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0457" n="423"/> ringere Masse von Geld oder Geldzeichen denselben Dienst. Dies<lb/> hängt mit der Technik des Bankwesens zusammen. Andrerseits<lb/> beschleunigt der Kredit die Geschwindigkeit der Waarenmetamor-<lb/> phose und hiermit die Geschwindigkeit der Geldcirkulation.</p><lb/> <p>C. Ersetzung von Goldgeld durch Papier.</p><lb/> <p>2) Beschleunigung, durch den Kredit, der einzelnen Phasen der<lb/> Cirkulation oder der Waarenmetamorphose, weiter der Metamor-<lb/> phose des Kapitals, und damit Beschleunigung des Reproduktions-<lb/> processes überhaupt. (Andrerseits erlaubt der Kredit, die Akte des<lb/> Kaufens und Verkaufens länger auseinander zu halten und dient<lb/> daher der Spekulation als Basis.) Kontraktion der Reservefonds,<lb/> was doppelt betrachtet werden kann: einerseits als Verminderung<lb/> des cirkulirenden Mediums, andrerseits als Beschränkung des Theils<lb/> des Kapitals, der stets in Geldform existiren muss.<note place="foot" n="86)">„Vor der Errichtung der Banken war der für die Funktion des cirku-<lb/> lirenden Mediums in Anpruch genommene Kapitalbetrag jederzeit grösser<lb/> als die wirkliche Waarencirkulation erforderte.“ Economist, 1845, p. 238.</note></p><lb/> <p>III. Bildung von Aktiengesellschaften. Hierdurch:</p><lb/> <p>1) Ungeheure Ausdehnung der Stufenleiter der Produktion und<lb/> Unternehmungen, die für Einzelkapitale unmöglich waren. Solche<lb/> Unternehmungen zugleich, die früher Regierungsunternehmungen<lb/> waren, werden gesellschaftliche.</p><lb/> <p>2) Das Kapital, das an sich auf gesellschaftlicher Produktions-<lb/> weise beruht, und eine gesellschaftliche Koncentration von Pro-<lb/> duktionsmitteln und Arbeitskräften voraussetzt, erhält hier direkt<lb/> die Form von Gesellschaftskapital (Kapital direkt associirter Indi-<lb/> viduen) im Gegensatz zum Privatkapital, und seine Unternehmungen<lb/> treten auf als Gesellschaftsunternehmungen im Gegensatz zu Privat-<lb/> unternehmungen. Es ist die Aufhebung des Kapitals als Privat-<lb/> eigenthum innerhalb der Grenzen der kapitalistischen Produktions-<lb/> weise selbst.</p><lb/> <p>3) Verwandlung des wirklich fungirenden Kapitalisten in einen<lb/> blosssen Dirigenten, Verwalter fremdes Kapitals, und der Kapital-<lb/> eigenthümer in blosse Eigenthümer, blosse Geldkapitalisten. Selbst<lb/> wenn die Dividenden, die sie beziehn, den Zins und Unternehmer-<lb/> gewinn, d. h. den Totalprofit einschliessen (denn das Gehalt des<lb/> Dirigenten ist, oder soll sein, blosser Arbeitslohn einer gewissen<lb/> Art geschickter Arbeit, deren Preis im Arbeitsmarkt regulirt wird,<lb/> wie der jeder andren Arbeit), so wird dieser Totalprofit nur noch<lb/> bezogen in der Form des Zinses, d. h. als blosse Vergütung des<lb/> Kapitaleigenthums, das nun ganz so von der Funktion im wirk-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [423/0457]
ringere Masse von Geld oder Geldzeichen denselben Dienst. Dies
hängt mit der Technik des Bankwesens zusammen. Andrerseits
beschleunigt der Kredit die Geschwindigkeit der Waarenmetamor-
phose und hiermit die Geschwindigkeit der Geldcirkulation.
C. Ersetzung von Goldgeld durch Papier.
2) Beschleunigung, durch den Kredit, der einzelnen Phasen der
Cirkulation oder der Waarenmetamorphose, weiter der Metamor-
phose des Kapitals, und damit Beschleunigung des Reproduktions-
processes überhaupt. (Andrerseits erlaubt der Kredit, die Akte des
Kaufens und Verkaufens länger auseinander zu halten und dient
daher der Spekulation als Basis.) Kontraktion der Reservefonds,
was doppelt betrachtet werden kann: einerseits als Verminderung
des cirkulirenden Mediums, andrerseits als Beschränkung des Theils
des Kapitals, der stets in Geldform existiren muss. 86)
III. Bildung von Aktiengesellschaften. Hierdurch:
1) Ungeheure Ausdehnung der Stufenleiter der Produktion und
Unternehmungen, die für Einzelkapitale unmöglich waren. Solche
Unternehmungen zugleich, die früher Regierungsunternehmungen
waren, werden gesellschaftliche.
2) Das Kapital, das an sich auf gesellschaftlicher Produktions-
weise beruht, und eine gesellschaftliche Koncentration von Pro-
duktionsmitteln und Arbeitskräften voraussetzt, erhält hier direkt
die Form von Gesellschaftskapital (Kapital direkt associirter Indi-
viduen) im Gegensatz zum Privatkapital, und seine Unternehmungen
treten auf als Gesellschaftsunternehmungen im Gegensatz zu Privat-
unternehmungen. Es ist die Aufhebung des Kapitals als Privat-
eigenthum innerhalb der Grenzen der kapitalistischen Produktions-
weise selbst.
3) Verwandlung des wirklich fungirenden Kapitalisten in einen
blosssen Dirigenten, Verwalter fremdes Kapitals, und der Kapital-
eigenthümer in blosse Eigenthümer, blosse Geldkapitalisten. Selbst
wenn die Dividenden, die sie beziehn, den Zins und Unternehmer-
gewinn, d. h. den Totalprofit einschliessen (denn das Gehalt des
Dirigenten ist, oder soll sein, blosser Arbeitslohn einer gewissen
Art geschickter Arbeit, deren Preis im Arbeitsmarkt regulirt wird,
wie der jeder andren Arbeit), so wird dieser Totalprofit nur noch
bezogen in der Form des Zinses, d. h. als blosse Vergütung des
Kapitaleigenthums, das nun ganz so von der Funktion im wirk-
86) „Vor der Errichtung der Banken war der für die Funktion des cirku-
lirenden Mediums in Anpruch genommene Kapitalbetrag jederzeit grösser
als die wirkliche Waarencirkulation erforderte.“ Economist, 1845, p. 238.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |