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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894.

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No. 1889) sagt: "ich habe mich überzeugt, dass die Gesammt-
summe der fortwährend im [Londoner] Geldmarkt beschäftigten
Fonds auf ungefähr 120 Mill. £ angeschlagen werden kann; und
von diesen 120 Millionen verfügt die Bank v. E. über einen sehr
bedeutenden Theil, gegen 15--20 %."

Soweit die Bank Noten ausgibt, die nicht durch den Metall-
schatz in ihren Gewölben gedeckt sind, kreirt sie Werthzeichen,
die nicht nur Umlaufsmittel, sondern auch zusätzliches -- wenn
auch fiktives -- Kapital für sie bilden zum Nominalbetrag dieser
ungedeckten Noten. Und dies Zusatzkapital wirft ihr einen
zusätzlichen Profit ab. -- B. A. 1857, fragt Wilson den
Newmarch: "1563. Die Cirkulation der eignen Banknoten einer
Bank, d. h. der durchschnittlich in den Händen des Publikums
verbleibende Betrag, bildet einen Zusatz zum effektiven Kapital
jener Bank, nicht wahr? -- Ganz gewiss. -- 1564. Aller Profit
also, den die Bank aus dieser Cirkulation zieht, ist ein Profit; der
vom Kredit, und nicht von einem von ihr wirklich besessenen
Kapital herstammt? -- Ganz gewiss."

Dasselbe gilt natürlich auch für die Noten ausgebenden Privat-
banken. In seinen Antworten No. 1866--68 betrachtet Newmarch
zweidrittel aller von diesen ausgegebnen Banknoten (für das
letzte Drittel müssen diese Banken Metallreserve halten) als
"Schöpfung von so viel Kapital" weil Hartgeld zu diesem Betrag
erspart wird. Der Profit des Bankiers mag deshalb nicht grösser
sein als der Profit andrer Kapitalisten. Die Thatsache bleibt, dass
er den Profit zieht aus dieser nationalen Ersparung von Hartgeld.
Dass eine nationale Ersparung als Privatprofit erscheint, choquirt
gar nicht den bürgerlichen Oekonomen, da der Profit überhaupt
Aneignung nationaler Arbeit ist. Gibt es etwas Verrückteres als
z. B. die Bank von England 1797--1817, deren Noten nur durch
den Staat Kredit haben, und die sich dann vom Staat, also vom
Publikum, in der Form von Zinsen für Staatsanleihen, bezahlen
lässt für die Macht, die der Staat ihr gibt, diese selben Noten
aus Papier in Geld zu verwandeln und sie dann dem Staat zu
leihen?

Die Banken haben übrigens noch andre Mittel Kapital zu kreiren.
Nach demselben Newmarch haben die Provinzialbanken, wie schon
oben erwähnt, die Gepflogenheit, ihre überflüssigen Fonds (d. h.
Noten der B. v. E.) an Londoner billbrokers zu schicken, die ihnen
dagegen diskontirte Wechsel zurückschicken. Mit diesen Wechseln
bedient die Bank ihre Kunden, da es Regel für sie ist, die von

Marx, Kapital III. 2. 6

No. 1889) sagt: „ich habe mich überzeugt, dass die Gesammt-
summe der fortwährend im [Londoner] Geldmarkt beschäftigten
Fonds auf ungefähr 120 Mill. £ angeschlagen werden kann; und
von diesen 120 Millionen verfügt die Bank v. E. über einen sehr
bedeutenden Theil, gegen 15—20 %.“

Soweit die Bank Noten ausgibt, die nicht durch den Metall-
schatz in ihren Gewölben gedeckt sind, kreirt sie Werthzeichen,
die nicht nur Umlaufsmittel, sondern auch zusätzliches — wenn
auch fiktives — Kapital für sie bilden zum Nominalbetrag dieser
ungedeckten Noten. Und dies Zusatzkapital wirft ihr einen
zusätzlichen Profit ab. — B. A. 1857, fragt Wilson den
Newmarch: „1563. Die Cirkulation der eignen Banknoten einer
Bank, d. h. der durchschnittlich in den Händen des Publikums
verbleibende Betrag, bildet einen Zusatz zum effektiven Kapital
jener Bank, nicht wahr? — Ganz gewiss. — 1564. Aller Profit
also, den die Bank aus dieser Cirkulation zieht, ist ein Profit; der
vom Kredit, und nicht von einem von ihr wirklich besessenen
Kapital herstammt? — Ganz gewiss.“

