Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

Bild:
<< vorherige Seite

Siebendes Buch. Geschichte der Teutschen
aber das Land so verwüstet, daß es unmöglich war, sich darinnen zu erhalten.
Also schickte ihn der Käiser nach Britannien, und untergab ihm das, daselbst in
Römischen Diensten, stehende Heer der Alemannen. Bitheridus und Hortarius,
zwey vornehme Herren unter den Bucinobanten, wurden auch bey der Römischen
Armee angebracht. Aber Hortarius ließ sich in den Sinn kommen, mit Ma-
criano,
und andern Grossen seiner Nation, gegen die Römer Briefe zu wech-
seln. Florentius, Stadthalter in Germanien entdeckte das Verständniß, und
Hortarius muste die unglückliche Neigung zu seinen Landes-Leuten durchs
Feuer büssen 3.

X. Valentinianus gieng zwar das Jahr darauf + wieder in Alemanni-
Einfall der
Quaden
in
Valeriam.
+ 372.
en, und bauete der ietzigen Stadt Basel gegen über eine Vestung, die Robur ge-
nannt wurde 1: Aber er kriegte daselbst Briefe aus dem Illyrico, die seine Ab-
sichten verrückten. Er hatte bisher, hin und wieder am Donau-Strohm, Ve-
stungen anlegen lassen, um selbigen Fluß sowohl als den Rhein gegen die Fein-
de zu decken. Der Landpfleger in Valeria aber gieng so weit, daß er eine Ve-
stung auf der Quaden Grund und Boden aufwerffen ließ, und wie sie sich be-
schwehrten, daß solches wieder die gemachten Bündnisse liefe, scheuete er sich
nicht, solches Unrecht, durch ein noch viel grösseres, zu behaupten. Er ließ ihren
König Gabinium zu einem grossen Ehrenmahl einladen, und als er nach der Ta-
fel wieder fort wolte, umbringen; in Meynung, die Nation würde durch den
Tod des Königes in solche Zerrüttung gerathen, daß sie seinen Vestungs-Bau
nicht verhindern könte. Aber die Sache schlug gantz anders aus. Die Quaden
wolten den Tod ihres Königes rächen; zogen die benachbarte Sarmaten, (ver-
muthlich die Jazygen) an sich, und giengen so unversehens über die Donau, daß
sie im ersten Streiffen fast des Käisers Constantii Tochter, und Gratiani
Braut, Fl. Maximam Constantiam, die ihrem Bräutigam zugeführet ward,
+ Adulta
messe.
aufgehoben hätten. Sie belagerten Sirmium, + fanden aber den Ort zu wohl
befestiget, und wendeten sich in die Provintz Valeriam, da sie unterwegegs zwey
2

Legionen
[Beginn Spaltensatz] na, a BVCHBANT, quasi fagorum limite
dicta.
3 marcellinvs l. c. Hac Valentinianus
gloria defraudatus, nec sua culpa, nec ducum, sed
intemperantia militis, quae dispendiis grauibus sae-
pe rem Romanam afflixit, adusque quinquagentesi-
mum lapidem terris hostilibus inflammatis, rediit
Treuiros moestus. Vbi tanquam leo ob ceruum amis-
sum uel capream morsus uacuos concrepans, dum
hostium disiecta frangeret timor, in Macriani lo-
cum Bucinobantibus, quae contra Moguntiacum
gens est Alamanna, regem Fraomarium ordinauit:
quem paulo postea, quoniam recens excursus eun-
dem penitus uastauerat pagum, in Britannos trans-
latum, potestate tribuni Alamannorum praefece-
rat numero, multitudine uiribusque ea tempestate
[Spaltenumbruch] florenti: Bitheridum uero & Hortarium, nationis
eiusdem primates, item regere milites iussit: e qui-
bus Hortarius, proditus relatione Florentii Ger-
maniae ducis, contra remp. quaedam ad Macria-
num scripsisse, barbarosque optimates, ueritate
tormentis expressa, conflagrauit flamma poenali.
