wird aus den eignen Produkten dieser Klasse, welche eben aus Arbeitsmitteln, Roh- und Hülfsstoffen etc. bestehn, ersetzt, theils durch Austausch der Kapitalisten I unter einander, theils dadurch dass ein Theil dieser Kapitalisten sein eignes Produkt direkt wieder als Produktionsmittel anwenden kann.
Nehmen wir das frühere Schema (Buch II, Kap. XX, II) ein- facher Reproduktion: I. 4000c + 1000v + 1000m = 6000 II. 2000c + 500v + 500m = 3000 = 9000
Hiernach wird in II von den Producenten und Grundeigenthümern 500v + 500m = 1000 als Revenue verzehrt; bleibt 2000c zu er- setzen. Dies wird verzehrt von den Arbeitern, Kapitalisten und Rentenbeziehern von I, deren Einnahme = 1000v + 1000m = 2000. Das verzehrte Produkt von II wird als Revenue von I verzehrt, und der im unverzehrbaren Produkt dargestellte Revenuetheil von I wird als konstantes Kapital von II konsumirt. Es bleibt also Rechenschaft abzulegen über die 4000c bei I. Dies wird aus dem eignen Produkt von I = 6000, oder vielmehr = 6000 -- 2000 ersetzt; denn diese 2000 sind bereits umgesetzt in konstantes Kapital für II. Es ist zu bemerken, dass die Zahlen allerdings willkürlich ange- nommen sind, also auch das Verhältniss zwischen dem Werth der Revenue von I und dem Werth des konstanten Kapitals von II willkürlich scheint. Es ist jedoch einleuchtend, dass soweit der Reproduktionsprocess normal und unter sonst gleichbleibenden Um- ständen, also abgesehn von der Akkumulation vor sich geht, die Werthsumme von Arbeitslohn, Profit und Rente in Klasse I gleich dem Werth des konstanten Kapitaltheils von Klasse II sein muss. Sonst kann entweder Klasse II ihr konstantes Kapital nicht er- setzen, oder Klasse I ihre Revenue aus der unverzehrbaren nicht in die verzehrbare Form umsetzen.
Der Werth des jährlichen Waarenprodukts, ganz wie der Werth des Waarenprodukts einer besondren Kapitalanlage, und wie der Werth jeder einzelnen Waare, löst sich also auf in zwei Werth- bestandtheile: den einen A, der den Werth des vorgeschossnen konstanten Kapitals ersetzt, und einen andern B, der sich in der Form von Revenue, als Arbeitslohn, Profit und Rente darstellt. Der letztre Werthbestandtheil B bildet insofern einen Gegensatz gegen den erstern A, als dieser, bei sonst gleichen Umständen, 1) nie die Form der Revenue annimmt, 2) stets in der Form von Kapital, und zwar von konstantem Kapital zurückfliesst. Der andre Bestandtheil B ist jedoch auch wieder in sich selbst entgegengesetzt.
wird aus den eignen Produkten dieser Klasse, welche eben aus Arbeitsmitteln, Roh- und Hülfsstoffen etc. bestehn, ersetzt, theils durch Austausch der Kapitalisten I unter einander, theils dadurch dass ein Theil dieser Kapitalisten sein eignes Produkt direkt wieder als Produktionsmittel anwenden kann.
Nehmen wir das frühere Schema (Buch II, Kap. XX, II) ein- facher Reproduktion: I. 4000c + 1000v + 1000m = 6000 II. 2000c + 500v + 500m = 3000 = 9000
Hiernach wird in II von den Producenten und Grundeigenthümern 500v + 500m = 1000 als Revenue verzehrt; bleibt 2000c zu er- setzen. Dies wird verzehrt von den Arbeitern, Kapitalisten und Rentenbeziehern von I, deren Einnahme = 1000v + 1000m = 2000. Das verzehrte Produkt von II wird als Revenue von I verzehrt, und der im unverzehrbaren Produkt dargestellte Revenuetheil von I wird als konstantes Kapital von II konsumirt. Es bleibt also Rechenschaft abzulegen über die 4000c bei I. Dies wird aus dem eignen Produkt von I = 6000, oder vielmehr = 6000 — 2000 ersetzt; denn diese 2000 sind bereits umgesetzt in konstantes Kapital für II. Es ist zu bemerken, dass die Zahlen allerdings willkürlich ange- nommen sind, also auch das Verhältniss zwischen dem Werth der Revenue von I und dem Werth des konstanten Kapitals von II willkürlich scheint. Es ist jedoch einleuchtend, dass soweit der Reproduktionsprocess normal und unter sonst gleichbleibenden Um- ständen, also abgesehn von der Akkumulation vor sich geht, die Werthsumme von Arbeitslohn, Profit und Rente in Klasse I gleich dem Werth des konstanten Kapitaltheils von Klasse II sein muss. Sonst kann entweder Klasse II ihr konstantes Kapital nicht er- setzen, oder Klasse I ihre Revenue aus der unverzehrbaren nicht in die verzehrbare Form umsetzen.
