Wirklichkeit der Fall sein kann) in absteigender Reihenfolge (von D bis A herabsteigend, von fruchtbarem zu stets unfruchtbarerem Boden) wie in aufsteigender Stufenfolge (von A nach D herauf- steigend, von relativ unfruchtbarem zu immer fruchtbarerem Boden), endlich wechselnd, bald ab-, bald aufsteigend, z. B. von D auf C, von C auf A, von A auf B hervorgebracht sein.
Der Process bei der absteigenden Folge war der: der Preis des Quarters steigt allmälig von sage 15 sh. auf 60. Sobald die von D producirten 4 qrs. (worunter man sich Millionen denken kann), nicht mehr ausreichten, stieg der Weizenpreis soweit, dass die fehlende Zufuhr von C geschafft werden konnte. D. h. der Preis musste auf 20 sh. per qr. gestiegen sein. Sobald der Weizenpreis auf 30 sh. per qr. stieg, konnte B, sobald er auf 60 stieg, konnte A in Bebauung genommen werden, ohne dass das darauf ver- wandte Kapital sich mit einer geringern Profitrate als 20 % zu begnügen hatte. Es bildete sich so eine Rente für D, zuerst von 5 sh. per qr. = 20 sh. für die 4 qrs. die es producirt; dann von 15 sh. per qr. = 60 sh., dann von 45 sh. per qr. = 180 sh. für 4 qrs.
War die Profitrate von D ursprünglich ebenfalls = 20 %, so war sein Gesammtprofit auf die 4 qrs. auch nur 10 sh., was aber mehr Korn vorstellte bei einem Kornpreis von 15 sh. als bei dem von 60 sh. Da aber das Korn in die Reproduktion der Arbeitskraft eingeht, und von jedem Quarter ein Theil Arbeitslohn ersetzen muss und ein andrer konstantes Kapital, so war unter dieser Voraus- setzung der Mehrwerth höher, also auch, bei sonst gleichbleibenden Umständen, die Profitrate. (Die Sache über die Profitrate noch besonders und mehr im Detail zu untersuchen.)
War dagegen die Reihenfolge umgekehrt, fing der Process von A an, so stieg, sobald neues Ackerland in Bebauung gesetzt werden musste, erst der Preis des Quarters über 60 sh.; da aber die nöthige Zufuhr von B geliefert wurde, die nöthige Zufuhr von 2 qrs., fiel er wieder auf 60 sh.; indem zwar B das qr. zu 30 sh. producirte, es aber zu 60 verkaufte, weil seine Zufuhr gerade nur hinreichte die Nachfrage zu decken. So bildete sich eine Rente, zunächst von 60 sh. für B, und in derselben Weise für C und D; immer vorausgesetzt dass, obgleich sie beide relativ das qr. zu 20 und zu 15 sh. wirklichem Werth lieferten, der Marktpreis auf 60 sh. bleibt, weil die Zufuhr des einen qr., welches A liefert, nach wie vor nothwendig ist, um den Gesammtbedarf zu befriedigen. In diesem Fall würde das Steigen der Nachfrage über den Bedarf,
Marx, Kapital III. 2. 13
Wirklichkeit der Fall sein kann) in absteigender Reihenfolge (von D bis A herabsteigend, von fruchtbarem zu stets unfruchtbarerem Boden) wie in aufsteigender Stufenfolge (von A nach D herauf- steigend, von relativ unfruchtbarem zu immer fruchtbarerem Boden), endlich wechselnd, bald ab-, bald aufsteigend, z. B. von D auf C, von C auf A, von A auf B hervorgebracht sein.
Der Process bei der absteigenden Folge war der: der Preis des Quarters steigt allmälig von sage 15 sh. auf 60. Sobald die von D producirten 4 qrs. (worunter man sich Millionen denken kann), nicht mehr ausreichten, stieg der Weizenpreis soweit, dass die fehlende Zufuhr von C geschafft werden konnte. D. h. der Preis musste auf 20 sh. per qr. gestiegen sein. Sobald der Weizenpreis auf 30 sh. per qr. stieg, konnte B, sobald er auf 60 stieg, konnte A in Bebauung genommen werden, ohne dass das darauf ver- wandte Kapital sich mit einer geringern Profitrate als 20 % zu begnügen hatte. Es bildete sich so eine Rente für D, zuerst von 5 sh. per qr. = 20 sh. für die 4 qrs. die es producirt; dann von 15 sh. per qr. = 60 sh., dann von 45 sh. per qr. = 180 sh. für 4 qrs.
