Mayer, Adolf: Das Düngerkapital und der Raubbau. Heidelberg, 1869.Die Bedingungen des Pflanzenwachsthums. Licht nicht in so überflüssigen Mengen vorhanden ist, daß hierdurcheine Entwerthung dieses Guts eintritt, wird der Preis für dessen Nutznießung in den Produktionskosten eines photographischen Bildes enthalten sein, und nur die Geringfügigkeit des Preises des Lichts gegenüber dem der andern photographischen Agenzien verführt zur Begehung jenes Jrrthums. Das Licht der Sonne ist also ein völlig aneignungsfähi- Es geht aus dem Vorhergehenden unzweifelhaft hervor, daß Wir müssen, um den Einfluß dieses Bestandtheils auf den ge- 14) Daß das Licht seiner Aneignungsfähigkeit wegen ein Gut ist, das
Tauschwerth erlangen kann, ersieht man auch aus dem hie und da auf- tauchenden und naturwissenschaftlich möglichen Projekte, die Sonnenstrahlen direkt durch eigenthümliche Vorrichtungen zu technischen Arbeitsleistungen zu benutzen, wo dieselben völlig gleichwerthig mit der Heizkraft der Kohlen auftreten. Die Bedingungen des Pflanzenwachsthums. Licht nicht in ſo überflüſſigen Mengen vorhanden iſt, daß hierdurcheine Entwerthung dieſes Guts eintritt, wird der Preis für deſſen Nutznießung in den Produktionskoſten eines photographiſchen Bildes enthalten ſein, und nur die Geringfügigkeit des Preiſes des Lichts gegenüber dem der andern photographiſchen Agenzien verführt zur Begehung jenes Jrrthums. Das Licht der Sonne iſt alſo ein völlig aneignungsfähi- Es geht aus dem Vorhergehenden unzweifelhaft hervor, daß Wir müſſen, um den Einfluß dieſes Beſtandtheils auf den ge- 14) Daß das Licht ſeiner Aneignungsfähigkeit wegen ein Gut iſt, das
Tauſchwerth erlangen kann, erſieht man auch aus dem hie und da auf- tauchenden und naturwiſſenſchaftlich möglichen Projekte, die Sonnenſtrahlen direkt durch eigenthümliche Vorrichtungen zu techniſchen Arbeitsleiſtungen zu benutzen, wo dieſelben völlig gleichwerthig mit der Heizkraft der Kohlen auftreten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0019" n="9"/><fw place="top" type="header">Die Bedingungen des Pflanzenwachsthums.</fw><lb/> Licht nicht in ſo überflüſſigen Mengen vorhanden iſt, daß hierdurch<lb/> eine Entwerthung dieſes Guts eintritt, wird der Preis für deſſen<lb/> Nutznießung in den Produktionskoſten eines photographiſchen Bildes<lb/> enthalten ſein, und nur die Geringfügigkeit des Preiſes des Lichts<lb/> gegenüber dem der andern photographiſchen Agenzien verführt zur<lb/> Begehung jenes Jrrthums.</p><lb/> <p>Das Licht der Sonne iſt alſo ein völlig aneignungsfähi-<lb/> ger Gegenſtand,<note place="foot" n="14)">Daß das Licht ſeiner Aneignungsfähigkeit wegen ein Gut iſt, das<lb/> Tauſchwerth erlangen kann, erſieht man auch aus dem hie und da auf-<lb/> tauchenden und naturwiſſenſchaftlich möglichen Projekte, die Sonnenſtrahlen<lb/> direkt durch eigenthümliche Vorrichtungen zu techniſchen Arbeitsleiſtungen<lb/> zu benutzen, wo dieſelben völlig gleichwerthig mit der Heizkraft der Kohlen<lb/> auftreten.