1 §. X. 1. marcellinvs L. XXX. c. 3. p.
454. Secuto post haec anno, Gratiano adscito in
trabeae societatem, Aequitio consule, Valentinia-
no post uastatos aliquos Alamanniae pagos muni-
mentum aedificanti prope Basiliam quod appellant
accolae Robur &c.
In cod. Theodosiano
ist L. 33. de
curs. publ.
in eben diesem Jahr zu Robur datiret:
(data id. Jul. Robore. Gratiano III. & Aequitio
V. C. COSS.
) (A. C. 374.)
2 marcellinvs l. c. cap. 6.
[Ende Spaltensatz]
§. XI.

Siebendes Buch. Geſchichte der Teutſchen
aber das Land ſo verwuͤſtet, daß es unmoͤglich war, ſich darinnen zu erhalten.
Alſo ſchickte ihn der Kaͤiſer nach Britannien, und untergab ihm das, daſelbſt in
Roͤmiſchen Dienſten, ſtehende Heer der Alemannen. Bitheridus und Hortarius,
zwey vornehme Herren unter den Bucinobanten, wurden auch bey der Roͤmiſchen
Armee angebracht. Aber Hortarius ließ ſich in den Sinn kommen, mit Ma-
criano,
und andern Groſſen ſeiner Nation, gegen die Roͤmer Briefe zu wech-
ſeln. Florentius, Stadthalter in Germanien entdeckte das Verſtaͤndniß, und
Hortarius muſte die ungluͤckliche Neigung zu ſeinen Landes-Leuten durchs
Feuer buͤſſen 3.

X. Valentinianus gieng zwar das Jahr darauf † wieder in Alemanni-
Einfall der
Quaden
in
Valeriam.
† 372.
en, und bauete der ietzigen Stadt Baſel gegen uͤber eine Veſtung, die Robur ge-
nannt wurde 1: Aber er kriegte daſelbſt Briefe aus dem Illyrico, die ſeine Ab-
ſichten verruͤckten. Er hatte bisher, hin und wieder am Donau-Strohm, Ve-
ſtungen anlegen laſſen, um ſelbigen Fluß ſowohl als den Rhein gegen die Fein-
de zu decken. Der Landpfleger in Valeria aber gieng ſo weit, daß er eine Ve-
ſtung auf der Quaden Grund und Boden aufwerffen ließ, und wie ſie ſich be-
ſchwehrten, daß ſolches wieder die gemachten Buͤndniſſe liefe, ſcheuete er ſich
nicht, ſolches Unrecht, durch ein noch viel groͤſſeres, zu behaupten. Er ließ ihren
Koͤnig Gabinium zu einem groſſen Ehrenmahl einladen, und als er nach der Ta-
fel wieder fort wolte, umbringen; in Meynung, die Nation wuͤrde durch den
Tod des Koͤniges in ſolche Zerruͤttung gerathen, daß ſie ſeinen Veſtungs-Bau
nicht verhindern koͤnte. Aber die Sache ſchlug gantz anders aus. Die Quaden
wolten den Tod ihres Koͤniges raͤchen; zogen die benachbarte Sarmaten, (ver-
muthlich die Jazygen) an ſich, und giengen ſo unverſehens uͤber die Donau, daß
ſie im erſten Streiffen faſt des Kaͤiſers Conſtantii Tochter, und Gratiani
Braut, Fl. Maximam Conſtantiam, die ihrem Braͤutigam zugefuͤhret ward,
Adulta
meſſe.
aufgehoben haͤtten. Sie belagerten Sirmium, † fanden aber den Ort zu wohl
befeſtiget, und wendeten ſich in die Provintz Valeriam, da ſie unterwegegs zwey
2

Legionen
[Beginn Spaltensatz] na, a BVCHBANT, quaſi fagorum limite
dicta.
