Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843.fürzulesen. Und haben wir nur die fürnehmsten Stücke 1) hub er an daß mein Töchterlein bishero immer 2) was die Zauberei im Dorf anbelangte, so möchte 3 ) Dannenhero möchte die alte Lise auch wohl die fürzuleſen. Und haben wir nur die fürnehmſten Stücke 1) hub er an daß mein Töchterlein bishero immer 2) was die Zauberei im Dorf anbelangte, ſo möchte 3 ) Dannenhero möchte die alte Liſe auch wohl die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0202" n="186"/> fürzuleſen. Und haben wir nur die fürnehmſten Stücke<lb/> davon behalten, ſo ich hier anführen will, die <hi rendition="#aq">Autores</hi><lb/> aber größtentheils vergeſſen:</p><lb/> <list> <item> <p>1) hub er an daß mein Töchterlein bishero immer<lb/> in eim guten Geſchrei geweſen, wie nicht nur das ganze<lb/> Dorf, ſondern auch meine Dienſtleute bezeugeten, <hi rendition="#aq">ergo</hi><lb/> könne ſie keine Hexe ſein, inmaßen der Heiland geſaget:<lb/> ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen Matth.<lb/> am ſiebenten.</p><lb/> <p>2) was die Zauberei im Dorf anbelangte, ſo möchte<lb/> ſolche wohl die alte Liſe angerichtet haben, angeſehen<lb/> ſie einen Haß gegen <hi rendition="#aq">Ream</hi> trüge, und ſchon lange in<lb/> eim böſen Geſchrei geweſt und hätte nur die Gemein<lb/> aus Furcht für dieſer alten Hexen nit ſprechen wöllen.<lb/> Darumb müſſe noch Zutern ihr klein Mädchen ver¬<lb/> höret werden, als welche es gehört, daß ihr Ehekerl<lb/> zu der alten Liſen geſaget: ſie hätte einen Geiſt, und<lb/> wölle ers dem Prieſter ſagen. Denn wiewohl ſelbige<lb/> annoch ein Kind wäre, ſtünde doch geſchrieben Pſ. 8:<lb/> Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge haſtu<lb/> dir eine Macht zugerichtet, und hätte der Heiland ſelb¬<lb/> ſten Matth. 21 auf das Gezeugniß derer Kinder ſich<lb/> berufen.</p><lb/> <p>3 ) Dannenhero möchte die alte Liſe auch wohl die<lb/> Ackerſtücke <hi rendition="#aq">item</hi> die Obſtbäume bezaubert haben, aner¬<lb/> wogen nicht anzunehmen ſtünde, daß <hi rendition="#aq">Rea</hi> ſo ſich bis¬<lb/> hero als eine artige Tochter bezeuget, ihren, eigenen Va¬<lb/> ter ſölle das Korn behexet, oder ihm Raupen gemacht<lb/></p> </item> </list> </div> </body> </text> </TEI> [186/0202]
fürzuleſen. Und haben wir nur die fürnehmſten Stücke
davon behalten, ſo ich hier anführen will, die Autores
aber größtentheils vergeſſen:
1) hub er an daß mein Töchterlein bishero immer
in eim guten Geſchrei geweſen, wie nicht nur das ganze
Dorf, ſondern auch meine Dienſtleute bezeugeten, ergo
könne ſie keine Hexe ſein, inmaßen der Heiland geſaget:
ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen Matth.
am ſiebenten.
2) was die Zauberei im Dorf anbelangte, ſo möchte
ſolche wohl die alte Liſe angerichtet haben, angeſehen
ſie einen Haß gegen Ream trüge, und ſchon lange in
eim böſen Geſchrei geweſt und hätte nur die Gemein
aus Furcht für dieſer alten Hexen nit ſprechen wöllen.
Darumb müſſe noch Zutern ihr klein Mädchen ver¬
höret werden, als welche es gehört, daß ihr Ehekerl
zu der alten Liſen geſaget: ſie hätte einen Geiſt, und
wölle ers dem Prieſter ſagen. Denn wiewohl ſelbige
annoch ein Kind wäre, ſtünde doch geſchrieben Pſ. 8:
Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge haſtu
dir eine Macht zugerichtet, und hätte der Heiland ſelb¬
ſten Matth. 21 auf das Gezeugniß derer Kinder ſich
berufen.
3 ) Dannenhero möchte die alte Liſe auch wohl die
Ackerſtücke item die Obſtbäume bezaubert haben, aner¬
wogen nicht anzunehmen ſtünde, daß Rea ſo ſich bis¬
hero als eine artige Tochter bezeuget, ihren, eigenen Va¬
ter ſölle das Korn behexet, oder ihm Raupen gemacht
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