Mehrwerth m. Das Verhältniss dieses Mehrwerths zum vorge- schossnen variablen Kapital, also , nennen wir die Rate des Mehrwerths und bezeichnen sie mit m'. Es ist also = m', und folglich m = m'v. Wird dieser Mehrwerth, statt auf das variable Kapital, auf das Gesammtkapital bezogen, so heisst er Profit (p) und das Verhältniss des Mehrwerths m zum Gesammt- kapital C, also , heisst die Profitrate p'. Wir haben demnach:
[Formel 4]
, setzen wir für m seinen oben gefundnen Werth m'v, so haben wir
[Formel 5]
, welche Gleichung sich auch ausdrücken lässt in der Proportion:
[Formel 6]
; die Profitrate verhält sich zur Mehrwerthsrate, wie das variable Kapital zum Gesammtkapital.
Es folgt aus dieser Proportion, dass p', die Profitrate, stets kleiner ist als m', die Mehrwerthsrate, weil v, das variable Kapital, stets kleiner ist als C, die Summe von v + c, von variablem und konstantem Kapital; den einzigen, praktisch unmöglichen Fall aus- genommen, wo v = C, wo also gar kein konstantes Kapitale, kein Produktionsmittel, sondern nur Arbeitslohn vom Kapitalisten vor- geschossen würde.
Es kommen bei unsrer Untersuchung indess noch eine Reihe andrer Faktoren in Betracht, die auf die Grösse von c, v und m bestimmend einwirken, und daher kurz zu erwähnen sind.
Erstens der Werth des Geldes. Diesen können wir überall als konstant annehmen.
Zweitens der Umschlag. Diesen Faktor lassen wir einstweilen ganz ausser Betracht, da sein Einfluss auf die Profitrate in einem spätern Kapitel besonders behandelt wird. [Hier nehmen wir nur den einen Punkt vorweg, dass die Formel p' = m' streng richtig ist nur für eine Umschlagsperiode des variablen Kapitals, dass wir sie aber für den Jahresumschlag richtig machen, indem wir statt m', der einfachen Rate des Mehrwerths, m'n, die Jahres- rate des Mehrwerths setzen; worin n die Anzahl der Umschläge des variablen Kapitals innerhalb eines Jahres ist (s. Buch II, Kap. XVI, 1). -- F. E.]
Mehrwerth m. Das Verhältniss dieses Mehrwerths zum vorge- schossnen variablen Kapital, also , nennen wir die Rate des Mehrwerths und bezeichnen sie mit m'. Es ist also = m', und folglich m = m'v. Wird dieser Mehrwerth, statt auf das variable Kapital, auf das Gesammtkapital bezogen, so heisst er Profit (p) und das Verhältniss des Mehrwerths m zum Gesammt- kapital C, also , heisst die Profitrate p'. Wir haben demnach:
[Formel 4]
, setzen wir für m seinen oben gefundnen Werth m'v, so haben wir
[Formel 5]
, welche Gleichung sich auch ausdrücken lässt in der Proportion:
[Formel 6]
; die Profitrate verhält sich zur Mehrwerthsrate, wie das variable Kapital zum Gesammtkapital.
Es folgt aus dieser Proportion, dass p', die Profitrate, stets kleiner ist als m', die Mehrwerthsrate, weil v, das variable Kapital, stets kleiner ist als C, die Summe von v + c, von variablem und konstantem Kapital; den einzigen, praktisch unmöglichen Fall aus- genommen, wo v = C, wo also gar kein konstantes Kapitale, kein Produktionsmittel, sondern nur Arbeitslohn vom Kapitalisten vor- geschossen würde.
Es kommen bei unsrer Untersuchung indess noch eine Reihe andrer Faktoren in Betracht, die auf die Grösse von c, v und m bestimmend einwirken, und daher kurz zu erwähnen sind.
Erstens der Werth des Geldes. Diesen können wir überall als konstant annehmen.
Zweitens der Umschlag. Diesen Faktor lassen wir einstweilen ganz ausser Betracht, da sein Einfluss auf die Profitrate in einem spätern Kapitel besonders behandelt wird. [Hier nehmen wir nur den einen Punkt vorweg, dass die Formel p' = m' streng richtig ist nur für eine Umschlagsperiode des variablen Kapitals, dass wir sie aber für den Jahresumschlag richtig machen, indem wir statt m', der einfachen Rate des Mehrwerths, m'n, die Jahres- rate des Mehrwerths setzen; worin n die Anzahl der Umschläge des variablen Kapitals innerhalb eines Jahres ist (s. Buch II, Kap. XVI, 1). — F. E.]
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Mehrwerth m. Das Verhältniss dieses Mehrwerths zum vorge-
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Mehrwerths und bezeichnen sie mit m'. Es ist also [FORMEL] = m',
und folglich m = m'v. Wird dieser Mehrwerth, statt auf das
variable Kapital, auf das Gesammtkapital bezogen, so heisst er
Profit (p) und das Verhältniss des Mehrwerths m zum Gesammt-
kapital C, also [FORMEL], heisst die Profitrate p'. Wir haben demnach:
[FORMEL],
setzen wir für m seinen oben gefundnen Werth m'v, so haben wir
[FORMEL],
welche Gleichung sich auch ausdrücken lässt in der Proportion:
[FORMEL];
die Profitrate verhält sich zur Mehrwerthsrate, wie das variable
Kapital zum Gesammtkapital.
Es folgt aus dieser Proportion, dass p', die Profitrate, stets
kleiner ist als m', die Mehrwerthsrate, weil v, das variable Kapital,
stets kleiner ist als C, die Summe von v + c, von variablem und
konstantem Kapital; den einzigen, praktisch unmöglichen Fall aus-
genommen, wo v = C, wo also gar kein konstantes Kapitale, kein
Produktionsmittel, sondern nur Arbeitslohn vom Kapitalisten vor-
geschossen würde.
Es kommen bei unsrer Untersuchung indess noch eine Reihe
andrer Faktoren in Betracht, die auf die Grösse von c, v und m
bestimmend einwirken, und daher kurz zu erwähnen sind.
Erstens der Werth des Geldes. Diesen können wir überall
als konstant annehmen.
Zweitens der Umschlag. Diesen Faktor lassen wir einstweilen
ganz ausser Betracht, da sein Einfluss auf die Profitrate in einem
spätern Kapitel besonders behandelt wird. [Hier nehmen wir
nur den einen Punkt vorweg, dass die Formel p' = m' [FORMEL] streng
richtig ist nur für eine Umschlagsperiode des variablen Kapitals,
dass wir sie aber für den Jahresumschlag richtig machen, indem
wir statt m', der einfachen Rate des Mehrwerths, m'n, die Jahres-
rate des Mehrwerths setzen; worin n die Anzahl der Umschläge
des variablen Kapitals innerhalb eines Jahres ist (s. Buch II,
Kap. XVI, 1). — F. E.]
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/58>, abgerufen am 21.11.2024.
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