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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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bis zu Ende der mit PROBO geführten Kriege.
in Inscriptionibus beständig führet, und so gar, zu Verewigung seines Anden-
ckens, dem Monat Septemb. zueignen wollen6.

II. Zu Zeit dieser Regierung ward Chariomer, König der Cheruscer,Chariomer,
König der
Cheruscer,
wird von den
Catten veria-
get.

von den Catten verjaget, weil er mit den Römern in Bündniß stand, und gute
Freundschafft unterhielte. Er fand zwar Anfangs bey einigen Teutschen Völckern
Hülffe: aber die verliessen ihn endlich auch, so, daß er seine Zuflucht zu Domitia-
no
1 nehmen muste. Wir finden weiter keine Umstände von ihm.
Aber eine Stelle in taciti Buch von den Sitten der Teutschen, welches er
zu Anfang von Traiani Regierung geschrieben, veranlasset zu muthmassen, daß
dieser Krieg zum Vortheil der Catten ausgeschlagen2.

III. Noch weniger wissen wir von den Umständen, warum Masyus, Kö-Masyus, Kö-
nig der Sem-
nonen, kommt
nach Rom.

nig der Semnonen, und Ganna, eine berühmte Wahrsagerin unter den Teut-
schen, die ietzt nach der Velleda1, als eine halbe Göttin verehret wurde, nach
Rom gekommen2. Vielleicht hat das grosse Vertrauen, so Domitianus zu den
Wahrsagungen hatte, veranlasset, daß Ganna die Reise dahin gethan, oder
doch, daß sie, so trefflich, als es dio rühmet, von dem Käiser aufgenommen
worden. Wenn wir es vor ausgemacht annehmen, daß Masyus, ein Fürst der
Semnonen gewesen3, so können die Händel der Sveven, in welche Domitia-
nus
einige mahl mit eingeflochten worden, zu der Reise Anlaß gegeben haben.

IV. Wir finden besonders zweymahl, daß die Sveven mit DomitianoKrieg zwischen
den Qvadis
und Lygiis.

zu thun gehabt. Einmahl um das Jahr 84 oder 85.1 als die Lygii mit einigen
andern Svevischen Völckern Krieg führeten; in welchem Domitianus den
erstern einige Hülffe geschicket. Die Sveven wurden dadurch so aufgebracht,
daß sie ihre Nachbarn, die Jazygen, an sich zogen, und über die Donau gingen2.
5

Diese
[Beginn Spaltensatz] Daß er aber nicht viel Blut vergossen gegen die Catten,
läst sich daraus schliessen, weil es statius zu sei-
nem Lobe drehet L. c. u. 26.
Qui nec in externos facilis saeuire furores
Das Cattis, Dacisque fidem.
6 svetonivs in Domit. c. 13.
1 §. II. 1. Excerpta theodosii ex dione Lib.
LXVII. p. 760. Chariomerus autem, Rex Cherusco-
rum, a Cattis imperio suo, propter amicitiam, quam
cum Romanis colebat, eiectus, primum socios sibi
quosdam adiunxit & in recuperando regno superior
euasit. Postea desertus ab eis, quum Romanis obsides
mississet, ac Domitianum supplex orasset, non im-
petratis auxiliis, pecuniam tamen accepit.
2 tacitvs de morib. German. c. 36. In
latere Chaucorum, Cattorumque, Cherusci nimiam
ac marcentem diu pacem illacessiti nutrierunt, idque
iocundius, quam tutius fuit, quia inter impotentes &
validos falso quiescas; ubi manu agitur, modestia ac
probitas nomina superioris sunt. Ita qui olim boni,
aequique Cherusci, nunc inertes ac stulti uocantur:
Cattis victoribus fortuna in sapientiam cessit. Tacti
ruina Cheruscorum & Fosi contermina gens, aduer-
[Spaltenumbruch] sarum rerum ex aequo socii, cum in secundis minores
fuissent.
Wo die Fosi gewohnet, ist noch ungewiß.
v. CL. Speneri Notitia Germ. Antiqv.
1 §. III. 1. Von der Velleda ist oben gehandelt wor-
den. Sie muß seit dem unglücklich gewesen seyn, wie
aus dem statio zu schliessen: Sylv. L. I. c. IV. v. 90.
Non uacat Arctoas acies, Rhenumque rebellem
Captiuaeque preces Veledae &c.
2 v. Excerpta e dione p. 761. Masyus rex
Semnonum, & Ganna uirgo (ea post Velledam in
Celtica uates oracula fundebat) Domitianum adie-
runt, & honorisice ab eo tractati, domum redierunt.
3 Vide tillemont. not. V. ad vit.
Domitiani.
1 §. IV. 1. tillemont vit. Domit. L. VI. p. 126.
2 v. Excerpta e dione 761. Lygii, a
Sueuis quibusdam in Mysia bello uexati, legatos
miserunt, qui a Domitiane auxilia peterent, eaque
consecuti sunt non tam numero valida, quam dignita-
te. Nam centum eis duntaxat equites dati sunt.
At Sueui, ob hanc caussam indignati, Iazygum po-
pulo suas ad partes traducto, se parabant, ut cum
eis Istrum traiicerent.
Weil man nicht wohl weiß,
[Ende Spaltensatz]
wie
5 Conf. tillemont. in Domit. p. 12.
S