</note> wenn es auch nicht möglich iſt, daſſelbe in<lb/> Säcke verpackt zu transportiren, und es iſt in der That unſchwer,<lb/> über die Form dieſer Aneignung ſich klar zu werden. Mit dem<lb/> Grund und Boden wird offenbar auch das auf denſelben fallende<lb/> Licht erworben. Man erhält mit der Aneignung deſſelben das<lb/> Recht zur Benutzung der Sonnenſtrahlen; mit dem Eigenthum einer<lb/> gewiſſen Summe von nützlichen <hi rendition="#g">Stoffen,</hi> zugleich eine regelmä-<lb/> ßige Rente von <hi rendition="#g">Kräften,</hi> und nur wer ſeinen auf dieſe Weiſe er-<lb/> worbenen Antheil an Kräften nicht ausnutzt, der verliert erſt wie-<lb/> der dieſes Beſitzthum, großentheils durch Ausſtrahlung in den<lb/> Weltenraum.</p><lb/> <p>Es geht aus dem Vorhergehenden unzweifelhaft hervor, daß<lb/> die Sonnenſtrahlen, deren Antheil an der Pflanzenproduktion wir<lb/> kennen gelernt haben, als ein Gut, das mit dem zu dieſer Pro-<lb/> duktion dienenden Grundſtück aneignungsfähig iſt, einen Beſtand-<lb/> theil des Werths eines ſolchen Grundſtücks ausmachen können.</p><lb/> <p>Wir müſſen, um den Einfluß dieſes Beſtandtheils auf den ge-<lb/> nannten Werth zu beſtimmen, zunächſt ein Maß für denſelben,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0019]
Die Bedingungen des Pflanzenwachsthums.
Licht nicht in ſo überflüſſigen Mengen vorhanden iſt, daß hierdurch
eine Entwerthung dieſes Guts eintritt, wird der Preis für deſſen
Nutznießung in den Produktionskoſten eines photographiſchen Bildes
enthalten ſein, und nur die Geringfügigkeit des Preiſes des Lichts
gegenüber dem der andern photographiſchen Agenzien verführt zur
Begehung jenes Jrrthums.
Das Licht der Sonne iſt alſo ein völlig aneignungsfähi-
ger Gegenſtand, 14) wenn es auch nicht möglich iſt, daſſelbe in
Säcke verpackt zu transportiren, und es iſt in der That unſchwer,
über die Form dieſer Aneignung ſich klar zu werden. Mit dem
Grund und Boden wird offenbar auch das auf denſelben fallende
Licht erworben. Man erhält mit der Aneignung deſſelben das
Recht zur Benutzung der Sonnenſtrahlen; mit dem Eigenthum einer
gewiſſen Summe von nützlichen Stoffen, zugleich eine regelmä-
ßige Rente von Kräften, und nur wer ſeinen auf dieſe Weiſe er-
worbenen Antheil an Kräften nicht ausnutzt, der verliert erſt wie-
der dieſes Beſitzthum, großentheils durch Ausſtrahlung in den
Weltenraum.
Es geht aus dem Vorhergehenden unzweifelhaft hervor, daß
die Sonnenſtrahlen, deren Antheil an der Pflanzenproduktion wir
kennen gelernt haben, als ein Gut, das mit dem zu dieſer Pro-
duktion dienenden Grundſtück aneignungsfähig iſt, einen Beſtand-
theil des Werths eines ſolchen Grundſtücks ausmachen können.
Wir müſſen, um den Einfluß dieſes Beſtandtheils auf den ge-
nannten Werth zu beſtimmen, zunächſt ein Maß für denſelben,
14) Daß das Licht ſeiner Aneignungsfähigkeit wegen ein Gut iſt, das
Tauſchwerth erlangen kann, erſieht man auch aus dem hie und da auf-
tauchenden und naturwiſſenſchaftlich möglichen Projekte, die Sonnenſtrahlen
direkt durch eigenthümliche Vorrichtungen zu techniſchen Arbeitsleiſtungen
zu benutzen, wo dieſelben völlig gleichwerthig mit der Heizkraft der Kohlen
auftreten.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |