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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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Andres Buch. Kriege der Teutschen

XXXV. Jhre Religion scheinet mehr von der Einfalt des ersten natürlichen
Jhre Religion.
Verehrung der
Helden. Wahr-
sagerey.
Gottesdienstes, und vielleicht selbst von der Erkänntniß, so dem menschlichen Ge-
schlechte von seiner Stifftung übrig geblieben, beybehalten zu haben, als der Aber-
glaube der Griechen und Römer. Sie erkannten, wie ungereimt es sey die Gott-
heit in ein Bildniß einzuschliessen, und anzubethen, was sie selbst gemacht hätten.
Sie verehreten das höchste Wesen in der stillen Einsamkeit ihrer Wälder, ohne
Bild, und Tempel 1. Wo einige unter ihnen Sonne, Mond, Erde, und Was-
ser, als was Göttliches verehret, 2 so ist solches aus dem Jrrthum entstanden, der
die Natur mit dem Schöpffer verwechselt, und den ersten Grund zur Abgötterey,
noch vor der gäntzlichen Zerstreuung der Völcker, geleget. Daher die Teutschen in
einigen Gebräuchen ihres Gottesdienstes, mit den entlegensten Nationen überein-
kommen, u. insonderheit der Dienst, den die Sveven der Göttin Hertha erwiesen, dem-
jenigen ähnlich ist, den die Römer, nebst andern Völckern, der Erden, unter dem Na-
men, Magna Deorum mater, geleistet. Sie verehreten, nebst der Gottheit, das An-
dencken ihrer Helden, und Heldinnen, derer berühmte Thaten sie absingen liessen 3,
welches Gelegenheit gegeben, daß sie mit der Zeit fast gar als Götter angesehen
worden. Die Poetischen Erzehlungen, so sich von einigen, als von Odino, und
von der Göttin Fria, in etlichen Traditionen der Nordlichen Völcker erhalten,
klingen gantz anders, als die Mythologie der Griechen und Römer. Sie zeigen
zugleich die unterschiedenen Neigungen des Volcks: die Teutschen preisen an ihren
Helden am meisten die Thaten, so auf Stärcke, und Großmuth auslauffen, da
jene ihren Göttern, alle ihre eigene Schwachheiten antichten. Die Römischen
Scribenten haben diesen Teutschen Helden, wenn sich einige Gleichheit herfür ge-
than, die Namen ihrer Götter beygeleget 4, wodurch dieser Theil des Teutschen
Alterthums sehr verwirret worden. Doch finden wir in selbigem in der That Spuh-
ren fremder Religion, wie unter den Sveven die Verehrung der Göttin Isis 5, oh-
ne das auszufinden, bey was für Gelegenheit, sie bekannt worden. Als sie die
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Römer
[Beginn Spaltensatz] nis, quae non modo a singulis, sed publice mittun-
tur. Electi equi, magna arma, pbalerae, torques-
que. Iam & pecuniam accipere docuimus.
idem c. 13. 14.
idem c. 11.
1 §. XXXV. 1. tacitvs de M. G. c. 9. Caete-
rum, nec cohibere parietibus Deos, neque in ullam hu-
mani oris speciem adsimilare, ex magnitudine coe-
lestium arbitrantur - - - Lucos ac nemora
consecrant, Deorumque nominibus appellant, secre-
tum illud, quod sola reuerentia uident.
2 caesar L. VI. c. 21. Deorum numero eos
solos duxerunt, quos cernunt, & quorum opibus
aperte iuuantur. Solem, & Vulcanum, & Lunam.
3 tacitvs de M. G. 2. Celebrant carmini-
bus antiquis
(quod unum apud illos memoriae, & an-
nalium, genus est
) Tuistonem Deum, terra editum &c.
Ibid. c. 18. Fuisse apud eos & Herculem memorant,
primumque omnium uirorum fortium, ituri in proe-
lia canunt.
Und vom Arminio sagt er Ann. II. c.
[Spaltenumbruch] 88. Canitur adhuc barbaras apud gentes.