bis zu Ende der mit PROBO gefuͤhrten Kriege.
in Inſcriptionibus beſtaͤndig fuͤhret, und ſo gar, zu Verewigung ſeines Anden-
ckens, dem Monat Septemb. zueignen wollen6.

II. Zu Zeit dieſer Regierung ward Chariomer, Koͤnig der Cheruſcer,Chariomer,
Koͤnig der
Cheruſcer,
wird von den
Catten veria-
get.

von den Catten verjaget, weil er mit den Roͤmern in Buͤndniß ſtand, und gute
Freundſchafft unterhielte. Er fand zwar Anfangs bey einigen Teutſchen Voͤlckern
Huͤlffe: aber die verlieſſen ihn endlich auch, ſo, daß er ſeine Zuflucht zu Domitia-
no
1 nehmen muſte. Wir finden weiter keine Umſtaͤnde von ihm.
Aber eine Stelle in taciti Buch von den Sitten der Teutſchen, welches er
zu Anfang von Traiani Regierung geſchrieben, veranlaſſet zu muthmaſſen, daß
dieſer Krieg zum Vortheil der Catten ausgeſchlagen2.

III. Noch weniger wiſſen wir von den Umſtaͤnden, warum Maſyus, Koͤ-Maſyus, Koͤ-
nig der Sem-
nonen, kommt
nach Rom.

nig der Semnonen, und Ganna, eine beruͤhmte Wahrſagerin unter den Teut-
ſchen, die ietzt nach der Velleda1, als eine halbe Goͤttin verehret wurde, nach
Rom gekommen2. Vielleicht hat das groſſe Vertrauen, ſo Domitianus zu den
Wahrſagungen hatte, veranlaſſet, daß Ganna die Reiſe dahin gethan, oder
doch, daß ſie, ſo trefflich, als es dio ruͤhmet, von dem Kaͤiſer aufgenommen
worden. Wenn wir es vor ausgemacht annehmen, daß Maſyus, ein Fuͤrſt der
Semnonen geweſen3, ſo koͤnnen die Haͤndel der Sveven, in welche Domitia-
nus
einige mahl mit eingeflochten worden, zu der Reiſe Anlaß gegeben haben.

IV. Wir finden beſonders zweymahl, daß die Sveven mit DomitianoKrieg zwiſchẽ
den Qvadis
und Lygiis.

zu thun gehabt. Einmahl um das Jahr 84 oder 85.1 als die Lygii mit einigen
andern Sveviſchen Voͤlckern Krieg fuͤhreten; in welchem Domitianus den
erſtern einige Huͤlffe geſchicket. Die Sveven wurden dadurch ſo aufgebracht,
daß ſie ihre Nachbarn, die Jazygen, an ſich zogen, und uͤber die Donau gingen2.
5

