Der Arbeitstag werde verlängert, ohne Lohnerhöhung, auf 15 Stunden; das Gesammtwerthprodukt der 20 Arbeiter erhöht sich dadurch von 40 auf 60 (10 : 15 = 40 : 60); da v, der ge- zahlte Arbeitslohn, derselbe bleibt, steigt der Mehrwerth von 20 auf 40, und wir haben:
[Formel 1]
.
Wenn andrerseits, bei zehnstündiger Arbeit, der Lohn von 20 auf 12 fällt, so haben wir ein Gesammtwerthprodukt von 40 wie anfangs, aber es vertheilt sich anders; v sinkt auf 12, und lässt daher den Rest von 28 für m. Wir haben also:
[Formel 2]
.
Wir sehn also, dass sowohl verlängerter Arbeitstag (oder des- gleichen gesteigerte Arbeitsintensität) wie Senkung des Lohns die Masse und damit die Rate des Mehrwerths steigern; umgekehrt würde erhöhter Lohn bei sonst gleichen Umständen die Rate des Mehrwerths herabdrücken. Wächst also v durch Lohnsteigerung, so drückt es nicht ein gesteigertes, sondern nur ein theurer be- zahltes Arbeitsquantum aus; m' und p' steigen nicht, sondern fallen.
Es zeigt sich hier schon, dass Aenderungen in Arbeitstag, Arbeits- intensität und Arbeitslohn nicht eintreten können ohne gleichzeitige Aenderung in v und m und ihrem Verhältniss, also auch in p', dem Verhältniss von m zu c + v, dem Gesammtkapital; und ebenso ist es klar, dass Aenderungen des Verhältnisses von m zu v eben- falls Wechsel in mindestens einer der erwähnten drei Arbeits- bedingungen einschliessen.
Hierin zeigt sich eben die besondre organische Beziehung des variablen Kapitals zur Bewegung des Gesammtkapitals und seiner Verwerthung, sowie sein Unterschied vom konstanten Kapital. Das konstante Kapital, soweit Werthbildung in Betracht kommt, ist nur wichtig wegen dem Werth den es hat; wobei es ganz gleichgültig für die Werthbildung ist, ob ein konstantes Kapital von 1500 £ 1500 Tonnen Eisen sage zu 1 £, oder 500 Tonnen Eisen zu 3 £ vorstellt. Das Quantum der wirklichen Stoffe, das sein Werth dar- stellt, ist vollständig gleichgültig für die Werthbildung und für die Rate des Profits, die in umgekehrter Richtung mit diesem Werth variirt, einerlei welches Verhältniss die Zu- oder Abnahme des Werths des konstanten Kapitals zur Masse der stofflichen Ge- brauchswerthe hat, die es darstellt.
Ganz anders verhält es sich mit dem variablen Kapital. Es ist
Der Arbeitstag werde verlängert, ohne Lohnerhöhung, auf 15 Stunden; das Gesammtwerthprodukt der 20 Arbeiter erhöht sich dadurch von 40 auf 60 (10 : 15 = 40 : 60); da v, der ge- zahlte Arbeitslohn, derselbe bleibt, steigt der Mehrwerth von 20 auf 40, und wir haben:
[Formel 1]
.
Wenn andrerseits, bei zehnstündiger Arbeit, der Lohn von 20 auf 12 fällt, so haben wir ein Gesammtwerthprodukt von 40 wie anfangs, aber es vertheilt sich anders; v sinkt auf 12, und lässt daher den Rest von 28 für m. Wir haben also:
[Formel 2]
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Wir sehn also, dass sowohl verlängerter Arbeitstag (oder des- gleichen gesteigerte Arbeitsintensität) wie Senkung des Lohns die Masse und damit die Rate des Mehrwerths steigern; umgekehrt würde erhöhter Lohn bei sonst gleichen Umständen die Rate des Mehrwerths herabdrücken. Wächst also v durch Lohnsteigerung, so drückt es nicht ein gesteigertes, sondern nur ein theurer be- zahltes Arbeitsquantum aus; m' und p' steigen nicht, sondern fallen.