Der Werth des jährlichen Waarenprodukts, ganz wie der Werth des Waarenprodukts einer besondren Kapitalanlage, und wie der Werth jeder einzelnen Waare, löst sich also auf in zwei Werth- bestandtheile: den einen A, der den Werth des vorgeschossnen konstanten Kapitals ersetzt, und einen andern B, der sich in der Form von Revenue, als Arbeitslohn, Profit und Rente darstellt. Der letztre Werthbestandtheil B bildet insofern einen Gegensatz gegen den erstern A, als dieser, bei sonst gleichen Umständen, 1) nie die Form der Revenue annimmt, 2) stets in der Form von Kapital, und zwar von konstantem Kapital zurückfliesst. Der andre Bestandtheil B ist jedoch auch wieder in sich selbst entgegengesetzt.
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[374/0383]
wird aus den eignen Produkten dieser Klasse, welche eben aus
Arbeitsmitteln, Roh- und Hülfsstoffen etc. bestehn, ersetzt, theils
durch Austausch der Kapitalisten I unter einander, theils dadurch
dass ein Theil dieser Kapitalisten sein eignes Produkt direkt wieder
als Produktionsmittel anwenden kann.
Nehmen wir das frühere Schema (Buch II, Kap. XX, II) ein-
facher Reproduktion:
I. 4000c + 1000v + 1000m = 6000
II. 2000c + 500v + 500m = 3000
= 9000
Hiernach wird in II von den Producenten und Grundeigenthümern
500v + 500m = 1000 als Revenue verzehrt; bleibt 2000c zu er-
setzen. Dies wird verzehrt von den Arbeitern, Kapitalisten und
Rentenbeziehern von I, deren Einnahme = 1000v + 1000m = 2000.
Das verzehrte Produkt von II wird als Revenue von I verzehrt,
und der im unverzehrbaren Produkt dargestellte Revenuetheil von
I wird als konstantes Kapital von II konsumirt. Es bleibt also
Rechenschaft abzulegen über die 4000c bei I. Dies wird aus dem
eignen Produkt von I = 6000, oder vielmehr = 6000 — 2000 ersetzt;
denn diese 2000 sind bereits umgesetzt in konstantes Kapital für II.
Es ist zu bemerken, dass die Zahlen allerdings willkürlich ange-
nommen sind, also auch das Verhältniss zwischen dem Werth
der Revenue von I und dem Werth des konstanten Kapitals von II
willkürlich scheint. Es ist jedoch einleuchtend, dass soweit der
Reproduktionsprocess normal und unter sonst gleichbleibenden Um-
ständen, also abgesehn von der Akkumulation vor sich geht, die
Werthsumme von Arbeitslohn, Profit und Rente in Klasse I gleich
dem Werth des konstanten Kapitaltheils von Klasse II sein muss.
Sonst kann entweder Klasse II ihr konstantes Kapital nicht er-
setzen, oder Klasse I ihre Revenue aus der unverzehrbaren nicht
in die verzehrbare Form umsetzen.
Der Werth des jährlichen Waarenprodukts, ganz wie der Werth
des Waarenprodukts einer besondren Kapitalanlage, und wie der
Werth jeder einzelnen Waare, löst sich also auf in zwei Werth-
bestandtheile: den einen A, der den Werth des vorgeschossnen
konstanten Kapitals ersetzt, und einen andern B, der sich in der
Form von Revenue, als Arbeitslohn, Profit und Rente darstellt.
Der letztre Werthbestandtheil B bildet insofern einen Gegensatz
gegen den erstern A, als dieser, bei sonst gleichen Umständen,
1) nie die Form der Revenue annimmt, 2) stets in der Form von
Kapital, und zwar von konstantem Kapital zurückfliesst. Der andre
Bestandtheil B ist jedoch auch wieder in sich selbst entgegengesetzt.
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/383>, abgerufen am 23.11.2024.
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