plusprodukt producirt werden. Der Getreidepreis fällt um 50 %, das Surplusprodukt wächst um 100 %. Aber um dies Resultat zu- stande zu bringen, muss die Gesammtproduktion unter unsern Be- dingungen auf das dreifache wachsen, und die Kapitalanlage auf den bessern Bodenlagen sich mehr als verdoppeln. In welchem Verhältniss die letztere wachsen muss, hängt zunächst davon ab, wie die zuschüssigen Kapitalanlagen zwischen den bessern und besten Bodenarten sich vertheilen, stets vorausgesetzt, dass die Produktivität des Kapitals auf jeder Bodenart proportionell zu seiner Grösse wächst.
Wäre der Fall des Produktionspreises geringer, so wäre weniger zuschüssiges Kapital erfordert, um dieselbe Geldrente zu produciren. Wäre die Zufuhr, die nöthig ist um A ausser Bebauung zu werfen -- und es hängt dies ab nicht nur von dem Produkt per Acre von A, sondern auch von dem proportionellen Antheil, den A von der ganzen bebauten Fläche einnimmt -- wäre also die hierfür nöthige Zufuhr grösser, also auch die erforderliche Masse von Zu- schusskapital auf besserm Boden als A, so wären bei sonst gleich- bleibenden Verhältnissen Geldrente und Kornrente noch mehr ge- wachsen, obgleich beide auf dem Boden B wegfielen.
Wäre das wegfallende Kapital von A = 5 £ gewesen, so wären für diesen Fall die beiden zu vergleichenden Tabellen: II und IV d. Das Gesammtprodukt wäre gewachsen von 20 auf 30 qrs. Die Geldrente wäre nur halb so gross, 18 £ statt 36 £; die Korn- rente wäre dieselbe = 12 qrs.
Könnte auf D ein Gesammtprodukt von 44 qrs. = 66 £ mit einem Kapital = 271/2 £ producirt werden -- entsprechend dem alten Satz für D, von 4 qrs, auf 21/2 £ Kapital -- so käme das Gesammt- rental wieder auf die Höhe von II, und die Tabelle stände so:
[Tabelle]
Die Gesammtproduktion wäre 54 qrs. gegen 20 qrs. in Tabelle II, und die Geldrente wäre dieselbe, = 36 £. Das Gesammtkapital aber wäre 371/2 £, während es bei Tabelle II = 20 war. Das vorgeschossne Gssammtkapital hätte sich beinahe verdoppelt, während die Produktion sich fast verdreifachte; die Kornrente hätte sich
plusprodukt producirt werden. Der Getreidepreis fällt um 50 %, das Surplusprodukt wächst um 100 %. Aber um dies Resultat zu- stande zu bringen, muss die Gesammtproduktion unter unsern Be- dingungen auf das dreifache wachsen, und die Kapitalanlage auf den bessern Bodenlagen sich mehr als verdoppeln. In welchem Verhältniss die letztere wachsen muss, hängt zunächst davon ab, wie die zuschüssigen Kapitalanlagen zwischen den bessern und besten Bodenarten sich vertheilen, stets vorausgesetzt, dass die Produktivität des Kapitals auf jeder Bodenart proportionell zu seiner Grösse wächst.
Wäre der Fall des Produktionspreises geringer, so wäre weniger zuschüssiges Kapital erfordert, um dieselbe Geldrente zu produciren. Wäre die Zufuhr, die nöthig ist um A ausser Bebauung zu werfen — und es hängt dies ab nicht nur von dem Produkt per Acre von A, sondern auch von dem proportionellen Antheil, den A von der ganzen bebauten Fläche einnimmt — wäre also die hierfür nöthige Zufuhr grösser, also auch die erforderliche Masse von Zu- schusskapital auf besserm Boden als A, so wären bei sonst gleich- bleibenden Verhältnissen Geldrente und Kornrente noch mehr ge- wachsen, obgleich beide auf dem Boden B wegfielen.
Wäre das wegfallende Kapital von A = 5 £ gewesen, so wären für diesen Fall die beiden zu vergleichenden Tabellen: II und IV d. Das Gesammtprodukt wäre gewachsen von 20 auf 30 qrs. Die Geldrente wäre nur halb so gross, 18 £ statt 36 £; die Korn- rente wäre dieselbe = 12 qrs.
Könnte auf D ein Gesammtprodukt von 44 qrs. = 66 £ mit einem Kapital = 27½ £ producirt werden — entsprechend dem alten Satz für D, von 4 qrs, auf 2½ £ Kapital — so käme das Gesammt- rental wieder auf die Höhe von II, und die Tabelle stände so:
[Tabelle]
Die Gesammtproduktion wäre 54 qrs. gegen 20 qrs. in Tabelle II, und die Geldrente wäre dieselbe, = 36 £. Das Gesammtkapital aber wäre 37½ £, während es bei Tabelle II = 20 war. Das vorgeschossne Gssammtkapital hätte sich beinahe verdoppelt, während die Produktion sich fast verdreifachte; die Kornrente hätte sich
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plusprodukt producirt werden. Der Getreidepreis fällt um 50 %,
das Surplusprodukt wächst um 100 %. Aber um dies Resultat zu-
stande zu bringen, muss die Gesammtproduktion unter unsern Be-
dingungen auf das dreifache wachsen, und die Kapitalanlage auf
den bessern Bodenlagen sich mehr als verdoppeln. In welchem
Verhältniss die letztere wachsen muss, hängt zunächst davon ab,
wie die zuschüssigen Kapitalanlagen zwischen den bessern und
besten Bodenarten sich vertheilen, stets vorausgesetzt, dass die
Produktivität des Kapitals auf jeder Bodenart proportionell zu
seiner Grösse wächst.
Wäre der Fall des Produktionspreises geringer, so wäre weniger
zuschüssiges Kapital erfordert, um dieselbe Geldrente zu produciren.
Wäre die Zufuhr, die nöthig ist um A ausser Bebauung zu werfen
— und es hängt dies ab nicht nur von dem Produkt per Acre
von A, sondern auch von dem proportionellen Antheil, den A von
der ganzen bebauten Fläche einnimmt — wäre also die hierfür
nöthige Zufuhr grösser, also auch die erforderliche Masse von Zu-
schusskapital auf besserm Boden als A, so wären bei sonst gleich-
bleibenden Verhältnissen Geldrente und Kornrente noch mehr ge-
wachsen, obgleich beide auf dem Boden B wegfielen.
Wäre das wegfallende Kapital von A = 5 £ gewesen, so wären
für diesen Fall die beiden zu vergleichenden Tabellen: II und IV d.
Das Gesammtprodukt wäre gewachsen von 20 auf 30 qrs. Die
Geldrente wäre nur halb so gross, 18 £ statt 36 £; die Korn-
rente wäre dieselbe = 12 qrs.
Könnte auf D ein Gesammtprodukt von 44 qrs. = 66 £ mit einem
Kapital = 27½ £ producirt werden — entsprechend dem alten Satz
für D, von 4 qrs, auf 2½ £ Kapital — so käme das Gesammt-
rental wieder auf die Höhe von II, und die Tabelle stände so:
Die Gesammtproduktion wäre 54 qrs. gegen 20 qrs. in Tabelle II,
und die Geldrente wäre dieselbe, = 36 £. Das Gesammtkapital
aber wäre 37½ £, während es bei Tabelle II = 20 war. Das
vorgeschossne Gssammtkapital hätte sich beinahe verdoppelt, während
die Produktion sich fast verdreifachte; die Kornrente hätte sich
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/246>, abgerufen am 24.11.2024.
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