Dasselbe gilt natürlich auch für die Noten ausgebenden Privat-
banken. In seinen Antworten No. 1866—68 betrachtet Newmarch
zweidrittel aller von diesen ausgegebnen Banknoten (für das
letzte Drittel müssen diese Banken Metallreserve halten) als
„Schöpfung von so viel Kapital“ weil Hartgeld zu diesem Betrag
erspart wird. Der Profit des Bankiers mag deshalb nicht grösser
sein als der Profit andrer Kapitalisten. Die Thatsache bleibt, dass
er den Profit zieht aus dieser nationalen Ersparung von Hartgeld.
Dass eine nationale Ersparung als Privatprofit erscheint, choquirt
gar nicht den bürgerlichen Oekonomen, da der Profit überhaupt
Aneignung nationaler Arbeit ist. Gibt es etwas Verrückteres als
z. B. die Bank von England 1797—1817, deren Noten nur durch
den Staat Kredit haben, und die sich dann vom Staat, also vom
Publikum, in der Form von Zinsen für Staatsanleihen, bezahlen
lässt für die Macht, die der Staat ihr gibt, diese selben Noten
aus Papier in Geld zu verwandeln und sie dann dem Staat zu
leihen?

Die Banken haben übrigens noch andre Mittel Kapital zu kreiren.
Nach demselben Newmarch haben die Provinzialbanken, wie schon
oben erwähnt, die Gepflogenheit, ihre überflüssigen Fonds (d. h.
Noten der B. v. E.) an Londoner billbrokers zu schicken, die ihnen
dagegen diskontirte Wechsel zurückschicken. Mit diesen Wechseln
bedient die Bank ihre Kunden, da es Regel für sie ist, die von

Marx, Kapital III. 2. 6
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[81/0090] No. 1889) sagt: „ich habe mich überzeugt, dass die Gesammt- summe der fortwährend im [Londoner] Geldmarkt beschäftigten Fonds auf ungefähr 120 Mill. £ angeschlagen werden kann; und von diesen 120 Millionen verfügt die Bank v. E. über einen sehr bedeutenden Theil, gegen 15—20 %.“ Soweit die Bank Noten ausgibt, die nicht durch den Metall- schatz in ihren Gewölben gedeckt sind, kreirt sie Werthzeichen, die nicht nur Umlaufsmittel, sondern auch zusätzliches — wenn auch fiktives — Kapital für sie bilden zum Nominalbetrag dieser ungedeckten Noten. Und dies Zusatzkapital wirft ihr einen zusätzlichen Profit ab. — B. A. 1857, fragt Wilson den Newmarch: „1563. Die Cirkulation der eignen Banknoten einer Bank, d. h. der durchschnittlich in den Händen des Publikums verbleibende Betrag, bildet einen Zusatz zum effektiven Kapital jener Bank, nicht wahr? — Ganz gewiss. — 1564. Aller Profit also, den die Bank aus dieser Cirkulation zieht, ist ein Profit; der vom Kredit, und nicht von einem von ihr wirklich besessenen Kapital herstammt? — Ganz gewiss.“ Dasselbe gilt natürlich auch für die Noten ausgebenden Privat- banken. In seinen Antworten No. 1866—68 betrachtet Newmarch zweidrittel aller von diesen ausgegebnen Banknoten (für das letzte Drittel müssen diese Banken Metallreserve halten) als „Schöpfung von so viel Kapital“ weil Hartgeld zu diesem Betrag erspart wird. Der Profit des Bankiers mag deshalb nicht grösser sein als der Profit andrer Kapitalisten. Die Thatsache bleibt, dass er den Profit zieht aus dieser nationalen Ersparung von Hartgeld. Dass eine nationale Ersparung als Privatprofit erscheint, choquirt gar nicht den bürgerlichen Oekonomen, da der Profit überhaupt Aneignung nationaler Arbeit ist. Gibt es etwas Verrückteres als z. B. die Bank von England 1797—1817, deren Noten nur durch den Staat Kredit haben, und die sich dann vom Staat, also vom Publikum, in der Form von Zinsen für Staatsanleihen, bezahlen lässt für die Macht, die der Staat ihr gibt, diese selben Noten aus Papier in Geld zu verwandeln und sie dann dem Staat zu leihen? Die Banken haben übrigens noch andre Mittel Kapital zu kreiren. Nach demselben Newmarch haben die Provinzialbanken, wie schon oben erwähnt, die Gepflogenheit, ihre überflüssigen Fonds (d. h. Noten der B. v. E.) an Londoner billbrokers zu schicken, die ihnen dagegen diskontirte Wechsel zurückschicken. Mit diesen Wechseln bedient die Bank ihre Kunden, da es Regel für sie ist, die von Marx, Kapital III. 2. 6

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/90>, abgerufen am 24.11.2024.