Es zeigt sich hier schon, dass Aenderungen in Arbeitstag, Arbeits- intensität und Arbeitslohn nicht eintreten können ohne gleichzeitige Aenderung in v und m und ihrem Verhältniss, also auch in p', dem Verhältniss von m zu c + v, dem Gesammtkapital; und ebenso ist es klar, dass Aenderungen des Verhältnisses von m zu v eben- falls Wechsel in mindestens einer der erwähnten drei Arbeits- bedingungen einschliessen.
Hierin zeigt sich eben die besondre organische Beziehung des variablen Kapitals zur Bewegung des Gesammtkapitals und seiner Verwerthung, sowie sein Unterschied vom konstanten Kapital. Das konstante Kapital, soweit Werthbildung in Betracht kommt, ist nur wichtig wegen dem Werth den es hat; wobei es ganz gleichgültig für die Werthbildung ist, ob ein konstantes Kapital von 1500 £ 1500 Tonnen Eisen sage zu 1 £, oder 500 Tonnen Eisen zu 3 £ vorstellt. Das Quantum der wirklichen Stoffe, das sein Werth dar- stellt, ist vollständig gleichgültig für die Werthbildung und für die Rate des Profits, die in umgekehrter Richtung mit diesem Werth variirt, einerlei welches Verhältniss die Zu- oder Abnahme des Werths des konstanten Kapitals zur Masse der stofflichen Ge- brauchswerthe hat, die es darstellt.
Ganz anders verhält es sich mit dem variablen Kapital. Es ist
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Der Arbeitstag werde verlängert, ohne Lohnerhöhung, auf
15 Stunden; das Gesammtwerthprodukt der 20 Arbeiter erhöht
sich dadurch von 40 auf 60 (10 : 15 = 40 : 60); da v, der ge-
zahlte Arbeitslohn, derselbe bleibt, steigt der Mehrwerth von 20
auf 40, und wir haben:
[FORMEL].
Wenn andrerseits, bei zehnstündiger Arbeit, der Lohn von 20
auf 12 fällt, so haben wir ein Gesammtwerthprodukt von 40 wie
anfangs, aber es vertheilt sich anders; v sinkt auf 12, und lässt
daher den Rest von 28 für m. Wir haben also:
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Wir sehn also, dass sowohl verlängerter Arbeitstag (oder des-
gleichen gesteigerte Arbeitsintensität) wie Senkung des Lohns die
Masse und damit die Rate des Mehrwerths steigern; umgekehrt
würde erhöhter Lohn bei sonst gleichen Umständen die Rate des
Mehrwerths herabdrücken. Wächst also v durch Lohnsteigerung,
so drückt es nicht ein gesteigertes, sondern nur ein theurer be-
zahltes Arbeitsquantum aus; m' und p' steigen nicht, sondern
fallen.
Es zeigt sich hier schon, dass Aenderungen in Arbeitstag, Arbeits-
intensität und Arbeitslohn nicht eintreten können ohne gleichzeitige
Aenderung in v und m und ihrem Verhältniss, also auch in p',
dem Verhältniss von m zu c + v, dem Gesammtkapital; und ebenso
ist es klar, dass Aenderungen des Verhältnisses von m zu v eben-
falls Wechsel in mindestens einer der erwähnten drei Arbeits-
bedingungen einschliessen.
Hierin zeigt sich eben die besondre organische Beziehung des
variablen Kapitals zur Bewegung des Gesammtkapitals und seiner
Verwerthung, sowie sein Unterschied vom konstanten Kapital. Das
konstante Kapital, soweit Werthbildung in Betracht kommt, ist nur
wichtig wegen dem Werth den es hat; wobei es ganz gleichgültig
für die Werthbildung ist, ob ein konstantes Kapital von 1500 £
1500 Tonnen Eisen sage zu 1 £, oder 500 Tonnen Eisen zu 3 £
vorstellt. Das Quantum der wirklichen Stoffe, das sein Werth dar-
stellt, ist vollständig gleichgültig für die Werthbildung und für
die Rate des Profits, die in umgekehrter Richtung mit diesem
Werth variirt, einerlei welches Verhältniss die Zu- oder Abnahme
des Werths des konstanten Kapitals zur Masse der stofflichen Ge-
brauchswerthe hat, die es darstellt.
Ganz anders verhält es sich mit dem variablen Kapital. Es ist
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/60>, abgerufen am 21.11.2024.
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