4 tacitvs de M. G. c. 43. Apud Naharua-
los, antiquae religionis lucus ostenditur. Praesi-
det Sacerdos muliebri ornatu, sed Deos,
interpreta-
tione Romana, Castorem Pollucemque memorant.
Nulla simulacra, nullum peregrinae superstitionis
uestigium. Vt fratres tamen, ut iuuenes uenerantur.
5 tacitvs de M. G. c. 9. Pars Sueuorum &
Isidi sacrificat. Vnde caussa, & origo peregrino
sacro, parum comperi, nisi quod signum ipsum, in
modum Liburnae figuratum, docet aduectam religio-
nem.
conf. tamen CL. Ditmarus ad h. l.
6 Siehe unten das IV. Buch §. 3.
7 am. marcell. L. XVI. c. 12.
8 lvcanvs in Pharsal. L. I. v. 457.
Certe populi, quos despicit arctos
Felices errore suo; quos, ille timorum
Maximus, haud urget, lethi metus. Inde ruendi
In ferrum mens prona uiris, animaeque capaces
Mortis: & ignauum, rediturae parcere litae.

[Ende Spaltensatz]
9. taci-
Andres Buch. Kriege der Teutſchen

XXXV. Jhre Religion ſcheinet mehr von der Einfalt des erſten natuͤrlichen
Jhꝛe Religion.
Veꝛehꝛung deꝛ
Heldẽ. Wahr-
ſagerey.
Gottesdienſtes, und vielleicht ſelbſt von der Erkaͤnntniß, ſo dem menſchlichen Ge-
ſchlechte von ſeiner Stifftung uͤbrig geblieben, beybehalten zu haben, als der Aber-
glaube der Griechen und Roͤmer. Sie erkannten, wie ungereimt es ſey die Gott-
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Sie verehreten das hoͤchſte Weſen in der ſtillen Einſamkeit ihrer Waͤlder, ohne
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ſer, als was Goͤttliches verehret, 2 ſo iſt ſolches aus dem Jrrthum entſtanden, der
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noch vor der gaͤntzlichen Zerſtreuung der Voͤlcker, geleget. Daher die Teutſchen in
einigen Gebraͤuchen ihres Gottesdienſtes, mit den entlegenſten Nationen uͤberein-
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men, Magna Deorum mater, geleiſtet. Sie verehreten, nebſt der Gottheit, das An-
dencken ihrer Helden, und Heldinnen, derer beruͤhmte Thaten ſie abſingen lieſſen 3,
welches Gelegenheit gegeben, daß ſie mit der Zeit faſt gar als Goͤtter angeſehen
worden. Die Poetiſchen Erzehlungen, ſo ſich von einigen, als von Odino, und
von der Goͤttin Fria, in etlichen Traditionen der Nordlichen Voͤlcker erhalten,
klingen gantz anders, als die Mythologie der Griechen und Roͤmer. Sie zeigen
zugleich die unterſchiedenen Neigungen des Volcks: die Teutſchen preiſen an ihren
Helden am meiſten die Thaten, ſo auf Staͤrcke, und Großmuth auslauffen, da
jene ihren Goͤttern, alle ihre eigene Schwachheiten antichten. Die Roͤmiſchen
Scribenten haben dieſen Teutſchen Helden, wenn ſich einige Gleichheit herfuͤr ge-
than, die Namen ihrer Goͤtter beygeleget 4, wodurch dieſer Theil des Teutſchen
Alterthums ſehr verwirret worden. Doch finden wir in ſelbigem in der That Spuh-
ren fremder Religion, wie unter den Sveven die Verehrung der Goͤttin Iſis 5, oh-
ne das auszufinden, bey was fuͤr Gelegenheit, ſie bekannt worden. Als ſie die
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Roͤmer
[Beginn Spaltensatz] nis, quae non modo a ſingulis, ſed publice mittun-
tur. Electi equi, magna arma, pbalerae, torques-
que. Iam & pecuniam accipere docuimus.
idem c. 13. 14.
idem c. 11.
