Mayer, Adolf: Das Düngerkapital und der Raubbau. Heidelberg, 1869.Das Düngerkapital. gebrauchen wir jedoch den Ausdruck ohne weitere Unterscheidung inseiner summarischen Bedeutung. Das Düngerkapital eines Ackerbodens läßt sich also definiren Das wirksame Düngerkapital muß ferner unterschieden werden Ein Theil der Nährstoffe geht mit in die Zusammensetzung der Dies umlaufende Düngerkapital genügt indessen nicht zur 1) Oder mit Roscher "schlafendes". a. a. O. p. 80. 2) Es mag befremden, daß ich einen Theil des Düngerkapitals, das
nicht mit in die Zusammensetzung der Pflanzenprodukte eingeht, als stehen- Das Düngerkapital. gebrauchen wir jedoch den Ausdruck ohne weitere Unterſcheidung inſeiner ſummariſchen Bedeutung. Das Düngerkapital eines Ackerbodens läßt ſich alſo definiren Das wirkſame Düngerkapital muß ferner unterſchieden werden Ein Theil der Nährſtoffe geht mit in die Zuſammenſetzung der Dies umlaufende Düngerkapital genügt indeſſen nicht zur 1) Oder mit Roſcher „ſchlafendes“. a. a. O. p. 80. 2) Es mag befremden, daß ich einen Theil des Düngerkapitals, das
nicht mit in die Zuſammenſetzung der Pflanzenprodukte eingeht, als ſtehen- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0039" n="29"/><fw place="top" type="header">Das Düngerkapital.</fw><lb/> gebrauchen wir jedoch den Ausdruck ohne weitere Unterſcheidung in<lb/> ſeiner ſummariſchen Bedeutung.</p><lb/> <p>Das Düngerkapital eines Ackerbodens läßt ſich alſo definiren<lb/> als die <hi rendition="#g">Summe der Werthe</hi> der in dieſem Boden <hi rendition="#g">von der<lb/> Pflanzenwurzel erreichbaren und aſſimilirbaren Pflan-<lb/> zennahrungsmittel.</hi> Neben demſelben wird auch noch ein<lb/><hi rendition="#g">todtes</hi><note place="foot" n="1)">Oder mit <hi rendition="#g">Roſcher</hi> „ſchlafendes“. a. a. O. <hi rendition="#aq">p.</hi> 80.</note> Düngerkapital unterſchieden werden können, das aus der<lb/> Summe derjenigen nützlichen Pflanzennahrungsmittel beſteht, die<lb/> in ihrem augenblicklichen Zuſtand, alſo in Folge von Unlöslichkeit,<lb/> zu tiefer Lage, ungünſtiger chemiſcher Form, unnöthigem Ueberſchuß,<lb/> Abweſenheit von Pflanzenwurzeln ꝛc. nicht erreichbar oder aſſimilirbar<lb/> ſind. Solch’ todtes Kapital kann natürlich theilweiſe durch Wirth-<lb/> ſchafts-Maßregeln oder natürliche Ereigniſſe, alſo durch Anbau,<lb/> Boden-Bearbeitung und Boden-Miſchung, Zufuhr von anderen indirekt<lb/> wirkenden Düngeſtoffen, Verwitterung ꝛc. in wirkſames Dünger-<lb/> kapital umgewandelt werden.</p><lb/> <p>Das wirkſame Düngerkapital muß ferner unterſchieden werden<lb/> in <hi rendition="#g">ſtehendes</hi> und <hi rendition="#g">umlaufendes</hi> Kapital.</p><lb/> <p>Ein Theil der Nährſtoffe geht mit in die Zuſammenſetzung der<lb/> Pflanzen ein und wird je nach den herrſchenden Betriebsmethoden<lb/> den Feldern nicht oder mehr oder weniger vollſtändig zurückgegeben.<lb/> Dieſer Theil des im Boden enthaltenen Düngerkapitals wird als<lb/><hi rendition="#g">umlaufendes</hi> Kapital bezeichnet werden müſſen, da es bei der<lb/> jedesmaligen Produktion aus den Händen des Producenten gelangt.</p><lb/> <p>Dies <hi rendition="#g">umlaufende</hi> Düngerkapital genügt indeſſen nicht zur<lb/> Produktion einer auch nur ſehr geringen Ernte. Es muß zugleich<lb/> eine weit größere Menge <hi rendition="#g">ſtehendes</hi> Düngerkapital<note xml:id="seg2pn_1_1" next="#seg2pn_1_2" place="foot" n="2)">Es mag befremden, daß ich einen Theil des Düngerkapitals, das<lb/> nicht mit in die Zuſammenſetzung der Pflanzenprodukte eingeht, als ſtehen-</note> (aufnehmbare<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [29/0039]
Das Düngerkapital.
gebrauchen wir jedoch den Ausdruck ohne weitere Unterſcheidung in
ſeiner ſummariſchen Bedeutung.
Das Düngerkapital eines Ackerbodens läßt ſich alſo definiren
als die Summe der Werthe der in dieſem Boden von der
Pflanzenwurzel erreichbaren und aſſimilirbaren Pflan-
zennahrungsmittel. Neben demſelben wird auch noch ein
todtes 1) Düngerkapital unterſchieden werden können, das aus der
Summe derjenigen nützlichen Pflanzennahrungsmittel beſteht, die
in ihrem augenblicklichen Zuſtand, alſo in Folge von Unlöslichkeit,
zu tiefer Lage, ungünſtiger chemiſcher Form, unnöthigem Ueberſchuß,
Abweſenheit von Pflanzenwurzeln ꝛc. nicht erreichbar oder aſſimilirbar
ſind. Solch’ todtes Kapital kann natürlich theilweiſe durch Wirth-
ſchafts-Maßregeln oder natürliche Ereigniſſe, alſo durch Anbau,
Boden-Bearbeitung und Boden-Miſchung, Zufuhr von anderen indirekt
wirkenden Düngeſtoffen, Verwitterung ꝛc. in wirkſames Dünger-
kapital umgewandelt werden.
Das wirkſame Düngerkapital muß ferner unterſchieden werden
in ſtehendes und umlaufendes Kapital.
Ein Theil der Nährſtoffe geht mit in die Zuſammenſetzung der
Pflanzen ein und wird je nach den herrſchenden Betriebsmethoden
den Feldern nicht oder mehr oder weniger vollſtändig zurückgegeben.
Dieſer Theil des im Boden enthaltenen Düngerkapitals wird als
umlaufendes Kapital bezeichnet werden müſſen, da es bei der
jedesmaligen Produktion aus den Händen des Producenten gelangt.
Dies umlaufende Düngerkapital genügt indeſſen nicht zur
Produktion einer auch nur ſehr geringen Ernte. Es muß zugleich
eine weit größere Menge ſtehendes Düngerkapital 2) (aufnehmbare
1) Oder mit Roſcher „ſchlafendes“. a. a. O. p. 80.
2) Es mag befremden, daß ich einen Theil des Düngerkapitals, das
nicht mit in die Zuſammenſetzung der Pflanzenprodukte eingeht, als ſtehen-
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