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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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bis zu Ende der mit IVLIANO geführten Kriege.
gethan: so haben, bey genauerer Untersuchung, sich so viel Merckmahle von Un-
richtigkeit gefunden , daß fast kein Bedencken seyn kan, diese acta, als ein unter-
geschobenes, oder wenigstens verfälschtes Werck, zu verwerffen .

XXXVII. Constans ward A. 350. + umgebracht, und Magnentius, derMagnentius
wirfft sich, mit
Hülffe einiger
Teutschen, in-
sonderheit der
Francken, zum
Kaiser auf.

Urheber solcher Verstrickung, an seine Stelle zum Kaiser ausgerufen. Dieser
war ein Teutscher von Geburth, und seine Vorfahren mögen unter den Gefan-
genen gewesen seyn, die Maximianus, oder Constantius aus Teutschland nach
Gallien versetzet . Er war in allen Wissenschafften und Ubungen der Römer
erzogen worden, in welchen er solche Geschicklichkeit erlanget, daß er beym Kaiser+ M. Ianuar.
Constante in grosses Ansehen gekommen, und über die Legionen, so von Diocle-
tiano
und Maximiano aufgerichtet waren, gesetzet worden. Wie er nun itzo
gefaßt seyn muste, einen Titel, den er durch Unrecht erworben, mit Gewalt zu
erhalten, so zog er viel Francken und Sachsen in seine Dienste . Er bemäch-
tigte sich auch Jtaliens mit Gewalt, und ließ Nepotianum, Constantini M.
Schwester Sohn, der sich in Rom zum Kaiser aufgeworffen hatte, umbringen.
Dabey unterließ er aber nicht, Constantio Vorschläge zu gütlichen Tractaten
zu thun, und schickte eine Gesandtschafft an ihn 2, bey welcher sich Seruatius,
Bischoff von Tongren, nebst noch einem andern Bischoffe mit befand. Die
Gesandten giengen über Alexandria, und Athanasii Feinde nahmen daher An-
laß, ihn bey Hofe zu beschuldigen, daß er mit Magnentio in Verständniß stünde,
welche Verläumdung er aber sehr freymüthig von sich abgelehnet 3. Constan-
tius
nahm keine Vorschläge an, sondern zog gegen Magnentium zu Felde. Un-

terwe-
[Beginn Spaltensatz] quiae) & imperare nobis cuperet, cum ne liber
quidem habendus esset, nisi id a nobis impetrasset.

Er beschreibet darauf seine Zurüstung: Sed bellici
illius apparatus, quem cum aduersus barbaros
comparasset, in nos effudit, uim ac potentiam quis
pro rei dignitate possit explicare?
Er gedenckt dabey
insonderheit der Teutschen Völcker, die ihm gedienet,
ibid. D. Aderant & AFFINITATIS NO-
MINE
promptissimi sociorum Franci, & Saxones,
qui ultra Rhenum, atque occidentis mare habitant,
nationes omnium bellicosissimae.
It. orat. II. p. 56.
A. Habebat autem ille secum legionarios pedites
multos; tum non pauciorem equitum numerum,
quicquid roboris ex Gallis, & Hispanis, ac Germa-
nis, qui Rhenum accolunt, & mare ad occidentem
situm; quod siue oceanum, s. Atlanticum mare,
siue alio quopiam nomine appellare conueniat, nihil
admodum pugnabo. Verum bellicosissimas ac longe
fortissimas barbarorum nationes ad illum babitare
non auditu modo, cuius non adeo certa fides est:
sed experientia, quod dici solet, ipsa comperi.
Harum igitur gentium non minorem multitudinem,
quam quae ex domesticis copiis sequebatur, secum
educens; Vel ut uerius dicam, ILLI QVI-
DEM, VTPOTEGENERIS EIVSDEM
[Spaltenumbruch] AC COGNATI,
quam plurimi comitabantur:
nostri uero, sic enim Romanos appellare libet, ui
ac necessitate compulsi trahebantur.
2 athanasivs führet in der, nota 3. ange-
führten Stelle vier Gesandten an, von welchen zwey
Bischöffe gewesen, die er Sarbacium und Maximum
nennet. baronivs ad A. 350. v. 28. meynet, es
sey Seruatius, Bischoff von Tongren, und Maximi-
nus,
Bischoff von Trier. Msr. hermant folgt ihm
in der Lebens-Beschreibung des H. Athanasii, was
den ersten, aber nicht was den andern anbetrifft,
als welcher um diese Zeit schon verstorben gewesen.
V. la uie de S. Athanase, aux eclaircissements
sur le liure VI. ch.
19.
3 Athanasius war bey Constantio beschuldiget
worden, er hätte an Magnentium geschrieben. Er
reiniget sich aber von dieser Beschuldigung, in apo-
logia ad imperatorem Constantium p. 298. & sqq.

Unter andern sagt er p. 300. n. 9. Apud te autem,
ueri studiose imperator, cum fiducia meam propugno
causam: rogoque te, uti iam dixi, rem diligenter
explores: cum potissimum testes habeas legatos, ad
te olim ab illo missos; Seruatium scilicet, & Maxi-
mum cum comitibus suis; Clementium item & Va-
lentem. Disce, quaeso, num litteras ad me detu-

[Ende Spaltensatz]
lerint:
G g 2

bis zu Ende der mit IVLIANO gefuͤhrten Kriege.
gethan: ſo haben, bey genauerer Unterſuchung, ſich ſo viel Merckmahle von Un-
richtigkeit gefunden , daß faſt kein Bedencken ſeyn kan, dieſe acta, als ein unter-
geſchobenes, oder wenigſtens verfaͤlſchtes Werck, zu verwerffen .