War die Profitrate von D ursprünglich ebenfalls = 20 %, so war sein Gesammtprofit auf die 4 qrs. auch nur 10 sh., was aber mehr Korn vorstellte bei einem Kornpreis von 15 sh. als bei dem von 60 sh. Da aber das Korn in die Reproduktion der Arbeitskraft eingeht, und von jedem Quarter ein Theil Arbeitslohn ersetzen muss und ein andrer konstantes Kapital, so war unter dieser Voraus- setzung der Mehrwerth höher, also auch, bei sonst gleichbleibenden Umständen, die Profitrate. (Die Sache über die Profitrate noch besonders und mehr im Detail zu untersuchen.)
War dagegen die Reihenfolge umgekehrt, fing der Process von A an, so stieg, sobald neues Ackerland in Bebauung gesetzt werden musste, erst der Preis des Quarters über 60 sh.; da aber die nöthige Zufuhr von B geliefert wurde, die nöthige Zufuhr von 2 qrs., fiel er wieder auf 60 sh.; indem zwar B das qr. zu 30 sh. producirte, es aber zu 60 verkaufte, weil seine Zufuhr gerade nur hinreichte die Nachfrage zu decken. So bildete sich eine Rente, zunächst von 60 sh. für B, und in derselben Weise für C und D; immer vorausgesetzt dass, obgleich sie beide relativ das qr. zu 20 und zu 15 sh. wirklichem Werth lieferten, der Marktpreis auf 60 sh. bleibt, weil die Zufuhr des einen qr., welches A liefert, nach wie vor nothwendig ist, um den Gesammtbedarf zu befriedigen. In diesem Fall würde das Steigen der Nachfrage über den Bedarf,
Marx, Kapital III. 2. 13
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[193/0202]
Wirklichkeit der Fall sein kann) in absteigender Reihenfolge (von
D bis A herabsteigend, von fruchtbarem zu stets unfruchtbarerem
Boden) wie in aufsteigender Stufenfolge (von A nach D herauf-
steigend, von relativ unfruchtbarem zu immer fruchtbarerem Boden),
endlich wechselnd, bald ab-, bald aufsteigend, z. B. von D auf C,
von C auf A, von A auf B hervorgebracht sein.
Der Process bei der absteigenden Folge war der: der Preis des
Quarters steigt allmälig von sage 15 sh. auf 60. Sobald die von
D producirten 4 qrs. (worunter man sich Millionen denken kann),
nicht mehr ausreichten, stieg der Weizenpreis soweit, dass die
fehlende Zufuhr von C geschafft werden konnte. D. h. der Preis
musste auf 20 sh. per qr. gestiegen sein. Sobald der Weizenpreis
auf 30 sh. per qr. stieg, konnte B, sobald er auf 60 stieg, konnte
A in Bebauung genommen werden, ohne dass das darauf ver-
wandte Kapital sich mit einer geringern Profitrate als 20 % zu
begnügen hatte. Es bildete sich so eine Rente für D, zuerst von
5 sh. per qr. = 20 sh. für die 4 qrs. die es producirt; dann von
15 sh. per qr. = 60 sh., dann von 45 sh. per qr. = 180 sh.
für 4 qrs.
War die Profitrate von D ursprünglich ebenfalls = 20 %, so war
sein Gesammtprofit auf die 4 qrs. auch nur 10 sh., was aber mehr
Korn vorstellte bei einem Kornpreis von 15 sh. als bei dem von
60 sh. Da aber das Korn in die Reproduktion der Arbeitskraft
eingeht, und von jedem Quarter ein Theil Arbeitslohn ersetzen muss
und ein andrer konstantes Kapital, so war unter dieser Voraus-
setzung der Mehrwerth höher, also auch, bei sonst gleichbleibenden
Umständen, die Profitrate. (Die Sache über die Profitrate noch
besonders und mehr im Detail zu untersuchen.)
War dagegen die Reihenfolge umgekehrt, fing der Process von
A an, so stieg, sobald neues Ackerland in Bebauung gesetzt werden
musste, erst der Preis des Quarters über 60 sh.; da aber die
nöthige Zufuhr von B geliefert wurde, die nöthige Zufuhr von
2 qrs., fiel er wieder auf 60 sh.; indem zwar B das qr. zu 30 sh.
producirte, es aber zu 60 verkaufte, weil seine Zufuhr gerade nur
hinreichte die Nachfrage zu decken. So bildete sich eine Rente,
zunächst von 60 sh. für B, und in derselben Weise für C und D;
immer vorausgesetzt dass, obgleich sie beide relativ das qr. zu 20
und zu 15 sh. wirklichem Werth lieferten, der Marktpreis auf
60 sh. bleibt, weil die Zufuhr des einen qr., welches A liefert,
nach wie vor nothwendig ist, um den Gesammtbedarf zu befriedigen.
In diesem Fall würde das Steigen der Nachfrage über den Bedarf,
Marx, Kapital III. 2. 13
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/202>, abgerufen am 28.11.2024.
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