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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894.

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mehrte sich seit 1844 die Durchschnittshöhe der Metallreserven in
allen Centralbanken von Europa und Nordamerika. Das Wachs-
thum der inländischen Geldcirkulation brachte es zugleich mit sich,
dass nach der Panik, in der darauffolgenden Stillstandsperiode, die
Bankreserve schon rascher wuchs in Folge der grössern Masse der,
von der inländischen Cirkulation abgestossnen und immobilisirten
Goldmünze. Endlich stieg seit den neuen Goldentdeckungen der
Konsum von Edelmetall für Luxusartikel in Folge des gewachsnen
Reichthums.

Zweitens. Zwischen den nicht Gold und Silber producirenden
Ländern fliesst Edelmetall beständig ab und zu; dasselbe Land im-
portirt davon beständig, und exportirt ebenso beständig. Es ist
nur das Ueberwiegen der Bewegung nach der einen oder andern
Seite, welches entscheidet, ob schliesslich Abfluss oder Zufluss
stattfindet, da die bloss oscillirenden und oft parallelen Bewegungen
sich grossentheils neutralisiren. Aber deswegen wird auch, mit
Rücksicht auf dies Resultat, die Beständigkeit und der im ganzen
parallele Verlauf beider Bewegungen übersehn. Es wird immer
nur so aufgefasst, als ob Mehr-Einfuhr und Mehr-Ausfuhr von
Edelmetall nur Wirkung und Ausdruck des Verhältnisses von Ein-
fuhr und Ausfuhr von Waaren, während es zugleich Ausdruck des
Verhältnisses einer, vom Waarenhandel unabhängigen Einfuhr und
Ausfuhr von Edelmetall selbst ist.

Drittens. Das Ueberwiegen der Einfuhr über die Ausfuhr und
umgekehrt misst sich im ganzen an der Zu- oder Abnahme der
Metallreserve in den Centralbanken. Wie weit dieser Gradmesser
mehr oder minder exakt ist, hängt natürlich zunächst davon ab,
wie weit das Bankwesen überhaupt centralisirt ist. Denn davon
hängt es ab, wie weit das in der sog. Nationalbank aufgespeicherte

W. Newmarch: "1509. Gegen Ende 1853 fanden beträchtliche Befürchtungen
im Publikum statt; im September erhöhte die Bank von England ihren Dis-
konto dreimal hinter einander ... in den ersten Oktobertagen ... zeigte
sich ein bedeutender Grad von Besorgniss und Alarm unter dem Publikum.
Diese Befürchtungen und diese Beunruhigung wurden grösstentheils gehoben
vor Ende November, und wurden fast ganz beseitigt, durch die Ankunft von
5 Mill. Edelmetall von Australien. Dasselbe wiederholte sich im Herbst
1854 bei Ankunft, im Oktober und November, von beinahe 6 Mill. Edel-
metall. Dasselbe wiederholte sich im Herbst 1855, bekanntlich eine Zeit
der Aufregung und Beunruhigung, durch die Ankunft von ungefähr 8 Mil-
lionen Edelmetall während der Monate September, Oktober und November.
Ende 1856 finden wir, dass dasselbe geschieht. Kurz, ich könnte ganz wohl
an die Erfahrung fast jedes Mitgliedes des Ausschusses appelliren, ob wir
uns nicht schon gewöhnt haben, bei irgendwelcher finanziellen Klemme die
natürliche komplete Abhülfe zu sehn in der Ankunft eines Goldschiffs." --

mehrte sich seit 1844 die Durchschnittshöhe der Metallreserven in
allen Centralbanken von Europa und Nordamerika. Das Wachs-
thum der inländischen Geldcirkulation brachte es zugleich mit sich,
dass nach der Panik, in der darauffolgenden Stillstandsperiode, die
Bankreserve schon rascher wuchs in Folge der grössern Masse der,
von der inländischen Cirkulation abgestossnen und immobilisirten
Goldmünze. Endlich stieg seit den neuen Goldentdeckungen der
Konsum von Edelmetall für Luxusartikel in Folge des gewachsnen
Reichthums.

Zweitens. Zwischen den nicht Gold und Silber producirenden
Ländern fliesst Edelmetall beständig ab und zu; dasselbe Land im-
portirt davon beständig, und exportirt ebenso beständig. Es ist
nur das Ueberwiegen der Bewegung nach der einen oder andern
Seite, welches entscheidet, ob schliesslich Abfluss oder Zufluss
stattfindet, da die bloss oscillirenden und oft parallelen Bewegungen
sich grossentheils neutralisiren. Aber deswegen wird auch, mit
Rücksicht auf dies Resultat, die Beständigkeit und der im ganzen
parallele Verlauf beider Bewegungen übersehn. Es wird immer
nur so aufgefasst, als ob Mehr-Einfuhr und Mehr-Ausfuhr von
Edelmetall nur Wirkung und Ausdruck des Verhältnisses von Ein-
fuhr und Ausfuhr von Waaren, während es zugleich Ausdruck des
Verhältnisses einer, vom Waarenhandel unabhängigen Einfuhr und
Ausfuhr von Edelmetall selbst ist.