XXXVII. Conſtans ward A. 350. † umgebracht, und Magnentius, derMagnentius
wirfft ſich, mit
Huͤlffe einiger
Teutſchen, in-
ſonderheit der
Francken, zum
Kaiſer auf.

Urheber ſolcher Verſtrickung, an ſeine Stelle zum Kaiſer ausgerufen. Dieſer
war ein Teutſcher von Geburth, und ſeine Vorfahren moͤgen unter den Gefan-
genen geweſen ſeyn, die Maximianus, oder Conſtantius aus Teutſchland nach
Gallien verſetzet . Er war in allen Wiſſenſchafften und Ubungen der Roͤmer
erzogen worden, in welchen er ſolche Geſchicklichkeit erlanget, daß er beym KaiſerM. Ianuar.
Conſtante in groſſes Anſehen gekommen, und uͤber die Legionen, ſo von Diocle-
tiano
und Maximiano aufgerichtet waren, geſetzet worden. Wie er nun itzo
gefaßt ſeyn muſte, einen Titel, den er durch Unrecht erworben, mit Gewalt zu
erhalten, ſo zog er viel Francken und Sachſen in ſeine Dienſte . Er bemaͤch-
tigte ſich auch Jtaliens mit Gewalt, und ließ Nepotianum, Conſtantini M.
Schweſter Sohn, der ſich in Rom zum Kaiſer aufgeworffen hatte, umbringen.
Dabey unterließ er aber nicht, Conſtantio Vorſchlaͤge zu guͤtlichen Tractaten
zu thun, und ſchickte eine Geſandtſchafft an ihn 2, bey welcher ſich Seruatius,
Biſchoff von Tongren, nebſt noch einem andern Biſchoffe mit befand. Die
Geſandten giengen uͤber Alexandria, und Athanaſii Feinde nahmen daher An-
laß, ihn bey Hofe zu beſchuldigen, daß er mit Magnentio in Verſtaͤndniß ſtuͤnde,
welche Verlaͤumdung er aber ſehr freymuͤthig von ſich abgelehnet 3. Conſtan-
tius
nahm keine Vorſchlaͤge an, ſondern zog gegen Magnentium zu Felde. Un-

terwe-
[Beginn Spaltensatz] quiae) & imperare nobis cuperet, cum ne liber
quidem habendus eſſet, niſi id a nobis impetraſſet.

Er beſchreibet darauf ſeine Zuruͤſtung: Sed bellici
illius apparatus, quem cum aduerſus barbaros
comparaſſet, in nos effudit, uim ac potentiam quis
pro rei dignitate poſſit explicare?
Er gedenckt dabey
inſonderheit der Teutſchen Voͤlcker, die ihm gedienet,
ibid. D. Aderant & AFFINITATIS NO-
MINE
promptiſſimi ſociorum Franci, & Saxones,
qui ultra Rhenum, atque occidentis mare habitant,
nationes omnium bellicoſiſſimae.
It. orat. II. p. 56.
A. Habebat autem ille ſecum legionarios pedites
multos; tum non pauciorem equitum numerum,
quicquid roboris ex Gallis, & Hiſpanis, ac Germa-
nis, qui Rhenum accolunt, & mare ad occidentem
ſitum; quod ſiue oceanum, ſ. Atlanticum mare,
ſiue alio quopiam nomine appellare conueniat, nihil
admodum pugnabo. Verum bellicoſiſſimas ac longe
fortiſſimas barbarorum nationes ad illum babitare
non auditu modo, cuius non adeo certa fides eſt:
ſed experientia, quod dici ſolet, ipſa comperi.
Harum igitur gentium non minorem multitudinem,
quam quae ex domeſticis copiis ſequebatur, ſecum
educens; Vel ut uerius dicam, ILLI QVI-
DEM, VTPOTEGENERIS EIVSDEM
[Spaltenumbruch] AC COGNATI,
quam plurimi comitabantur:
noſtri uero, ſic enim Romanos appellare libet, ui
ac neceſſitate compulſi trahebantur.
2 athanasivs fuͤhret in der, nota 3. ange-
fuͤhrten Stelle vier Geſandten an, von welchen zwey
Biſchoͤffe geweſen, die er Sarbacium und Maximum
nennet. baronivs ad A. 350. v. 28. meynet, es
ſey Seruatius, Biſchoff von Tongren, und Maximi-
nus,
Biſchoff von Trier. Mſr. hermant folgt ihm
in der Lebens-Beſchreibung des H. Athanaſii, was
den erſten, aber nicht was den andern anbetrifft,
als welcher um dieſe Zeit ſchon verſtorben geweſen.
V. la uie de S. Athanaſe, aux eclairciſſements
ſur le liure VI. ch.
19.
3 Athanaſius war bey Conſtantio beſchuldiget
worden, er haͤtte an Magnentium geſchrieben. Er
reiniget ſich aber von dieſer Beſchuldigung, in apo-
logia ad imperatorem Conſtantium p. 298. & ſqq.

Unter andern ſagt er p. 300. n. 9. Apud te autem,
ueri ſtudioſe imperator, cum fiducia meam propugno
cauſam: rogoque te, uti iam dixi, rem diligenter
explores: cum potiſſimum teſtes habeas legatos, ad
te olim ab illo miſſos; Seruatium ſcilicet, & Maxi-
mum cum comitibus ſuis; Clementium item & Va-
lentem. Diſce, quaeſo, num litteras ad me detu-

[Ende Spaltensatz]
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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/269>, abgerufen am 25.11.2024.