1 §. XXXV. 1. tacitvs de M. G. c. 9. Caete-
rum, nec cohibere parietibus Deos, neque in ullam hu-
mani oris ſpeciem adſimilare, ex magnitudine coe-
leſtium arbitrantur ‒ ‒ ‒ Lucos ac nemora
conſecrant, Deorumque nominibus appellant, ſecre-
tum illud, quod ſola reuerentia uident.
2 caesar L. VI. c. 21. Deorum numero eos
ſolos duxerunt, quos cernunt, & quorum opibus
aperte iuuantur. Solem, & Vulcanum, & Lunam.
3 tacitvs de M. G. 2. Celebrant carmini-
bus antiquis
(quod unum apud illos memoriae, & an-
nalium, genus eſt
) Tuiſtonem Deum, terra editum &c.
Ibid. c. 18. Fuiſſe apud eos & Herculem memorant,
primumque omnium uirorum fortium, ituri in proe-
lia canunt.
Und vom Arminio ſagt er Ann. II. c.
[Spaltenumbruch] 88. Canitur adhuc barbaras apud gentes.
4 tacitvs de M. G. c. 43. Apud Naharua-
los, antiquae religionis lucus oſtenditur. Praeſi-
det Sacerdos muliebri ornatu, ſed Deos,
interpreta-
tione Romana, Caſtorem Pollucemque memorant.
Nulla ſimulacra, nullum peregrinae ſuperſtitionis
ueſtigium. Vt fratres tamen, ut iuuenes uenerantur.
5 tacitvs de M. G. c. 9. Pars Sueuorum &
Iſidi ſacrificat. Vnde cauſſa, & origo peregrino
ſacro, parum comperi, niſi quod ſignum ipſum, in
modum Liburnae figuratum, docet aduectam religio-
nem.
conf. tamen CL. Ditmarus ad h. l.
6 Siehe unten das IV. Buch §. 3.
7 am. marcell. L. XVI. c. 12.
8 lvcanvs in Pharſal. L. I. v. 457.
Certe populi, quos deſpicit arctos
Felices errore ſuo; quos, ille timorum
Maximus, haud urget, lethi metus. Inde ruendi
In ferrum mens prona uiris, animaeque capaces
Mortis: & ignauum, rediturae parcere litae.

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[48/0082] Andres Buch. Kriege der Teutſchen XXXV. Jhre Religion ſcheinet mehr von der Einfalt des erſten natuͤrlichen Gottesdienſtes, und vielleicht ſelbſt von der Erkaͤnntniß, ſo dem menſchlichen Ge- ſchlechte von ſeiner Stifftung uͤbrig geblieben, beybehalten zu haben, als der Aber- glaube der Griechen und Roͤmer. Sie erkannten, wie ungereimt es ſey die Gott- heit in ein Bildniß einzuſchlieſſen, und anzubethen, was ſie ſelbſt gemacht haͤtten. Sie verehreten das hoͤchſte Weſen in der ſtillen Einſamkeit ihrer Waͤlder, ohne Bild, und Tempel 1. Wo einige unter ihnen Sonne, Mond, Erde, und Waſ- ſer, als was Goͤttliches verehret, 2 ſo iſt ſolches aus dem Jrrthum entſtanden, der die Natur mit dem Schoͤpffer verwechſelt, und den erſten Grund zur Abgoͤtterey, noch vor der gaͤntzlichen Zerſtreuung der Voͤlcker, geleget. Daher die Teutſchen in einigen Gebraͤuchen ihres Gottesdienſtes, mit den entlegenſten Nationen uͤberein- kom̃en, u. inſonderheit der Dienſt, den die Sveven der Goͤttin Hertha erwieſen, dem- jenigen aͤhnlich iſt, den die Roͤmer, nebſt andern Voͤlckern, der Erden, unter dem Na- men, Magna Deorum mater, geleiſtet. Sie verehreten, nebſt der Gottheit, das An- dencken ihrer Helden, und Heldinnen, derer beruͤhmte Thaten ſie abſingen lieſſen 