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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894.

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kommt der Profit, der auf die Summe dieser, in wirklichem Geld
oder in Rechengeld ausgedrückten Kosten berechnet ist. Dieser
Profit stellt sich in einem bestimmten Theil des Bruttoprodukts
dar, der durch seinen Preis bestimmt ist. Und der Theil, der
dann übrig bleibt, bildet die Rente. Ist die kontraktliche Pro-
duktenrente grösser als dieser durch den Preis bestimmte Rest, so
bildet sie keine Rente, sondern ist Abzug vom Profit. Wegen
dieser Möglichkeit schon ist die Produktenrente, die dem Preis des
Produkts nicht folgt, die also mehr oder weniger betragen kann
als die wirkliche Rente, und die daher nicht nur einen Abzug vom
Profit, sondern auch von Bestandtheilen des Kapitalersatzes bilden
kann, eine veraltete Form. In der That ist diese Produktenrente,
soweit sie nicht dem Namen, sondern der Sache nach Rente ist,
ausschliesslich bestimmt durch den Ueberschuss des Preises des
Produkts über seine Produktionskosten. Nur unterstellt sie diese
variable Grösse als eine konstante. Aber es ist eine so anheimelnde
Vorstellung, dass das Produkt in natura erstens hinreicht die Ar-
beiter zu ernähren, dann dem kapitalistischen Pächter mehr Nahrung
zu lassen als er braucht, und dass der Ueberschuss darüber die
natürliche Rente bildet. Ganz wie wenn ein Kattunfabrikant 200000
Ellen fabricirt. Diese Ellen reichen nicht nur hin seine Arbeiter
zu kleiden, seine Frau und alle seine Nachkommenschaft und ihn
selbst mehr als zu kleiden, ihm ausserdem noch Kattun zum Ver-
kauf zu lassen, und endlich eine gewaltige Rente in Kattun zu
zahlen. Die Sache ist so einfach! Man ziehe von 200000 Ellen
Kattun die Produktionskosten ab, und es muss ein Ueberschuss
von Kattun als Rente bleiben. Von 200000 Ellen Kattun z. B.
die Produktionskosten von 10000 £ abziehn, ohne den Verkaufs-
preis des Kattuns zu kennen, von Kattun Geld abziehn, von einem
Gebrauchswerth als solchem einen Tauschwerth, und dann den
Ueberschuss der Ellen Kattun über die Pfunde Sterling bestimmen,
ist in der That eine naive Vorstellung. Es ist schlimmer als die
Quadratur des Cirkels, der wenigstens der Begriff der Grenzen, in
denen gerade Linie und Curve verschwimmen, zu Grunde liegt. Aber
es ist das Recept des Herrn Passy. Man ziehe Geld von Kattun ab, be-
vor der Kattun im Kopf oder in der Wirklichkeit in Geld verwandelt
ist! Der Ueberschuss ist die Rente, die aber naturaliter (siehe z. B. Karl
Arnd) und nicht durch "sophistische" Teufeleien handgegriffen werden
soll! Auf diese Narrheit, den Abzug des Produktionspreises von so und
soviel Scheffeln Weizen, die Subtraktion einer Geldsumme von einem
Kubikmaß kommt diese ganze Restauration der Naturalrente hinaus.



