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Mayer, Adolf: Das Düngerkapital und der Raubbau. Heidelberg, 1869.

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Vom Büchertische.

Die Grundsätze der Volkswirthschaftslehre vom Standpunkte
der sozialen Reform gemeinverständlich entwickelt von
Dr. Heinrich Maurus. Heidelberg, Carl Winter'sche
Universitätsbuchhandlung. 1868. gr. 8°. brosch. 2 Thlr.
6 Sgr.

Die Bezeichnung "Gemeinverständlich entwickelt" erweis't sich bei
dem vorliegenden Buche keineswegs als gleich auf's Titelblatt verlegte
Reklame, wie sie eines ernsten wissenschaftlichen Werkes auch ganz
unwürdig wäre. Es genügt schon eine flüchtige Lektüre, um zu finden,
daß der Verfasser in Wahrheit bestrebt war, eine wirklich lesliche,
frische Darstellung der wichtigsten Lehren und Streitfragen der Wirth-
schaftslehre zu bieten. Ohne die sonst unvermeidliche Wuth von Citaten
und Anmerkungen, in klarer fließender und doch präziser gedrungener
Ausdrucksweise und mit Vermeidung aller Gelehrtthuerei verbreitet sich
das wenig über dreißig Bogen starke Buch über das Gesammtgebiet der
Volkswirthschaft und die darauf spielenden Sozialfragen. Daß der
Verfasser hierbei kühn genug ist, das ausgetretene Geleise der das Kapital
und Handelsinteresse obenan stellenden, und dem Grundbesitz- und Arbeiter-
interesse feindlichen englischen Schule zu verlassen, und statt dessen theils
seine eigenen Wege einzuschlagen, theils sich an das Reformsystem des
Amerikaners Carey anzuschließen, kann gewiß nur als ein weiterer
Vorzug des Buches gelten. Und was den besonderen Schlüssel betrifft,
den dasselbe zur Lösung der Sozialfrage an die Hand zu geben vermeint
(Beseitigung des Rechtes Kapital unbenutzt zu lassen), so kann man
darüber verschiedener und gänzlich abweichender Ansicht sein, wird aber
auch dann zugestehen müssen, daß der Verfasser wenigstens den Aufgaben
der sozialen Reform ein warmes, unerschrockenes Herz und zum Theil
auch ein tief eindringendes Verständniß entgegenbringt.

Was das Buch für gebildete Landwirthe noch ganz besonders
empfehlenswerth erscheinen läßt, ist die originelle und interessante
Art,
in der darin gerade die Fragen der Bodenarbeit und des
Realkredites
besprochen sind. A.

(Aus d. Zeitschrift d. landw. Vereins in München 1868. S. 417.)



C. F. Winter'sche Buchdruckerei in Darmstadt.

Vom Büchertiſche.

Die Grundſätze der Volkswirthſchaftslehre vom Standpunkte
der ſozialen Reform gemeinverſtändlich entwickelt von
Dr. Heinrich Maurus. Heidelberg, Carl Winter’ſche
Univerſitätsbuchhandlung. 1868. gr. 8°. broſch. 2 Thlr.
6 Sgr.

Die Bezeichnung „Gemeinverſtändlich entwickelt“ erweiſ’t ſich bei
dem vorliegenden Buche keineswegs als gleich auf’s Titelblatt verlegte
Reklame, wie ſie eines ernſten wiſſenſchaftlichen Werkes auch ganz
unwürdig wäre. Es genügt ſchon eine flüchtige Lektüre, um zu finden,
daß der Verfaſſer in Wahrheit beſtrebt war, eine wirklich lesliche,
friſche Darſtellung der wichtigſten Lehren und Streitfragen der Wirth-
ſchaftslehre zu bieten. Ohne die ſonſt unvermeidliche Wuth von Citaten
und Anmerkungen, in klarer fließender und doch präziſer gedrungener
Ausdrucksweiſe und mit Vermeidung aller Gelehrtthuerei verbreitet ſich
das wenig über dreißig Bogen ſtarke Buch über das Geſammtgebiet der
Volkswirthſchaft und die darauf ſpielenden Sozialfragen. Daß der
Verfaſſer hierbei kühn genug iſt, das ausgetretene Geleiſe der das Kapital
und Handelsintereſſe obenan ſtellenden, und dem Grundbeſitz- und Arbeiter-
intereſſe feindlichen engliſchen Schule zu verlaſſen, und ſtatt deſſen theils
ſeine eigenen Wege einzuſchlagen, theils ſich an das Reformſyſtem des
Amerikaners Carey anzuſchließen, kann gewiß nur als ein weiterer
Vorzug des Buches gelten. Und was den beſonderen Schlüſſel betrifft,
den daſſelbe zur Löſung der Sozialfrage an die Hand zu geben vermeint
(Beſeitigung des Rechtes Kapital unbenutzt zu laſſen), ſo kann man
darüber verſchiedener und gänzlich abweichender Anſicht ſein, wird aber
auch dann zugeſtehen müſſen, daß der Verfaſſer wenigſtens den Aufgaben
der ſozialen Reform ein warmes, unerſchrockenes Herz und zum Theil
auch ein tief eindringendes Verſtändniß entgegenbringt.