3, welches Gelegenheit gegeben, daß ſie mit der Zeit faſt gar als Goͤtter angeſehen worden. Die Poetiſchen Erzehlungen, ſo ſich von einigen, als von Odino, und von der Goͤttin Fria, in etlichen Traditionen der Nordlichen Voͤlcker erhalten, klingen gantz anders, als die Mythologie der Griechen und Roͤmer. Sie zeigen zugleich die unterſchiedenen Neigungen des Volcks: die Teutſchen preiſen an ihren Helden am meiſten die Thaten, ſo auf Staͤrcke, und Großmuth auslauffen, da jene ihren Goͤttern, alle ihre eigene Schwachheiten antichten. Die Roͤmiſchen Scribenten haben dieſen Teutſchen Helden, wenn ſich einige Gleichheit herfuͤr ge- than, die Namen ihrer Goͤtter beygeleget 4, wodurch dieſer Theil des Teutſchen Alterthums ſehr verwirret worden. Doch finden wir in ſelbigem in der That Spuh- ren fremder Religion, wie unter den Sveven die Verehrung der Goͤttin Iſis 5, oh- ne das auszufinden, bey was fuͤr Gelegenheit, ſie bekannt worden. Als ſie die Roͤmer 5 6 7 6 7 8 Jhꝛe Religion. Veꝛehꝛung deꝛ Heldẽ. Wahr- ſagerey. 1 §. XXXV. 1. tacitvs de M. G. c. 9. Caete- rum, nec cohibere parietibus Deos, neque in ullam hu- mani oris ſpeciem adſimilare, ex magnitudine coe- leſtium arbitrantur ‒ ‒ ‒ Lucos ac nemora conſecrant, Deorumque nominibus appellant, ſecre- tum illud, quod ſola reuerentia uident. 2 caesar L. VI. c. 21. Deorum numero eos ſolos duxerunt, quos cernunt, & quorum opibus aperte iuuantur. Solem, & Vulcanum, & Lunam. 3 tacitvs de M. G. 2. Celebrant carmini- bus antiquis (quod unum apud illos memoriae, & an- nalium, genus eſt) Tuiſtonem Deum, terra editum &c. Ibid. c. 18. Fuiſſe apud eos & Herculem memorant, primumque omnium uirorum fortium, ituri in proe- lia canunt. Und vom Arminio ſagt er Ann. II. c. 88. Canitur adhuc barbaras apud gentes. 4 tacitvs de M. G. c. 43. Apud Naharua- los, antiquae religionis lucus oſtenditur. Praeſi- det Sacerdos muliebri ornatu, ſed Deos, interpreta- tione Romana, Caſtorem Pollucemque memorant. Nulla ſimulacra, nullum peregrinae ſuperſtitionis ueſtigium. Vt fratres tamen, ut iuuenes uenerantur. 5 tacitvs de M. G. c. 9. Pars Sueuorum & Iſidi ſacrificat. Vnde cauſſa, & origo peregrino ſacro, parum comperi, niſi quod ſignum ipſum, in modum Liburnae figuratum, docet aduectam religio- nem. conf. tamen CL. Ditmarus ad h. l. 5 nis, quae non modo a ſingulis, ſed publice mittun- tur. Electi equi, magna arma, pbalerae, torques- que. Iam & pecuniam accipere docuimus. 6 idem c. 13. 14. 7 idem c. 11. 6 Siehe unten das IV. Buch §. 3. 7 am. marcell. L. XVI. c. 12. 8 lvcanvs in Pharſal. L. I. v. 457. Certe populi, quos deſpicit arctos Felices errore ſuo; quos, ille timorum Maximus, haud urget, lethi metus. Inde ruendi In ferrum mens prona uiris, animaeque capaces Mortis: & ignauum, rediturae parcere litae. 9. taci-

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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/82>, abgerufen am 27.05.2024.