3 marcellinvs l. c. Hac Valentinianus
gloria defraudatus, nec ſua culpa, nec ducum, ſed
intemperantia militis, quae diſpendiis grauibus ſae-
pe rem Romanam afflixit, adusque quinquagenteſi-
mum lapidem terris hoſtilibus inflammatis, rediit
Treuiros moeſtus. Vbi tanquam leo ob ceruum amiſ-
ſum uel capream morſus uacuos concrepans, dum
hoſtium disiecta frangeret timor, in Macriani lo-
cum Bucinobantibus, quae contra Moguntiacum
gens eſt Alamanna, regem Fraomarium ordinauit:
quem paulo poſtea, quoniam recens excurſus eun-
dem penitus uaſtauerat pagum, in Britannos trans-
latum, poteſtate tribuni Alamannorum praefece-
rat numero, multitudine uiribusque ea tempeſtate
[Spaltenumbruch] florenti: Bitheridum uero & Hortarium, nationis
eiusdem primates, item regere milites iuſſit: e qui-
bus Hortarius, proditus relatione Florentii Ger-
maniae ducis, contra remp. quaedam ad Macria-
num ſcripſiſſe, barbarosque optimates, ueritate
tormentis expreſſa, conflagrauit flamma poenali.
1 §. X. 1. marcellinvs L. XXX. c. 3. p.
454. Secuto poſt haec anno, Gratiano adſcito in
trabeae ſocietatem, Aequitio conſule, Valentinia-
no poſt uaſtatos aliquos Alamanniae pagos muni-
mentum aedificanti prope Baſiliam quod appellant
accolae Robur &c.
In cod. Theodoſiano
iſt L. 33. de
curſ. publ.
in eben dieſem Jahr zu Robur datiret:
(data id. Jul. Robore. Gratiano III. & Aequitio
V. C. COSS.
) (A. C. 374.)
2 marcellinvs l. c. cap. 6.
[Ende Spaltensatz]
§. XI.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0312" n="278"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Siebendes Buch. Ge&#x017F;chichte der Teut&#x017F;chen</hi></fw><lb/>
aber das Land &#x017F;o verwu&#x0364;&#x017F;tet, daß es unmo&#x0364;glich war, &#x017F;ich darinnen zu erhalten.<lb/>
Al&#x017F;o &#x017F;chickte ihn der Ka&#x0364;i&#x017F;er nach Britannien, und untergab ihm das, da&#x017F;elb&#x017F;t in<lb/>
Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Dien&#x017F;ten, &#x017F;tehende Heer der Alemannen. <hi rendition="#aq">Bitheridus</hi> und <hi rendition="#aq">Hortarius,</hi><lb/>
zwey vornehme Herren unter den Bucinobanten, wurden auch bey der Ro&#x0364;mi&#x017F;chen<lb/>
Armee angebracht. Aber <hi rendition="#aq">Hortarius</hi> ließ &#x017F;ich in den Sinn kommen, mit <hi rendition="#aq">Ma-<lb/>
criano,</hi> und andern Gro&#x017F;&#x017F;en &#x017F;einer Nation, gegen die Ro&#x0364;mer Briefe zu wech-<lb/>
&#x017F;eln. <hi rendition="#aq">Florentius,</hi> Stadthalter in Germanien entdeckte das Ver&#x017F;ta&#x0364;ndniß, und<lb/><hi rendition="#aq">Hortarius</hi> mu&#x017F;te die unglu&#x0364;ckliche Neigung zu &#x017F;einen Landes-Leuten durchs<lb/>
Feuer bu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en <note place="foot" n="3"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">marcellinvs</hi></hi> l. c. <hi rendition="#i">Hac Valentinianus<lb/>
gloria defraudatus, nec &#x017F;ua culpa, nec ducum, &#x017F;ed<lb/>
intemperantia militis, quae di&#x017F;pendiis grauibus &#x017F;ae-<lb/>
pe rem Romanam afflixit, adusque quinquagente&#x017F;i-<lb/>
