nur im Bankiersinn gebraucht, wo es bedeutet, dass der Bankier mehr als seinen blossen Kredit zu verleihen gezwungen ist.
Bekanntlich macht die Bank von England alle ihre Vorschüsse in ihren Noten. Wenn nun trotzdem in der Regel die Noten- cirkulation der Bank abnimmt im Verhältniss wie die diskontirten Wechsel und Leihpfänder in ihrer Hand, also die von ihr gemachten Vorschüsse zunehmen -- was wird aus den in Umlauf gesetzten Noten, wie fliessen sie der Bank zurück?
Zunächst, wenn die Nachfrage für Geldakkommodation aus einer ungünstigen nationalen Zahlungsbilanz entspringt und daher einen Goldabfluss vermittelt, ist die Sache sehr einfach. Die Wechsel werden diskontirt in Banknoten. Die Banknoten werden bei der Bank selbst, im issue department, ausgetauscht gegen Gold, und das Gold wird exportirt. Es ist dasselbe, als ob die Bank direkt Gold zahlte, ohne Vermittlung von Noten, gleich beim Diskontiren der Wechsel. Eine solche steigende Nachfrage -- die 7 bis 10 Millionen Pfund Sterling in gewissen Fällen erreicht -- fügt natürlich der innern Cirkulation des Landes keine einzige Fünf- pfundnote zu. Sagt man nun, dass die Bank hier Kapital vor- schiesst und nicht Cirkulationsmittel, so hat dies einen doppelten Sinn. Erstens, dass sie nicht Kredit, sondern wirklichen Werth vorschiesst, einen Theil ihres eignen oder des bei ihr deponirten Kapitals. Zweitens, dass sie nicht Geld für inländische Cirkulation, sondern für internationale Cirkulation vorschiesst, Weltgeld; und für diesen Zweck muss das Geld immer existiren in seiner Form als Schatz, in seiner metallischen Leiblichkeit; in der Form, worin es nicht nur Form des Werths, sondern selbst gleich dem Werth, dessen Geldform es ist. Obgleich dies Gold nun sowohl für die Bank, wie für den exportirenden Goldhändler, Kapital vorstellt, Bankierkapital oder Kaufmannskapital, so entsteht die Nachfrage nicht nach ihm als Kapital, sondern als der absoluten Form des Geldkapitals. Sie entsteht gerade in dem Augenblick, wo die aus- ländischen Märkte mit unrealisirbarem englischem Waarenkapital vollgepfropft sind. Was also verlangt wird, ist Kapital nicht als Kapital, sondern Kapital als Geld, in der Form, worin das Geld all- gemeine Weltmarktswaare; und dies ist seine ursprüngliche Form als edles Metall. Die Goldabflüsse sind also nicht, wie Fullarton, Tooke etc. sagen, a mere question of capital. Sondern a question of money, wenn auch in einer specifischen Funktion. Dass es keine Frage der inländischen Cirkulation ist, wie die Leute von der Currency-Theorie dies behaupten, beweist durchaus nicht, wie
nur im Bankiersinn gebraucht, wo es bedeutet, dass der Bankier mehr als seinen blossen Kredit zu verleihen gezwungen ist.
Bekanntlich macht die Bank von England alle ihre Vorschüsse in ihren Noten. Wenn nun trotzdem in der Regel die Noten- cirkulation der Bank abnimmt im Verhältniss wie die diskontirten Wechsel und Leihpfänder in ihrer Hand, also die von ihr gemachten Vorschüsse zunehmen — was wird aus den in Umlauf gesetzten Noten, wie fliessen sie der Bank zurück?
