Mayer, Adolf: Das Düngerkapital und der Raubbau. Heidelberg, 1869.Die Bedingungen des Pflanzenwachsthums. Von Bedingungen, die noch sonst zur Pflanzenproduktion er- Einer etwas umfassenderen Besprechung bedarf hier noch die Es tritt zunächst die Frage an uns heran, ob das Sonnenlicht, 11) Helmholtz. Wechselwirkung der Naturkräfte. 1854, und die
Abhandlungen von J. R. Mayer. Die Bedingungen des Pflanzenwachsthums. Von Bedingungen, die noch ſonſt zur Pflanzenproduktion er- Einer etwas umfaſſenderen Beſprechung bedarf hier noch die Es tritt zunächſt die Frage an uns heran, ob das Sonnenlicht, 11) Helmholtz. Wechſelwirkung der Naturkräfte. 1854, und die
Abhandlungen von J. R. Mayer. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0017" n="7"/> <fw place="top" type="header">Die Bedingungen des Pflanzenwachsthums.</fw><lb/> <p>Von Bedingungen, die noch ſonſt zur Pflanzenproduktion er-<lb/> forderlich ſind, wäre außer einigen ſchwer zu definirenden, die<lb/> in ihrer Geſammtheit einen Theil Deſſen ausmachen, was man mit<lb/> dem Namen „phyſikaliſche Eigenſchaften der Ackererde“ zu bezeich-<lb/> nen pflegt, das Sonnenlicht noch zu erledigen. Die phyſikaliſchen<lb/> Eigenſchaften der Ackererde ſind natürlich mit dem Boden aneig-<lb/> nungsfähig und keine freien Güter. Es liegt außer der Abſicht<lb/> vorliegender Abhandlung, auf dieſelben näher einzugehen.</p><lb/> <p>Einer etwas umfaſſenderen Beſprechung bedarf hier noch die<lb/> ſo wichtige Bedingung des Pflanzenwuchſes „das Licht.“ Die<lb/> leuchtenden Sonnenſtrahlen ſind bekanntlich die einzige für die Pflan-<lb/> zenwelt zur Verfügung ſtehende Kraftquelle zur Leiſtung der in<lb/> der chlorophyllhaltigen Zelle ſich vollziehenden chemiſchen Arbeit,<lb/> die identiſch iſt mit der Produktion von organiſcher Subſtanz. Die<lb/> ganze Verbrennungswärme der producirten organiſchen Subſtanz<lb/> entſtammt dieſer Kraftquelle, ſie iſt ein Maß für jene Arbeits-<lb/> leiſtung.<note place="foot" n="11)"><hi rendition="#g">Helmholtz.</hi> Wechſelwirkung der Naturkräfte. 1854, und die<lb/> Abhandlungen von J. R. <hi rendition="#g">Mayer.</hi></note></p><lb/> <p>Es tritt zunächſt die Frage an uns heran, ob das Sonnenlicht,<lb/> dem die eben erläuterte Bedeutung für das Leben der grünen<lb/> Pflanze zukommt, als ein wirthſchaftlich freies Gut zu betrachten<lb/> iſt. Wir müſſen dieſe Frage entſchieden in dem umgekehrten Sinne,<lb/> als dies bisher von Seiten der Volkswirthſchaftslehre geſchehen iſt,<lb/> beantworten. Es iſt völlig unzuläſſig, Luft und Licht, als zuge-<lb/> hörig zum freien Gut der Atmoſphäre, in eine Kategorie zu wer-<lb/> fen und ſelbſt als freie Güter zu betrachten. Wenn wir an irgend<lb/> einer Stelle der Atmoſphäre eine gewiſſe Quantität Luft wegfangen<lb/> und daſelbſt die nützlichen Eigenſchaften derſelben in Anſpruch neh-<lb/> men und conſumiren, z. B. den Sauerſtoff zur Verbrennung ver-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0017]
Die Bedingungen des Pflanzenwachsthums.
Von Bedingungen, die noch ſonſt zur Pflanzenproduktion er-
forderlich ſind, wäre außer einigen ſchwer zu definirenden, die
in ihrer Geſammtheit einen Theil Deſſen ausmachen, was man mit
dem Namen „phyſikaliſche Eigenſchaften der Ackererde“ zu bezeich-
nen pflegt, das Sonnenlicht noch zu erledigen. Die phyſikaliſchen
Eigenſchaften der Ackererde ſind natürlich mit dem Boden aneig-
nungsfähig und keine freien Güter. Es liegt außer der Abſicht
vorliegender Abhandlung, auf dieſelben näher einzugehen.
Einer etwas umfaſſenderen Beſprechung bedarf hier noch die
ſo wichtige Bedingung des Pflanzenwuchſes „das Licht.“ Die
leuchtenden Sonnenſtrahlen ſind bekanntlich die einzige für die Pflan-
zenwelt zur Verfügung ſtehende Kraftquelle zur Leiſtung der in
der chlorophyllhaltigen Zelle ſich vollziehenden chemiſchen Arbeit,
die identiſch iſt mit der Produktion von organiſcher Subſtanz. Die
ganze Verbrennungswärme der producirten organiſchen Subſtanz
entſtammt dieſer Kraftquelle, ſie iſt ein Maß für jene Arbeits-
leiſtung. 11)
Es tritt zunächſt die Frage an uns heran, ob das Sonnenlicht,
dem die eben erläuterte Bedeutung für das Leben der grünen
Pflanze zukommt, als ein wirthſchaftlich freies Gut zu betrachten
iſt. Wir müſſen dieſe Frage entſchieden in dem umgekehrten Sinne,
als dies bisher von Seiten der Volkswirthſchaftslehre geſchehen iſt,
beantworten. Es iſt völlig unzuläſſig, Luft und Licht, als zuge-
hörig zum freien Gut der Atmoſphäre, in eine Kategorie zu wer-
fen und ſelbſt als freie Güter zu betrachten. Wenn wir an irgend
einer Stelle der Atmoſphäre eine gewiſſe Quantität Luft wegfangen
und daſelbſt die nützlichen Eigenſchaften derſelben in Anſpruch neh-
men und conſumiren, z. B. den Sauerſtoff zur Verbrennung ver-
11) Helmholtz. Wechſelwirkung der Naturkräfte. 1854, und die
Abhandlungen von J. R. Mayer.
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