mum lapidem terris ho&#x017F;tilibus inflammatis, rediit<lb/>
Treuiros moe&#x017F;tus. Vbi tanquam leo ob ceruum ami&#x017F;-<lb/>
&#x017F;um uel capream mor&#x017F;us uacuos concrepans, dum<lb/>
ho&#x017F;tium disiecta frangeret timor, in Macriani lo-<lb/>
cum Bucinobantibus, quae contra Moguntiacum<lb/>
gens e&#x017F;t Alamanna, regem Fraomarium ordinauit:<lb/>
quem paulo po&#x017F;tea, quoniam recens excur&#x017F;us eun-<lb/>
dem penitus ua&#x017F;tauerat pagum, in Britannos trans-<lb/>
latum, pote&#x017F;tate tribuni Alamannorum praefece-<lb/>
rat numero, multitudine uiribusque ea tempe&#x017F;tate<lb/><cb/>
florenti: Bitheridum uero &amp; Hortarium, nationis<lb/>
eiusdem primates, item regere milites iu&#x017F;&#x017F;it: e qui-<lb/>
bus Hortarius, proditus relatione Florentii Ger-<lb/>
maniae ducis, contra remp. quaedam ad Macria-<lb/>
num &#x017F;crip&#x017F;i&#x017F;&#x017F;e, barbarosque optimates, ueritate<lb/>
tormentis expre&#x017F;&#x017F;a, conflagrauit flamma poenali.</hi></hi></note>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">X. Valentinianus</hi> gieng zwar das Jahr darauf &#x2020; wieder in Alemanni-<lb/><note place="left">Einfall <hi rendition="#g">der<lb/>
Quaden</hi> in<lb/><hi rendition="#aq">Valeriam.</hi><lb/>
&#x2020; 372.</note>en, und bauete der ietzigen Stadt Ba&#x017F;el gegen u&#x0364;ber eine Ve&#x017F;tung, die <hi rendition="#aq">Robur</hi> ge-<lb/>
nannt wurde <note place="foot" n="1">§. <hi rendition="#aq">X</hi>. 1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">marcellinvs</hi></hi> L. XXX. c. 3. p.<lb/>
454. <hi rendition="#i">Secuto po&#x017F;t haec anno, Gratiano ad&#x017F;cito in<lb/>
trabeae &#x017F;ocietatem, Aequitio con&#x017F;ule, Valentinia-<lb/>
no po&#x017F;t ua&#x017F;tatos aliquos Alamanniae pagos muni-<lb/>
mentum aedificanti prope Ba&#x017F;iliam quod appellant<lb/>
accolae Robur &amp;c.</hi> In cod. Theodo&#x017F;iano</hi> i&#x017F;t <hi rendition="#aq">L. 33. de<lb/>
cur&#x017F;. publ.</hi> in eben die&#x017F;em Jahr zu <hi rendition="#aq">Robur</hi> datiret:<lb/>
(<hi rendition="#aq">data id. Jul. Robore. Gratiano III. &amp; Aequitio<lb/>
V. C. <hi rendition="#g">COSS.</hi></hi>) (<hi rendition="#aq">A. C.</hi> 374.)</note>: Aber er kriegte da&#x017F;elb&#x017F;t Briefe aus dem <hi rendition="#aq">Illyrico,</hi> die &#x017F;eine Ab-<lb/>
&#x017F;ichten verru&#x0364;ckten. Er hatte bisher, hin und wieder am Donau-Strohm, Ve-<lb/>
&#x017F;tungen anlegen la&#x017F;&#x017F;en, um &#x017F;elbigen Fluß &#x017F;owohl als den Rhein gegen die Fein-<lb/>
de zu decken. Der Landpfleger in <hi rendition="#aq">Valeria</hi> aber gieng &#x017F;o weit, daß er eine Ve-<lb/>
&#x017F;tung auf der Quaden Grund und Boden aufwerffen ließ, und wie &#x017F;ie &#x017F;ich be-<lb/>
&#x017F;chwehrten, daß &#x017F;olches wieder die gemachten Bu&#x0364;ndni&#x017F;&#x017F;e liefe, &#x017F;cheuete er &#x017F;ich<lb/>
nicht, &#x017F;olches Unrecht, durch ein noch viel gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;eres, zu behaupten. Er ließ ihren<lb/>
Ko&#x0364;nig <hi rendition="#aq">Gabinium</hi> zu einem gro&#x017F;&#x017F;en Ehrenmahl einladen, und als er nach der Ta-<lb/>
fel wieder fort wolte, umbringen; in Meynung, die Nation wu&#x0364;rde durch den<lb/>
Tod des Ko&#x0364;niges in &#x017F;olche Zerru&#x0364;ttung gerathen, daß &#x017F;ie &#x017F;einen Ve&#x017F;tungs-Bau<lb/>
nicht verhindern ko&#x0364;nte. Aber die Sache &#x017F;chlug gantz anders aus. Die Quaden<lb/>
wolten den Tod ihres Ko&#x0364;niges ra&#x0364;chen; zogen die benachbarte Sarmaten, (ver-<lb/>
muthlich die Jazygen) an &#x017F;ich, und giengen &#x017F;o unver&#x017F;ehens u&#x0364;ber die Donau, daß<lb/>
&#x017F;ie im er&#x017F;ten Streiffen fa&#x017F;t des Ka&#x0364;i&#x017F;ers <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantii</hi> Tochter, und <hi rendition="#aq">Gratiani</hi><lb/>
Braut, <hi rendition="#aq">Fl. Maximam Con&#x017F;tantiam,</hi> die ihrem Bra&#x0364;utigam zugefu&#x0364;hret ward,<lb/><note place="left">&#x2020; <hi rendition="#aq">Adulta<lb/>
me&#x017F;&#x017F;e.</hi></note>aufgehoben ha&#x0364;tten. Sie belagerten <hi rendition="#aq">Sirmium,</hi> &#x2020; fanden aber den Ort zu wohl<lb/>
befe&#x017F;tiget, und wendeten &#x017F;ich in die Provintz <hi rendition="#aq">Valeriam,</hi> da &#x017F;ie unterwegegs zwey<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Legionen</fw><lb/><note xml:id="FN311_02_02" prev="#FN311_02_01" place="foot" n="2"><cb type="start"/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">na, a <hi rendition="#g">BVCHBANT,</hi> qua&#x017F;i fagorum limite<lb/>
dicta.</hi></hi><note type="editorial">Es handelt sich um eine fortlaufende Fußnote, deren Text auf der vorherigen Seite beginnt. Im Druck ist die Fußnotenfortsetzung an erster Stelle auf dieser Seite aufgelistet.</note></note><lb/><note xml:id="FN312_02_01" next="#FN312_02_02" place="foot" n="2"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">marcellinvs</hi></hi> l. c. cap.</hi> 6.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">§. <hi rendition="#aq">XI.</hi></fw><cb type="end"/>
<note type="editorial">Die Fußnotenreferenz befindet sich auf der nächsten Seite.</note></note><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[278/0312] Siebendes Buch. Geſchichte der Teutſchen aber das Land ſo verwuͤſtet, daß es unmoͤglich war, ſich darinnen zu erhalten. Alſo ſchickte ihn der Kaͤiſer nach Britannien, und untergab ihm das, daſelbſt in Roͤmiſchen Dienſten, ſtehende Heer der Alemannen. Bitheridus und Hortarius, zwey vornehme Herren unter den Bucinobanten, wurden auch bey der Roͤmiſchen Armee angebracht. Aber Hortarius ließ ſich in den Sinn kommen, mit Ma- criano, und andern Groſſen ſeiner Nation, gegen die Roͤmer Briefe zu wech- ſeln. Florentius, Stadthalter in Germanien entdeckte das Verſtaͤndniß, und Hortarius muſte die ungluͤckliche Neigung zu ſeinen Landes-Leuten durchs Feuer buͤſſen 3. X. Valentinianus gieng zwar das Jahr darauf † wieder in Alemanni- en, und bauete der ietzigen Stadt Baſel gegen uͤber eine Veſtung, die Robur