stellung, dass was für den einen Revenue, für den andren Kapital sei, und diese Bestimmungen daher nichts zu thun haben mit der wirklichen Besonderung der Werthbestandtheile der Waare. Ferner: Waaren, die schliesslich bestimmt sind, die stofflichen Elemente der Revenue-Verausgabung zu bilden, also Konsumtionsmittel, durch- laufen während des Jahres verschiedne Stufen, z. B. Wollengarn, Tuch. Auf der einen Stufe bilden sie Theil des konstanten Kapitals, auf der andern werden sie individuell konsumirt, gehn also ganz in die Revenue ein. Man kann sich also mit A. Smith einbilden, dass das konstante Kapital nur ein scheinbares Element des Waarenwerths sei, das im Gesammtzusammenhang verschwindet. So findet ferner Austausch von variablem Kapital gegen Revenue statt. Der Arbeiter kauft mit seinem Arbeitslohn den Theil der Waaren, der seine Revenue bildet. Damit ersetzt er zugleich dem Kapitalisten die Geldform des variablen Kapi- tals. Endlich: ein Theil der Produkte, die konstantes Kapital bilden, wird in natura oder durch Austausch von den Producenten des konstanten Kapitals selbst ersetzt; ein Process, mit dem die Kon- sumenten nichts zu thun haben. Indem man dies übersieht, ent- steht der Schein, dass die Revenue der Konsumenten das ganze Produkt, also auch den konstanten Werththeil ersetzt.
5) Abgesehn von der Konfusion, die die Verwandlung der Werthe in Produktionspreise hervorbringt, entsteht eine weitere durch die Verwandlung des Mehrwerths in verschiedne besondre, gegen einander selbständige und auf die verschiednen Produktionselemente bezogne Formen von Revenue, in Profit und Rente. Es wird vergessen, dass die Werthe der Waaren die Grundlage sind, und dass das Zerfallen dieses Waarenwerths in besondre Bestandtheile, und die Fortentwicklung dieser Werthbestandtheile zu Revenueformen, ihre Verwandlung in Verhältnisse der verschiednen Besitzer der verschiednen Produktionsagentien zu diesen einzelnen Werthbestandtheilen, ihre Vertheilung unter diese Besitzer nach bestimmten Kategorien und Titeln, an der Werthbestimmung und ihrem Gesetz selbst durch- aus nichts ändert. Ebensowenig wird das Werthgesetz geändert durch den Umstand, dass die Ausgleichung des Profits, d. h. die Vertheilung des Gesammtmehrwerths unter die verschiednen Kapi- tale, und die Hindernisse, die zum Theil (in der absoluten Rente) das Grundeigenthum dieser Ausgleichung in den Weg legt, die regulirenden Durchschnittspreise der Waaren von ihren individuellen Werthen abweichend bestimmen. Dies afficirt wieder nur den Zu- schlag des Mehrwerths auf die verschiednen Waarenpreise, hebt
stellung, dass was für den einen Revenue, für den andren Kapital sei, und diese Bestimmungen daher nichts zu thun haben mit der wirklichen Besonderung der Werthbestandtheile der Waare. Ferner: Waaren, die schliesslich bestimmt sind, die stofflichen Elemente der Revenue-Verausgabung zu bilden, also Konsumtionsmittel, durch- laufen während des Jahres verschiedne Stufen, z. B. Wollengarn, Tuch. Auf der einen Stufe bilden sie Theil des konstanten Kapitals, auf der andern werden sie individuell konsumirt, gehn also ganz in die Revenue ein. Man kann sich also mit A. Smith einbilden, dass das konstante Kapital nur ein scheinbares Element des Waarenwerths sei, das im Gesammtzusammenhang verschwindet. So findet ferner Austausch von variablem Kapital gegen Revenue statt. Der Arbeiter kauft mit seinem Arbeitslohn den Theil der Waaren, der seine Revenue bildet. Damit ersetzt er zugleich dem Kapitalisten die Geldform des variablen Kapi- tals. Endlich: ein Theil der Produkte, die konstantes Kapital bilden, wird in natura oder durch Austausch von den Producenten des konstanten Kapitals selbst ersetzt; ein Process, mit dem die Kon- sumenten nichts zu thun haben. Indem man dies übersieht, ent- steht der Schein, dass die Revenue der Konsumenten das ganze Produkt, also auch den konstanten Werththeil ersetzt.