Zunächst, wenn die Nachfrage für Geldakkommodation aus einer ungünstigen nationalen Zahlungsbilanz entspringt und daher einen Goldabfluss vermittelt, ist die Sache sehr einfach. Die Wechsel werden diskontirt in Banknoten. Die Banknoten werden bei der Bank selbst, im issue department, ausgetauscht gegen Gold, und das Gold wird exportirt. Es ist dasselbe, als ob die Bank direkt Gold zahlte, ohne Vermittlung von Noten, gleich beim Diskontiren der Wechsel. Eine solche steigende Nachfrage — die 7 bis 10 Millionen Pfund Sterling in gewissen Fällen erreicht — fügt natürlich der innern Cirkulation des Landes keine einzige Fünf- pfundnote zu. Sagt man nun, dass die Bank hier Kapital vor- schiesst und nicht Cirkulationsmittel, so hat dies einen doppelten Sinn. Erstens, dass sie nicht Kredit, sondern wirklichen Werth vorschiesst, einen Theil ihres eignen oder des bei ihr deponirten Kapitals. Zweitens, dass sie nicht Geld für inländische Cirkulation, sondern für internationale Cirkulation vorschiesst, Weltgeld; und für diesen Zweck muss das Geld immer existiren in seiner Form als Schatz, in seiner metallischen Leiblichkeit; in der Form, worin es nicht nur Form des Werths, sondern selbst gleich dem Werth, dessen Geldform es ist. Obgleich dies Gold nun sowohl für die Bank, wie für den exportirenden Goldhändler, Kapital vorstellt, Bankierkapital oder Kaufmannskapital, so entsteht die Nachfrage nicht nach ihm als Kapital, sondern als der absoluten Form des Geldkapitals. Sie entsteht gerade in dem Augenblick, wo die aus- ländischen Märkte mit unrealisirbarem englischem Waarenkapital vollgepfropft sind. Was also verlangt wird, ist Kapital nicht als Kapital, sondern Kapital als Geld, in der Form, worin das Geld all- gemeine Weltmarktswaare; und dies ist seine ursprüngliche Form als edles Metall. Die Goldabflüsse sind also nicht, wie Fullarton, Tooke etc. sagen, a mere question of capital. Sondern a question of money, wenn auch in einer specifischen Funktion. Dass es keine Frage der inländischen Cirkulation ist, wie die Leute von der Currency-Theorie dies behaupten, beweist durchaus nicht, wie
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nur im Bankiersinn gebraucht, wo es bedeutet, dass der Bankier
mehr als seinen blossen Kredit zu verleihen gezwungen ist.
Bekanntlich macht die Bank von England alle ihre Vorschüsse
in ihren Noten. Wenn nun trotzdem in der Regel die Noten-
cirkulation der Bank abnimmt im Verhältniss wie die diskontirten
Wechsel und Leihpfänder in ihrer Hand, also die von ihr gemachten
Vorschüsse zunehmen — was wird aus den in Umlauf gesetzten
Noten, wie fliessen sie der Bank zurück?
Zunächst, wenn die Nachfrage für Geldakkommodation aus einer
ungünstigen nationalen Zahlungsbilanz entspringt und daher einen
Goldabfluss vermittelt, ist die Sache sehr einfach. Die Wechsel
werden diskontirt in Banknoten. Die Banknoten werden bei der
Bank selbst, im issue department, ausgetauscht gegen Gold, und
das Gold wird exportirt. Es ist dasselbe, als ob die Bank direkt
Gold zahlte, ohne Vermittlung von Noten, gleich beim Diskontiren
der Wechsel. Eine solche steigende Nachfrage — die 7 bis
10 Millionen Pfund Sterling in gewissen Fällen erreicht — fügt
natürlich der innern Cirkulation des Landes keine einzige Fünf-
pfundnote zu. Sagt man nun, dass die Bank hier Kapital vor-
schiesst und nicht Cirkulationsmittel, so hat dies einen doppelten
Sinn. Erstens, dass sie nicht Kredit, sondern wirklichen Werth
vorschiesst, einen Theil ihres eignen oder des bei ihr deponirten
Kapitals. Zweitens, dass sie nicht Geld für inländische Cirkulation,
sondern für internationale Cirkulation vorschiesst, Weltgeld; und
für diesen Zweck muss das Geld immer existiren in seiner Form
als Schatz, in seiner metallischen Leiblichkeit; in der Form, worin
es nicht nur Form des Werths, sondern selbst gleich dem Werth,
dessen Geldform es ist. Obgleich dies Gold nun sowohl für die
Bank, wie für den exportirenden Goldhändler, Kapital vorstellt,
Bankierkapital oder Kaufmannskapital, so entsteht die Nachfrage
nicht nach ihm als Kapital, sondern als der absoluten Form des
Geldkapitals. Sie entsteht gerade in dem Augenblick, wo die aus-
ländischen Märkte mit unrealisirbarem englischem Waarenkapital
vollgepfropft sind. Was also verlangt wird, ist Kapital nicht als
Kapital, sondern Kapital als Geld, in der Form, worin das Geld all-
gemeine Weltmarktswaare; und dies ist seine ursprüngliche Form
als edles Metall. Die Goldabflüsse sind also nicht, wie Fullarton,
Tooke etc. sagen, a mere question of capital. Sondern a question
of money, wenn auch in einer specifischen Funktion. Dass es
keine Frage der inländischen Cirkulation ist, wie die Leute von
der Currency-Theorie dies behaupten, beweist durchaus nicht, wie
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/473>, abgerufen am 24.11.2024.
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