ge- nannt wurde 1: Aber er kriegte daſelbſt Briefe aus dem Illyrico, die ſeine Ab- ſichten verruͤckten. Er hatte bisher, hin und wieder am Donau-Strohm, Ve- ſtungen anlegen laſſen, um ſelbigen Fluß ſowohl als den Rhein gegen die Fein- de zu decken. Der Landpfleger in Valeria aber gieng ſo weit, daß er eine Ve- ſtung auf der Quaden Grund und Boden aufwerffen ließ, und wie ſie ſich be- ſchwehrten, daß ſolches wieder die gemachten Buͤndniſſe liefe, ſcheuete er ſich nicht, ſolches Unrecht, durch ein noch viel groͤſſeres, zu behaupten. Er ließ ihren Koͤnig Gabinium zu einem groſſen Ehrenmahl einladen, und als er nach der Ta- fel wieder fort wolte, umbringen; in Meynung, die Nation wuͤrde durch den Tod des Koͤniges in ſolche Zerruͤttung gerathen, daß ſie ſeinen Veſtungs-Bau nicht verhindern koͤnte. Aber die Sache ſchlug gantz anders aus. Die Quaden wolten den Tod ihres Koͤniges raͤchen; zogen die benachbarte Sarmaten, (ver- muthlich die Jazygen) an ſich, und giengen ſo unverſehens uͤber die Donau, daß ſie im erſten Streiffen faſt des Kaͤiſers Conſtantii Tochter, und Gratiani Braut, Fl. Maximam Conſtantiam, die ihrem Braͤutigam zugefuͤhret ward, aufgehoben haͤtten. Sie belagerten Sirmium, † fanden aber den Ort zu wohl befeſtiget, und wendeten ſich in die Provintz Valeriam, da ſie unterwegegs zwey Legionen 2 2 Einfall der Quaden in Valeriam. † 372. † Adulta meſſe. 3 marcellinvs l. c. Hac Valentinianus gloria defraudatus, nec ſua culpa, nec ducum, ſed intemperantia militis, quae diſpendiis grauibus ſae- pe rem Romanam afflixit, adusque quinquagenteſi- mum lapidem terris hoſtilibus inflammatis, rediit Treuiros moeſtus. Vbi tanquam leo ob ceruum amiſ- ſum uel capream morſus uacuos concrepans, dum hoſtium disiecta frangeret timor, in Macriani lo- cum Bucinobantibus, quae contra Moguntiacum gens eſt Alamanna, regem Fraomarium ordinauit: quem paulo poſtea, quoniam recens excurſus eun- dem penitus uaſtauerat pagum, in Britannos trans- latum, poteſtate tribuni Alamannorum praefece- rat numero, multitudine uiribusque ea tempeſtate florenti: Bitheridum uero & Hortarium, nationis eiusdem primates, item regere milites iuſſit: e qui- bus Hortarius, proditus relatione Florentii Ger- maniae ducis, contra remp. quaedam ad Macria- num ſcripſiſſe, barbarosque optimates, ueritate tormentis expreſſa, conflagrauit flamma poenali. 1 §. X. 1. marcellinvs L. XXX. c. 3. p. 454. Secuto poſt haec anno, Gratiano adſcito in trabeae ſocietatem, Aequitio conſule, Valentinia- no poſt uaſtatos aliquos Alamanniae pagos muni- mentum aedificanti prope Baſiliam quod appellant accolae Robur &c. In cod. Theodoſiano iſt L. 33. de curſ. publ. in eben dieſem Jahr zu Robur datiret: (data id. Jul. Robore. Gratiano III. & Aequitio V. C. COSS.) (A. C. 374.) 2 na, a BVCHBANT, quaſi fagorum limite dicta. 2 marcellinvs l. c. cap. 6. §. XI.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Ergänzungsvorschlag vom DWB [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/312
Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/312>, abgerufen am 16.07.2024.