5) Abgesehn von der Konfusion, die die Verwandlung der Werthe in Produktionspreise hervorbringt, entsteht eine weitere durch die Verwandlung des Mehrwerths in verschiedne besondre, gegen einander selbständige und auf die verschiednen Produktionselemente bezogne Formen von Revenue, in Profit und Rente. Es wird vergessen, dass die Werthe der Waaren die Grundlage sind, und dass das Zerfallen dieses Waarenwerths in besondre Bestandtheile, und die Fortentwicklung dieser Werthbestandtheile zu Revenueformen, ihre Verwandlung in Verhältnisse der verschiednen Besitzer der verschiednen Produktionsagentien zu diesen einzelnen Werthbestandtheilen, ihre Vertheilung unter diese Besitzer nach bestimmten Kategorien und Titeln, an der Werthbestimmung und ihrem Gesetz selbst durch- aus nichts ändert. Ebensowenig wird das Werthgesetz geändert durch den Umstand, dass die Ausgleichung des Profits, d. h. die Vertheilung des Gesammtmehrwerths unter die verschiednen Kapi- tale, und die Hindernisse, die zum Theil (in der absoluten Rente) das Grundeigenthum dieser Ausgleichung in den Weg legt, die regulirenden Durchschnittspreise der Waaren von ihren individuellen Werthen abweichend bestimmen. Dies afficirt wieder nur den Zu- schlag des Mehrwerths auf die verschiednen Waarenpreise, hebt
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stellung, dass was für den einen Revenue, für den andren Kapital
sei, und diese Bestimmungen daher nichts zu thun haben mit der
wirklichen Besonderung der Werthbestandtheile der Waare. Ferner:
Waaren, die schliesslich bestimmt sind, die stofflichen Elemente der
Revenue-Verausgabung zu bilden, also Konsumtionsmittel, durch-
laufen während des Jahres verschiedne Stufen, z. B. Wollengarn, Tuch.
Auf der einen Stufe bilden sie Theil des konstanten Kapitals, auf der
andern werden sie individuell konsumirt, gehn also ganz in die Revenue
ein. Man kann sich also mit A. Smith einbilden, dass das konstante
Kapital nur ein scheinbares Element des Waarenwerths sei, das im
Gesammtzusammenhang verschwindet. So findet ferner Austausch von
variablem Kapital gegen Revenue statt. Der Arbeiter kauft mit seinem
Arbeitslohn den Theil der Waaren, der seine Revenue bildet. Damit
ersetzt er zugleich dem Kapitalisten die Geldform des variablen Kapi-
tals. Endlich: ein Theil der Produkte, die konstantes Kapital bilden,
wird in natura oder durch Austausch von den Producenten des
konstanten Kapitals selbst ersetzt; ein Process, mit dem die Kon-
sumenten nichts zu thun haben. Indem man dies übersieht, ent-
steht der Schein, dass die Revenue der Konsumenten das ganze
Produkt, also auch den konstanten Werththeil ersetzt.
5) Abgesehn von der Konfusion, die die Verwandlung der Werthe
in Produktionspreise hervorbringt, entsteht eine weitere durch die
Verwandlung des Mehrwerths in verschiedne besondre, gegen einander
selbständige und auf die verschiednen Produktionselemente bezogne
Formen von Revenue, in Profit und Rente. Es wird vergessen,
dass die Werthe der Waaren die Grundlage sind, und dass das
Zerfallen dieses Waarenwerths in besondre Bestandtheile, und die
Fortentwicklung dieser Werthbestandtheile zu Revenueformen, ihre
Verwandlung in Verhältnisse der verschiednen Besitzer der verschiednen
Produktionsagentien zu diesen einzelnen Werthbestandtheilen, ihre
Vertheilung unter diese Besitzer nach bestimmten Kategorien und
Titeln, an der Werthbestimmung und ihrem Gesetz selbst durch-
aus nichts ändert. Ebensowenig wird das Werthgesetz geändert
durch den Umstand, dass die Ausgleichung des Profits, d. h. die
Vertheilung des Gesammtmehrwerths unter die verschiednen Kapi-
tale, und die Hindernisse, die zum Theil (in der absoluten Rente)
das Grundeigenthum dieser Ausgleichung in den Weg legt, die
regulirenden Durchschnittspreise der Waaren von ihren individuellen
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/390>, abgerufen am 23.11.2024.
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