Was das Buch für gebildete Landwirthe noch ganz beſonders
empfehlenswerth erſcheinen läßt, iſt die originelle und intereſſante
Art,
in der darin gerade die Fragen der Bodenarbeit und des
Realkredites
beſprochen ſind. A.

(Aus d. Zeitſchrift d. landw. Vereins in München 1868. S. 417.)



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[0084] Vom Büchertiſche. Die Grundſätze der Volkswirthſchaftslehre vom Standpunkte der ſozialen Reform gemeinverſtändlich entwickelt von Dr. Heinrich Maurus. Heidelberg, Carl Winter’ſche Univerſitätsbuchhandlung. 1868. gr. 8°. broſch. 2 Thlr. 6 Sgr. Die Bezeichnung „Gemeinverſtändlich entwickelt“ erweiſ’t ſich bei dem vorliegenden Buche keineswegs als gleich auf’s Titelblatt verlegte Reklame, wie ſie eines ernſten wiſſenſchaftlichen Werkes auch ganz unwürdig wäre. Es genügt ſchon eine flüchtige Lektüre, um zu finden, daß der Verfaſſer in Wahrheit beſtrebt war, eine wirklich lesliche, friſche Darſtellung der wichtigſten Lehren und Streitfragen der Wirth- ſchaftslehre zu bieten. Ohne die ſonſt unvermeidliche Wuth von Citaten und Anmerkungen, in klarer fließender und doch präziſer gedrungener Ausdrucksweiſe und mit Vermeidung aller Gelehrtthuerei verbreitet ſich das wenig über dreißig Bogen ſtarke Buch über das Geſammtgebiet der Volkswirthſchaft und die darauf ſpielenden Sozialfragen. Daß der Verfaſſer hierbei kühn genug iſt, das ausgetretene Geleiſe der das Kapital und Handelsintereſſe obenan ſtellenden, und dem Grundbeſitz- und Arbeiter- intereſſe feindlichen engliſchen Schule zu verlaſſen, und ſtatt deſſen theils ſeine eigenen Wege einzuſchlagen, theils ſich an das Reformſyſtem des Amerikaners Carey anzuſchließen, kann gewiß nur als ein weiterer Vorzug des Buches gelten. Und was den beſonderen Schlüſſel betrifft, den daſſelbe zur Löſung der Sozialfrage an die Hand zu geben vermeint (Beſeitigung des Rechtes Kapital unbenutzt zu laſſen), ſo kann man darüber verſchiedener und gänzlich abweichender Anſicht ſein, wird aber auch dann zugeſtehen müſſen, daß der Verfaſſer wenigſtens den Aufgaben der ſozialen Reform ein warmes, unerſchrockenes Herz und zum Theil auch ein tief eindringendes Verſtändniß entgegenbringt. Was das Buch für gebildete Landwirthe noch ganz beſonders empfehlenswerth erſcheinen läßt, iſt die originelle und intereſſante Art, in der darin gerade die Fragen der Bodenarbeit und des Realkredites beſprochen ſind. A. (Aus d. Zeitſchrift d. landw. Vereins in München 1868. S. 417.) C. F. Winter’ſche Buchdruckerei in Darmſtadt.

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Zitationshilfe: Mayer, Adolf: Das Düngerkapital und der Raubbau. Heidelberg, 1869, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_duengerkapital_1869/84>, abgerufen am 21.11.2024.