Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 2. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite

Integralrechnung.
gen Differenzialgleichung (5) wenn man in ihr
sqrt (x2 + y2 -- b2) = o setzt.

7. Beyde Gleichungen y + C -- sqrt (x2 + y2 -- b2)
= o
(oder Z + C = o) und x2 + y2 -- b2 = o
(oder U = o) thun also der Differenzialgleichung
(5) ein Genüge, und doch kann die Gleichung
U = o nie als ein Integrale particulare von
Z + C = o angesehen werden; denn man mag in
der vollständigen Integralgleichung Z + C = o der
Constante C welchen Werth man will ertheilen, so
wird der Ausdruck U nie aus Z + C entstehen
können.

8. Eine Gleichung wie U = o, welche einer
Differenzialgleichung W = o ein Genüge leistet,
ohne daß sie als particuläres Integral von
ihr angesehen werden kann, nennt man eine be-
sondere Auflösung
(Solutio particularis) von
W = o.

9. Soll eine solche Gleichung wie U = o als
eine besondere Auflösung von W = o angesehen
werden können, so muß sie

I. Der Differenzialgleichung W = o ein Ge-
nüge leisten.

II.
P 2

Integralrechnung.
gen Differenzialgleichung (5) wenn man in ihr
(x2 + y2 — b2) = o ſetzt.

7. Beyde Gleichungen y + C — √ (x2 + y2 — b2)
= o
(oder Z + C = o) und x2 + y2 — b2 = o
(oder U = o) thun alſo der Differenzialgleichung
(5) ein Genuͤge, und doch kann die Gleichung
U = o nie als ein Integrale particulare von
Z + C = o angeſehen werden; denn man mag in
der vollſtaͤndigen Integralgleichung Z + C = o der
Conſtante C welchen Werth man will ertheilen, ſo
wird der Ausdruck U nie aus Z + C entſtehen
koͤnnen.

8. Eine Gleichung wie U = o, welche einer
Differenzialgleichung W = o ein Genuͤge leiſtet,
ohne daß ſie als particulaͤres Integral von
ihr angeſehen werden kann, nennt man eine be-
ſondere Aufloͤſung
(Solutio particularis) von
W = o.

9. Soll eine ſolche Gleichung wie U = o als
eine beſondere Aufloͤſung von W = o angeſehen
werden koͤnnen, ſo muß ſie

I. Der Differenzialgleichung W = o ein Ge-
nuͤge leiſten.

II.
P 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0243" n="227"/><fw place="top" type="header">Integralrechnung.</fw><lb/>
gen Differenzialgleichung (5) wenn man in ihr<lb/>
&#x221A; <hi rendition="#aq">(x<hi rendition="#sup">2</hi> + y<hi rendition="#sup">2</hi> &#x2014; b<hi rendition="#sup">2</hi>) = o</hi> &#x017F;etzt.</p><lb/>
              <p>7. Beyde Gleichungen <hi rendition="#aq">y + C</hi> &#x2014; &#x221A; <hi rendition="#aq">(x<hi rendition="#sup">2</hi> + y<hi rendition="#sup">2</hi> &#x2014; b<hi rendition="#sup">2</hi>)<lb/>
= o</hi> (oder <hi rendition="#aq">Z + C = o</hi>) und <hi rendition="#aq">x<hi rendition="#sup">2</hi> + y<hi rendition="#sup">2</hi> &#x2014; b<hi rendition="#sup">2</hi> = o</hi><lb/>
(oder <hi rendition="#aq">U = o</hi>) thun al&#x017F;o der Differenzialgleichung<lb/>
(5) ein Genu&#x0364;ge, und doch kann die Gleichung<lb/><hi rendition="#aq">U = o</hi> nie als ein <hi rendition="#aq">Integrale particulare</hi> von<lb/><hi rendition="#aq">Z + C = o</hi> ange&#x017F;ehen werden; denn man mag in<lb/>
der voll&#x017F;ta&#x0364;ndigen Integralgleichung <hi rendition="#aq">Z + C = o</hi> der<lb/>
Con&#x017F;tante <hi rendition="#aq">C</hi> welchen Werth man will ertheilen, &#x017F;o<lb/>
wird der Ausdruck <hi rendition="#aq">U</hi> nie aus <hi rendition="#aq">Z + C</hi> ent&#x017F;tehen<lb/>
ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
              <p>8. Eine Gleichung wie <hi rendition="#aq">U = o</hi>, welche einer<lb/>
Differenzialgleichung <hi rendition="#aq">W = o</hi> ein Genu&#x0364;ge lei&#x017F;tet,<lb/>
ohne daß &#x017F;ie als <hi rendition="#g">particula&#x0364;res Integral</hi> von<lb/>
ihr ange&#x017F;ehen werden kann, nennt man eine <hi rendition="#g">be-<lb/>
&#x017F;ondere Auflo&#x0364;&#x017F;ung</hi> (<hi rendition="#aq">Solutio particularis</hi>) von<lb/><hi rendition="#aq">W = o</hi>.</p><lb/>
              <p>9. Soll eine &#x017F;olche Gleichung wie <hi rendition="#aq">U = o</hi> als<lb/>
eine be&#x017F;ondere Auflo&#x0364;&#x017F;ung von <hi rendition="#aq">W = o</hi> ange&#x017F;ehen<lb/>
werden ko&#x0364;nnen, &#x017F;o muß &#x017F;ie</p><lb/>
              <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Der Differenzialgleichung <hi rendition="#aq">W = o</hi> ein Ge-<lb/>
nu&#x0364;ge lei&#x017F;ten.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">P 2</fw>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">II.</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[227/0243] Integralrechnung. gen Differenzialgleichung (5) wenn man in ihr √ (x2 + y2 — b2) = o ſetzt. 7. Beyde Gleichungen y + C — √ (x2 + y2 — b2) = o (oder Z + C = o) und x2 + y2 — b2 = o (oder U = o) thun alſo der Differenzialgleichung (5) ein Genuͤge, und doch kann die Gleichung U = o nie als ein Integrale particulare von Z + C = o angeſehen werden; denn man mag in der vollſtaͤndigen Integralgleichung Z + C = o der Conſtante C welchen Werth man will ertheilen, ſo wird der Ausdruck U nie aus Z + C entſtehen koͤnnen. 8. Eine Gleichung wie U = o, welche einer Differenzialgleichung W = o ein Genuͤge leiſtet, ohne daß ſie als particulaͤres Integral von ihr angeſehen werden kann, nennt man eine be- ſondere Aufloͤſung (Solutio particularis) von W = o. 9. Soll eine ſolche Gleichung wie U = o als eine beſondere Aufloͤſung von W = o angeſehen werden koͤnnen, ſo muß ſie I. Der Differenzialgleichung W = o ein Ge- nuͤge leiſten. II. P 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis02_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis02_1818/243
Zitationshilfe: Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 2. Göttingen, 1818, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis02_1818/243>, abgerufen am 11.05.2024.