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Meißner, Alfred: Der Müller vom Höft. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–274. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Ostindien! Ostindien! rief er, das ist das Land, wo man Papageien und Affen und Meerkatzen zu sehen kriegt, ohne daß man dafür einen Kreuzer zahlt. Das ist allerdings ein Vortheil; aber das Land ist teufelmäßig weit; man ist wie aus der Welt -- offen gesagt, alles Andere wäre mir lieber.

Wohin wollt Ihr? fragte der Müller. Glaubt Ihr nicht, die Polizei spürt Euch auf, wenn Ihr einfach über die Grenze in den Nachbarstaat hinüberflüchtet? Glaubt mir, mein Plan ist gut, glaubt mir!

Die Reise nach den holländischen Besitzungen, warf der Kornergeorg hin, wäre sehr schön. Doch, wie ich gehört habe, ist das Klima dort mörderisch. Soll ich dem Henker entgangen sein, um dem gelben, grünen oder schwarzen Fieber zu unterliegen?

Meister! rief Wendelin dazwischen, Ihr seid ein gutherziger Mensch! Wenn Der da es nicht erkennt, wie schön Ihr an ihm handelt, so verdient er wahrlich, daß sie ihn wieder fangen. Wißt Ihr wohl, Bursche, fuhr er, zum Kornergeorg gewendet, fort, daß der Meister hier, indem er das Gesetz hintergangen und Euch, dem Verfehmten, zur Flucht verhilft, sich einer großen Strafe aussetzt? Wollt Ihr ihm auf dem Halse sitzen bleiben, oder gar Conditionen machen, wie es Euch am bequemsten? Ihr dankt dem Manne das Leben, Ihr dankt ihm's einst, wenn Ihr wieder ein ehrlicher Bürger werdet. Wahrlich, kein Mensch weit und breit hätte ein Gleiches an Euch gethan. Küßt

Ostindien! Ostindien! rief er, das ist das Land, wo man Papageien und Affen und Meerkatzen zu sehen kriegt, ohne daß man dafür einen Kreuzer zahlt. Das ist allerdings ein Vortheil; aber das Land ist teufelmäßig weit; man ist wie aus der Welt — offen gesagt, alles Andere wäre mir lieber.

Wohin wollt Ihr? fragte der Müller. Glaubt Ihr nicht, die Polizei spürt Euch auf, wenn Ihr einfach über die Grenze in den Nachbarstaat hinüberflüchtet? Glaubt mir, mein Plan ist gut, glaubt mir!

Die Reise nach den holländischen Besitzungen, warf der Kornergeorg hin, wäre sehr schön. Doch, wie ich gehört habe, ist das Klima dort mörderisch. Soll ich dem Henker entgangen sein, um dem gelben, grünen oder schwarzen Fieber zu unterliegen?

Meister! rief Wendelin dazwischen, Ihr seid ein gutherziger Mensch! Wenn Der da es nicht erkennt, wie schön Ihr an ihm handelt, so verdient er wahrlich, daß sie ihn wieder fangen. Wißt Ihr wohl, Bursche, fuhr er, zum Kornergeorg gewendet, fort, daß der Meister hier, indem er das Gesetz hintergangen und Euch, dem Verfehmten, zur Flucht verhilft, sich einer großen Strafe aussetzt? Wollt Ihr ihm auf dem Halse sitzen bleiben, oder gar Conditionen machen, wie es Euch am bequemsten? Ihr dankt dem Manne das Leben, Ihr dankt ihm's einst, wenn Ihr wieder ein ehrlicher Bürger werdet. Wahrlich, kein Mensch weit und breit hätte ein Gleiches an Euch gethan. Küßt

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Thomas Weitin: Herausgeber
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Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:41:19Z)

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Der Müller vom Höft. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–274. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_hoeft_1910/30>, abgerufen am 21.11.2024.