Dieſe
[Beginn Spaltensatz] Daß er aber nicht viel Blut vergoſſen gegen die Catten,
laͤſt ſich daraus ſchlieſſen, weil es statius zu ſei-
nem Lobe drehet L. c. u. 26.
Qui nec in externos facilis ſaeuire furores
Das Cattis, Dacisque fidem.
6 svetonivs in Domit. c. 13.
1 §. II. 1. Excerpta theodosii ex dione Lib.
LXVII. p. 760. Chariomerus autem, Rex Cheruſco-
rum, a Cattis imperio ſuo, propter amicitiam, quam
cum Romanis colebat, eiectus, primum ſocios ſibi
quosdam adiunxit & in recuperando regno ſuperior
euaſit. Poſtea deſertus ab eis, quum Romanis obſides
miſſiſſet, ac Domitianum ſupplex oraſſet, non im-
petratis auxiliis, pecuniam tamen accepit.
2 tacitvs de morib. German. c. 36. In
latere Chaucorum, Cattorumque, Cheruſci nimiam
ac marcentem diu pacem illaceſſiti nutrierunt, idque
iocundius, quam tutius fuit, quia inter impotentes &
validos falſo quieſcas; ubi manu agitur, modeſtia ac
probitas nomina ſuperioris ſunt. Ita qui olim boni,
aequique Cheruſci, nunc inertes ac ſtulti uocantur:
Cattis victoribus fortuna in ſapientiam ceſſit. Tacti
ruina Cheruſcorum & Foſi contermina gens, aduer-
[Spaltenumbruch] ſarum rerum ex aequo ſocii, cum in ſecundis minores
fuiſſent.
Wo die Foſi gewohnet, iſt noch ungewiß.
v. CL. Speneri Notitia Germ. Antiqv.
1 §. III. 1. Von der Velleda iſt oben gehandelt wor-
den. Sie muß ſeit dem ungluͤcklich geweſen ſeyn, wie
aus dem statio zu ſchlieſſen: Sylv. L. I. c. IV. v. 90.
Non uacat Arctoas acies, Rhenumque rebellem
Captiuaeque preces Veledae &c.
2 v. Excerpta e dione p. 761. Maſyus rex
Semnonum, & Ganna uirgo (ea poſt Velledam in
Celtica uates oracula fundebat) Domitianum adie-
runt, & honoriſice ab eo tractati, domum redierunt.
3 Vide tillemont. not. V. ad vit.
Domitiani.
1 §. IV. 1. tillemont vit. Domit. L. VI. p. 126.
2 v. Excerpta e dione 761. Lygii, a
Sueuis quibusdam in Myſia bello uexati, legatos
miſerunt, qui a Domitiane auxilia peterent, eaque
conſecuti ſunt non tam numero valida, quam dignita-
te. Nam centum eis duntaxat equites dati ſunt.
At Sueui, ob hanc cauſſam indignati, Iazygum po-
pulo ſuas ad partes traducto, ſe parabant, ut cum
eis Iſtrum traiicerent.
Weil man nicht wohl weiß,
[Ende Spaltensatz]
wie
5 Conf. tillemont. in Domit. p. 12.
S
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[137/0171] bis zu Ende der mit PROBO gefuͤhrten Kriege. in Inſcriptionibus beſtaͤndig fuͤhret, und ſo gar, zu Verewigung ſeines Anden- ckens, dem Monat Septemb. zueignen wollen 6. II. Zu Zeit dieſer Regierung ward Chariomer, Koͤnig der Cheruſcer, von den Catten verjaget, weil er mit den Roͤmern in Buͤndniß ſtand, und gute Freundſchafft unterhielte. Er fand zwar Anfangs bey einigen Teutſchen Voͤlckern Huͤlffe: aber die verlieſſen ihn endlich auch, ſo, daß er ſeine Zuflucht zu Domitia- no 1 nehmen muſte. Wir finden weiter keine Umſtaͤnde von ihm. Aber eine Stelle in taciti Buch von den Sitten der Teutſchen, welches er zu Anfang von Traiani Regierung geſchrieben, veranlaſſet zu muthmaſſen, daß dieſer Krieg zum Vortheil der Catten ausgeſchlagen 2. Chariomer, Koͤnig der Cheruſcer, wird von den Catten veria- get. III. Noch weniger wiſſen wir von den Umſtaͤnden, warum Maſyus, Koͤ- nig der Semnonen, und Ganna, eine beruͤhmte Wahrſagerin unter den