Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.Vorrede. Es ist aber doch, wenigstens in den allermeisten Stücken,so viel Nachricht zusammen zu bringen gewesen, daß ich nicht bloß ein Gewebe von Feld-Schlachten machen dörffen; sondern auch die Verfassung der Völcker, ihre Bündnisse, Gesetze, und wie sich sonst die Angelegenhei- ten gegen einander verhalten, darstellen können. Doch habe mich dabey genau an die Zeiten gebunden. Jn Aus- rechnung derselben, habe ich was die Consules, die Jahre der Käiser, und die Einrechnung der Aerae Hispanicae, Alexandrinae, u. s. f. anbetrifft, den Fuß beybehal- ten, den so viele gelehrte Leute, und insonderheit der P. Antonius PAGI, ausgearbeitet, und nur ange- zeiget, wenn ich nöthig gefunden, davon abzugehen. Die Angelegenheiten der Teutschen Völcker streichen dergestalt durch einander, daß daher Anlaß genug entstehet, die an sich so unterschiedenen Materien zu verbinden. Wie sie aber überhaupt mit den Römern am meisten zuthun gehabt, so hat auch der Römischen Sachen unum- gänglich müssen gedacht werden: doch so, daß die Teutschen allemal die erste Stelle behalten. Eben die Bewandniß hat es mit den Geschichten der Jazygen, Roxolanen, und anderer Sarmatischen Völcker, auch insonderheit der Hunnen, als welche vielfältig in die Teutschen mit eingeflochten sind. Wenn auch offt die größten
Vorrede. Es iſt aber doch, wenigſtens in den allermeiſten Stuͤcken,ſo viel Nachricht zuſammen zu bringen geweſen, daß ich nicht bloß ein Gewebe von Feld-Schlachten machen doͤrffen; ſondern auch die Verfaſſung der Voͤlcker, ihre Buͤndniſſe, Geſetze, und wie ſich ſonſt die Angelegenhei- ten gegen einander verhalten, darſtellen koͤnnen. Doch habe mich dabey genau an die Zeiten gebunden. Jn Aus- rechnung derſelben, habe ich was die Conſules, die Jahre der Kaͤiſer, und die Einrechnung der Aerae Hiſpanicae, Alexandrinae, u. ſ. f. anbetrifft, den Fuß beybehal- ten, den ſo viele gelehrte Leute, und inſonderheit der P. Antonius PAGI, ausgearbeitet, und nur ange- zeiget, wenn ich noͤthig gefunden, davon abzugehen. Die Angelegenheiten der Teutſchen Voͤlcker ſtreichen dergeſtalt durch einander, daß daher Anlaß genug entſtehet, die an ſich ſo unterſchiedenen Materien zu verbinden. Wie ſie aber uͤberhaupt mit den Roͤmern am meiſten zuthun gehabt, ſo hat auch der Roͤmiſchen Sachen unum- gaͤnglich muͤſſen gedacht werden: doch ſo, daß die Teutſchen allemal die erſte Stelle behalten. Eben die Bewandniß hat es mit den Geſchichten der Jazygen, Roxolanen, und anderer Sarmatiſchen Voͤlcker, auch inſonderheit der Hunnen, als welche vielfaͤltig in die Teutſchen mit eingeflochten ſind. Wenn auch offt die groͤßten
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Vorrede.
Es iſt aber doch, wenigſtens in den allermeiſten Stuͤcken,
ſo viel Nachricht zuſammen zu bringen geweſen, daß ich
nicht bloß ein Gewebe von Feld-Schlachten machen
doͤrffen; ſondern auch die Verfaſſung der Voͤlcker, ihre
Buͤndniſſe, Geſetze, und wie ſich ſonſt die Angelegenhei-
ten gegen einander verhalten, darſtellen koͤnnen. Doch
habe mich dabey genau an die Zeiten gebunden. Jn Aus-
rechnung derſelben, habe ich was die Conſules, die Jahre
der Kaͤiſer, und die Einrechnung der Aerae Hiſpanicae,
Alexandrinae, u. ſ. f. anbetrifft, den Fuß beybehal-
ten, den ſo viele gelehrte Leute, und inſonderheit der
P. Antonius PAGI, ausgearbeitet, und nur ange-
zeiget, wenn ich noͤthig gefunden, davon abzugehen. Die
Angelegenheiten der Teutſchen Voͤlcker ſtreichen dergeſtalt
durch einander, daß daher Anlaß genug entſtehet, die
an ſich ſo unterſchiedenen Materien zu verbinden. Wie
ſie aber uͤberhaupt mit den Roͤmern am meiſten zuthun
gehabt, ſo hat auch der Roͤmiſchen Sachen unum-
gaͤnglich muͤſſen gedacht werden: doch ſo, daß die
Teutſchen allemal die erſte Stelle behalten. Eben die
Bewandniß hat es mit den Geſchichten der Jazygen,
Roxolanen, und anderer Sarmatiſchen Voͤlcker, auch
inſonderheit der Hunnen, als welche vielfaͤltig in die
Teutſchen mit eingeflochten ſind. Wenn auch offt die
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