Drittens. Das Ueberwiegen der Einfuhr über die Ausfuhr und
umgekehrt misst sich im ganzen an der Zu- oder Abnahme der
Metallreserve in den Centralbanken. Wie weit dieser Gradmesser
mehr oder minder exakt ist, hängt natürlich zunächst davon ab,
wie weit das Bankwesen überhaupt centralisirt ist. Denn davon
hängt es ab, wie weit das in der sog. Nationalbank aufgespeicherte

W. Newmarch: „1509. Gegen Ende 1853 fanden beträchtliche Befürchtungen
im Publikum statt; im September erhöhte die Bank von England ihren Dis-
konto dreimal hinter einander … in den ersten Oktobertagen … zeigte
sich ein bedeutender Grad von Besorgniss und Alarm unter dem Publikum.
Diese Befürchtungen und diese Beunruhigung wurden grösstentheils gehoben
vor Ende November, und wurden fast ganz beseitigt, durch die Ankunft von
5 Mill. Edelmetall von Australien. Dasselbe wiederholte sich im Herbst
1854 bei Ankunft, im Oktober und November, von beinahe 6 Mill. Edel-
metall. Dasselbe wiederholte sich im Herbst 1855, bekanntlich eine Zeit
der Aufregung und Beunruhigung, durch die Ankunft von ungefähr 8 Mil-
lionen Edelmetall während der Monate September, Oktober und November.
Ende 1856 finden wir, dass dasselbe geschieht. Kurz, ich könnte ganz wohl
an die Erfahrung fast jedes Mitgliedes des Ausschusses appelliren, ob wir
uns nicht schon gewöhnt haben, bei irgendwelcher finanziellen Klemme die
natürliche komplete Abhülfe zu sehn in der Ankunft eines Goldschiffs.“ —
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[105/0114] mehrte sich seit 1844 die Durchschnittshöhe der Metallreserven in allen Centralbanken von Europa und Nordamerika. Das Wachs- thum der inländischen Geldcirkulation brachte es zugleich mit sich, dass nach der Panik, in der darauffolgenden Stillstandsperiode, die Bankreserve schon rascher wuchs in Folge der grössern Masse der, von der inländischen Cirkulation abgestossnen und immobilisirten Goldmünze. Endlich stieg seit den neuen Goldentdeckungen der Konsum von Edelmetall für Luxusartikel in Folge des gewachsnen Reichthums. Zweitens. Zwischen den nicht Gold und Silber producirenden Ländern fliesst Edelmetall beständig ab und zu; dasselbe Land im- portirt davon beständig, und exportirt ebenso beständig. Es ist nur das Ueberwiegen der Bewegung nach der einen oder andern Seite, welches entscheidet, ob schliesslich Abfluss oder Zufluss stattfindet, da die bloss oscillirenden und oft parallelen Bewegungen sich grossentheils neutralisiren. Aber deswegen wird auch, mit Rücksicht auf dies Resultat, die Beständigkeit und der im ganzen parallele Verlauf beider Bewegungen übersehn. Es wird immer nur so aufgefasst, als ob Mehr-Einfuhr und Mehr-Ausfuhr von Edelmetall nur Wirkung und Ausdruck des Verhältnisses von Ein- fuhr und Ausfuhr von Waaren, während es zugleich Ausdruck des Verhältnisses einer, vom Waarenhandel unabhängigen Einfuhr und Ausfuhr von Edelmetall selbst ist. Drittens. Das Ueberwiegen der Einfuhr über die Ausfuhr und umgekehrt misst sich im ganzen an der Zu- oder Abnahme der Metallreserve in den Centralbanken. Wie weit dieser Gradmesser mehr oder minder exakt ist, hängt natürlich zunächst davon ab, wie weit das Bankwesen überhaupt centralisirt ist. Denn davon hängt es ab, wie weit das in der sog. Nationalbank aufgespeicherte 14) 14) W. Newmarch: „1509. Gegen Ende 1853 fanden beträchtliche Befürchtungen im Publikum statt; im September erhöhte die Bank von England ihren Dis- konto dreimal hinter einander … in den ersten Oktobertagen … zeigte sich ein bedeutender Grad von Besorgniss und Alarm unter dem Publikum. Diese Befürchtungen und diese Beunruhigung wurden grösstentheils gehoben vor Ende November, und wurden fast ganz beseitigt, durch die Ankunft von 5 Mill. Edelmetall von Australien. Dasselbe wiederholte sich im Herbst 1854 bei Ankunft, im Oktober und November, von beinahe 6 Mill. Edel- metall. Dasselbe wiederholte sich im Herbst 1855, bekanntlich eine Zeit der Aufregung und Beunruhigung, durch die Ankunft von ungefähr 8 Mil- lionen Edelmetall während der Monate September, Oktober und November. Ende 1856 finden wir, dass dasselbe geschieht. Kurz, ich könnte ganz wohl an die Erfahrung fast jedes Mitgliedes des Ausschusses appelliren, ob wir uns nicht schon gewöhnt haben, bei irgendwelcher finanziellen Klemme die natürliche komplete Abhülfe zu sehn in der Ankunft eines Goldschiffs.“ —

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/114>, abgerufen am 27.11.2024.