kommt der Profit, der auf die Summe dieser, in wirklichem Geld
oder in Rechengeld ausgedrückten Kosten berechnet ist. Dieser
Profit stellt sich in einem bestimmten Theil des Bruttoprodukts
dar, der durch seinen Preis bestimmt ist. Und der Theil, der
dann übrig bleibt, bildet die Rente. Ist die kontraktliche Pro-
duktenrente grösser als dieser durch den Preis bestimmte Rest, so
bildet sie keine Rente, sondern ist Abzug vom Profit. Wegen
dieser Möglichkeit schon ist die Produktenrente, die dem Preis des
Produkts nicht folgt, die also mehr oder weniger betragen kann
als die wirkliche Rente, und die daher nicht nur einen Abzug vom
Profit, sondern auch von Bestandtheilen des Kapitalersatzes bilden
kann, eine veraltete Form. In der That ist diese Produktenrente,
soweit sie nicht dem Namen, sondern der Sache nach Rente ist,
ausschliesslich bestimmt durch den Ueberschuss des Preises des
Produkts über seine Produktionskosten. Nur unterstellt sie diese
variable Grösse als eine konstante. Aber es ist eine so anheimelnde
Vorstellung, dass das Produkt in natura erstens hinreicht die Ar-
beiter zu ernähren, dann dem kapitalistischen Pächter mehr Nahrung
zu lassen als er braucht, und dass der Ueberschuss darüber die
natürliche Rente bildet. Ganz wie wenn ein Kattunfabrikant 200000
Ellen fabricirt. Diese Ellen reichen nicht nur hin seine Arbeiter
zu kleiden, seine Frau und alle seine Nachkommenschaft und ihn
selbst mehr als zu kleiden, ihm ausserdem noch Kattun zum Ver-
kauf zu lassen, und endlich eine gewaltige Rente in Kattun zu
zahlen. Die Sache ist so einfach! Man ziehe von 200000 Ellen
Kattun die Produktionskosten ab, und es muss ein Ueberschuss
von Kattun als Rente bleiben. Von 200000 Ellen Kattun z. B.
die Produktionskosten von 10000 £ abziehn, ohne den Verkaufs-
preis des Kattuns zu kennen, von Kattun Geld abziehn, von einem
Gebrauchswerth als solchem einen Tauschwerth, und dann den
Ueberschuss der Ellen Kattun über die Pfunde Sterling bestimmen,
ist in der That eine naive Vorstellung. Es ist schlimmer als die
Quadratur des Cirkels, der wenigstens der Begriff der Grenzen, in
denen gerade Linie und Curve verschwimmen, zu Grunde liegt. Aber
es ist das Recept des Herrn Passy. Man ziehe Geld von Kattun ab, be-
vor der Kattun im Kopf oder in der Wirklichkeit in Geld verwandelt
ist! Der Ueberschuss ist die Rente, die aber naturaliter (siehe z. B. Karl
Arnd) und nicht durch „sophistische“ Teufeleien handgegriffen werden
soll! Auf diese Narrheit, den Abzug des Produktionspreises von so und
soviel Scheffeln Weizen, die Subtraktion einer Geldsumme von einem
Kubikmaß kommt diese ganze Restauration der Naturalrente hinaus.



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[322/0331] kommt der Profit, der auf die Summe dieser, in wirklichem Geld oder in Rechengeld ausgedrückten Kosten berechnet ist. Dieser Profit stellt sich in einem bestimmten Theil des Bruttoprodukts dar, der durch seinen Preis bestimmt ist. Und der Theil, der dann übrig bleibt, bildet die Rente. Ist die kontraktliche Pro- duktenrente grösser als dieser durch den Preis bestimmte Rest, so bildet sie keine Rente, sondern ist Abzug vom Profit. Wegen dieser Möglichkeit schon ist die Produktenrente, die dem Preis des Produkts nicht folgt, die also mehr oder weniger betragen kann als die wirkliche Rente, und die daher nicht nur einen Abzug vom Profit, sondern auch von Bestandtheilen des Kapitalersatzes bilden kann, eine veraltete Form. In der That ist diese Produktenrente, soweit sie nicht dem Namen, sondern der Sache nach Rente ist, ausschliesslich bestimmt durch den Ueberschuss des Preises des Produkts über seine Produktionskosten. Nur unterstellt sie diese variable Grösse als eine konstante. Aber es ist eine so anheimelnde Vorstellung, dass das Produkt in natura erstens hinreicht die Ar- beiter zu ernähren, dann dem kapitalistischen Pächter mehr Nahrung zu lassen als er braucht, und dass der Ueberschuss darüber die natürliche Rente bildet. Ganz wie wenn ein Kattunfabrikant 200000 Ellen fabricirt. Diese Ellen reichen nicht nur hin seine Arbeiter zu kleiden, seine Frau und alle seine Nachkommenschaft und ihn selbst mehr als zu kleiden, ihm ausserdem noch Kattun zum Ver- kauf zu lassen, und endlich eine gewaltige Rente in Kattun zu zahlen. Die Sache ist so einfach! Man ziehe von 200000 Ellen Kattun die Produktionskosten ab, und es muss ein Ueberschuss von Kattun als Rente bleiben. Von 200000 Ellen Kattun z. B. die Produktionskosten von 10000 £ abziehn, ohne den Verkaufs- preis des Kattuns zu kennen, von Kattun Geld abziehn, von einem Gebrauchswerth als solchem einen Tauschwerth, und dann den Ueberschuss der Ellen Kattun über die Pfunde Sterling bestimmen, ist in der That eine naive Vorstellung. Es ist schlimmer als die Quadratur des Cirkels, der wenigstens der Begriff der Grenzen, in denen gerade Linie und Curve verschwimmen, zu Grunde liegt. Aber es ist das Recept des Herrn Passy. Man ziehe Geld von Kattun ab, be- vor der Kattun im Kopf oder in der Wirklichkeit in Geld verwandelt ist! Der Ueberschuss ist die Rente, die aber naturaliter (siehe z. B. Karl Arnd) und nicht durch „sophistische“ Teufeleien handgegriffen werden soll! Auf diese Narrheit, den Abzug des Produktionspreises von so und soviel Scheffeln Weizen, die Subtraktion einer Geldsumme von einem Kubikmaß kommt diese ganze Restauration der Naturalrente hinaus.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/331>, abgerufen am 23.11.2024.