Meinhold, Wilhelm: Maria Schweidler die Bernsteinhexe. Berlin, 1843.bige in den Knirkbusch *) geworfen, ergrimmete sein Zorn *) Wachholdergebüsch. **) fand im Jahre 1628 statt und häufte das Elend
des 30jährigen Krieges auf der hiesigen Insel auf das Un¬ erträglichste. Schade, daß die Schilderung des alten Pfar¬ rers, welche er ohne Zweifel in dem Vorhergehenden gege¬ ben, verloren ist. bige in den Knirkbuſch *) geworfen, ergrimmete ſein Zorn *) Wachholdergebüſch. **) fand im Jahre 1628 ſtatt und häufte das Elend
des 30jährigen Krieges auf der hieſigen Inſel auf das Un¬ erträglichſte. Schade, daß die Schilderung des alten Pfar¬ rers, welche er ohne Zweifel in dem Vorhergehenden gege¬ ben, verloren iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0032" n="16"/> bige in den Knirkbuſch <note place="foot" n="*)">Wachholdergebüſch.</note> geworfen, ergrimmete ſein Zorn<lb/> über uns, wie weiland über das Volk Israel, und wir<lb/> hatten zur Nacht nur ſieben Vögel auf den Schneeren,<lb/> am andern Morgen aber nur zween. Auch kam kein<lb/> Raab wieder, der uns Brod wieſe. Darumb ſchalt ich<lb/> die alte Liſe und vermahnete das Volk, ſollich gerechte<lb/> Strafe des höchſten Gottes williglich auf ſich zu nehmen,<lb/> fleißig zu beten, in ſeine verlaſſenen Hütten zurückzuwal¬<lb/> len, und zu ſehen, ob der grundgütige Gott vielleicht auf<lb/> der Sehe mehr beſcheeren möcht. Würde ihn auch in<lb/> mein Gebet Tag und Nacht anrufen; doch noch eine<lb/> Zeit lang mit meinem Töchterlein und der Magd in<lb/> der Höhlen verblieben und der Dohnen hüten, ob ſich<lb/> ſein Zorn wenden möcht. Sollten mir inzwiſchen mein<lb/> Pfarrhaus nach beſten Kräften wieder zurichten, damit<lb/> ich es bald wieder beziehen könnt, ſintemalen die Kälte<lb/> mir faſt ſchwer fiele. Solliches gelobten ſie auch zu thun,<lb/> und ſchieden mit Seufzen von dannen. Welch ein klein<lb/> Häuflein! — fande nur noch bei 25 Köpfen, da deren<lb/> doch ſonſten über 80 geweſt; alle andern hatte der Hun¬<lb/> ger, das Schwert und die Peſtilenz <note place="foot" n="**)">fand im Jahre 1628 ſtatt und häufte das Elend<lb/> des 30jährigen Krieges auf der hieſigen Inſel auf das Un¬<lb/> erträglichſte. Schade, daß die Schilderung des alten Pfar¬<lb/> rers, welche er ohne Zweifel in dem Vorhergehenden gege¬<lb/> ben, verloren iſt.</note> gewürget. Blieb<lb/> dahero noch mit meinem Gebet für Gott eine Zeitlang<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [16/0032]
bige in den Knirkbuſch *) geworfen, ergrimmete ſein Zorn
über uns, wie weiland über das Volk Israel, und wir
hatten zur Nacht nur ſieben Vögel auf den Schneeren,
am andern Morgen aber nur zween. Auch kam kein
Raab wieder, der uns Brod wieſe. Darumb ſchalt ich
die alte Liſe und vermahnete das Volk, ſollich gerechte
Strafe des höchſten Gottes williglich auf ſich zu nehmen,
fleißig zu beten, in ſeine verlaſſenen Hütten zurückzuwal¬
len, und zu ſehen, ob der grundgütige Gott vielleicht auf
der Sehe mehr beſcheeren möcht. Würde ihn auch in
mein Gebet Tag und Nacht anrufen; doch noch eine
Zeit lang mit meinem Töchterlein und der Magd in
der Höhlen verblieben und der Dohnen hüten, ob ſich
ſein Zorn wenden möcht. Sollten mir inzwiſchen mein
Pfarrhaus nach beſten Kräften wieder zurichten, damit
ich es bald wieder beziehen könnt, ſintemalen die Kälte
mir faſt ſchwer fiele. Solliches gelobten ſie auch zu thun,
und ſchieden mit Seufzen von dannen. Welch ein klein
Häuflein! — fande nur noch bei 25 Köpfen, da deren
doch ſonſten über 80 geweſt; alle andern hatte der Hun¬
ger, das Schwert und die Peſtilenz **) gewürget. Blieb
dahero noch mit meinem Gebet für Gott eine Zeitlang
*) Wachholdergebüſch.
**) fand im Jahre 1628 ſtatt und häufte das Elend
des 30jährigen Krieges auf der hieſigen Inſel auf das Un¬
erträglichſte. Schade, daß die Schilderung des alten Pfar¬
rers, welche er ohne Zweifel in dem Vorhergehenden gege¬
ben, verloren iſt.
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