Teut- ſchen, die ietzt nach der Velleda 1, als eine halbe Goͤttin verehret wurde, nach Rom gekommen 2. Vielleicht hat das groſſe Vertrauen, ſo Domitianus zu den Wahrſagungen hatte, veranlaſſet, daß Ganna die Reiſe dahin gethan, oder doch, daß ſie, ſo trefflich, als es dio ruͤhmet, von dem Kaͤiſer aufgenommen worden. Wenn wir es vor ausgemacht annehmen, daß Maſyus, ein Fuͤrſt der Semnonen geweſen 3, ſo koͤnnen die Haͤndel der Sveven, in welche Domitia- nus einige mahl mit eingeflochten worden, zu der Reiſe Anlaß gegeben haben. Maſyus, Koͤ- nig der Sem- nonen, kommt nach Rom. IV. Wir finden beſonders zweymahl, daß die Sveven mit Domitiano zu thun gehabt. Einmahl um das Jahr 84 oder 85. 1 als die Lygii mit einigen andern Sveviſchen Voͤlckern Krieg fuͤhreten; in welchem Domitianus den erſtern einige Huͤlffe geſchicket. Die Sveven wurden dadurch ſo aufgebracht, daß ſie ihre Nachbarn, die Jazygen, an ſich zogen, und uͤber die Donau gingen 2. Dieſe 4 5 Krieg zwiſchẽ den Qvadis und Lygiis. 6 svetonivs in Domit. c. 13. 1 §. II. 1. Excerpta theodosii ex dione Lib. LXVII. p. 760. Chariomerus autem, Rex Cheruſco- rum, a Cattis imperio ſuo, propter amicitiam, quam cum Romanis colebat, eiectus, primum ſocios ſibi quosdam adiunxit & in recuperando regno ſuperior euaſit. Poſtea deſertus ab eis, quum Romanis obſides miſſiſſet, ac Domitianum ſupplex oraſſet, non im- petratis auxiliis, pecuniam tamen accepit. 2 tacitvs de morib. German. c. 36. In latere Chaucorum, Cattorumque, Cheruſci nimiam ac marcentem diu pacem illaceſſiti nutrierunt, idque iocundius, quam tutius fuit, quia inter impotentes & validos falſo quieſcas; ubi manu agitur, modeſtia ac probitas nomina ſuperioris ſunt. Ita qui olim boni, aequique Cheruſci, nunc inertes ac ſtulti uocantur: Cattis victoribus fortuna in ſapientiam ceſſit. Tacti ruina Cheruſcorum & Foſi contermina gens, aduer- ſarum rerum ex aequo ſocii, cum in ſecundis minores fuiſſent. Wo die Foſi gewohnet, iſt noch ungewiß. v. CL. Speneri Notitia Germ. Antiqv. 1 §. III. 1. Von der Velleda iſt oben gehandelt wor- den. Sie muß ſeit dem ungluͤcklich geweſen ſeyn, wie aus dem statio zu ſchlieſſen: Sylv. L. I. c. IV. v. 90. Non uacat Arctoas acies, Rhenumque rebellem Captiuaeque preces Veledae &c. 2 v. Excerpta e dione p. 761. Maſyus rex Semnonum, & Ganna uirgo (ea poſt Velledam in Celtica uates oracula fundebat) Domitianum adie- runt, & honoriſice ab eo tractati, domum redierunt. 3 Vide tillemont. not. V. ad vit. Domitiani. 1 §. IV. 1. tillemont vit. Domit. L. VI. p. 126. 2 v. Excerpta e dione 761. Lygii, a Sueuis quibusdam in Myſia bello uexati, legatos miſerunt, qui a Domitiane auxilia peterent, eaque conſecuti ſunt non tam numero valida, quam dignita- te. Nam centum eis duntaxat equites dati ſunt. At Sueui, ob hanc cauſſam indignati, Iazygum po- pulo ſuas ad partes traducto, ſe parabant, ut cum eis Iſtrum traiicerent. Weil man nicht wohl weiß, wie 4 Daß er aber nicht viel Blut vergoſſen gegen die Catten, laͤſt ſich daraus ſchlieſſen, weil es statius zu ſei- nem Lobe drehet L. c. u. 26. Qui nec in externos facilis ſaeuire furores Das Cattis, Dacisque fidem. 5 Conf. tillemont. in Domit. p. 12. S

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/171>, abgerufen am 19.05.2024.