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Meißner, Alfred: Der Müller vom Höft. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–274. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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ihr die Grenzen hinter euch, seid ihr im Hadeler Lande, seid ihr vorerst geborgen. Da werdet ihr sehen, was sie gegen euch beginnen. Ich freue mich, daß ihr Alle, wie ihr da vor mir steht, kein Weib oder Kind hier zurücklaßt.

Und Ihr, theurer Meister, rief Wendelin, Ihr wollt bleiben? Nein, nein, nein! Ihr flieht mit uns!

Der Müller schüttelte seinen Kopf.

Der Himmel weiß es, rief Wendelin wieder, wenn Ihr bleibt, bleib' auch ich. Ich kann Euch nicht zurücklassen!

Thörichter, lieber Junge! sagte der Meister, seine Hand ergreifend. Es muß sein! Du wirst mit den Uebrigen gehen. Laß bald von dir hören. Und nun -- -- leb wohl! -- Er ging hinaus, während Wendelin jammernd und klagend hin und wieder lief und die drei Anderen still von ihren Kameraden Abschied nahmen. Nach einer kurzen Weile erschien er wieder, in der Hand einen Sack mit Geld, und zählte nicht nur den Dreien, welche abreisen sollten, sondern Jedem seinen Lohn auf den Tisch.

Die Mühle am Höft, murmelte er vor sich hin, als er fertig war, hat zu arbeiten aufgehört.

Er war entschlossen, morgen mit dem frühesten aufs Amt nach Nienburg zu fahren.

Es ist jetzt elf Uhr, sagte Reinbacher nach einer Pause. In einer halben Stunde könnt ihr euer Bün-

ihr die Grenzen hinter euch, seid ihr im Hadeler Lande, seid ihr vorerst geborgen. Da werdet ihr sehen, was sie gegen euch beginnen. Ich freue mich, daß ihr Alle, wie ihr da vor mir steht, kein Weib oder Kind hier zurücklaßt.

Und Ihr, theurer Meister, rief Wendelin, Ihr wollt bleiben? Nein, nein, nein! Ihr flieht mit uns!

Der Müller schüttelte seinen Kopf.

Der Himmel weiß es, rief Wendelin wieder, wenn Ihr bleibt, bleib' auch ich. Ich kann Euch nicht zurücklassen!

Thörichter, lieber Junge! sagte der Meister, seine Hand ergreifend. Es muß sein! Du wirst mit den Uebrigen gehen. Laß bald von dir hören. Und nun — — leb wohl! — Er ging hinaus, während Wendelin jammernd und klagend hin und wieder lief und die drei Anderen still von ihren Kameraden Abschied nahmen. Nach einer kurzen Weile erschien er wieder, in der Hand einen Sack mit Geld, und zählte nicht nur den Dreien, welche abreisen sollten, sondern Jedem seinen Lohn auf den Tisch.

Die Mühle am Höft, murmelte er vor sich hin, als er fertig war, hat zu arbeiten aufgehört.

Er war entschlossen, morgen mit dem frühesten aufs Amt nach Nienburg zu fahren.

Es ist jetzt elf Uhr, sagte Reinbacher nach einer Pause. In einer halben Stunde könnt ihr euer Bün-

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[0077] ihr die Grenzen hinter euch, seid ihr im Hadeler Lande, seid ihr vorerst geborgen. Da werdet ihr sehen, was sie gegen euch beginnen. Ich freue mich, daß ihr Alle, wie ihr da vor mir steht, kein Weib oder Kind hier zurücklaßt. Und Ihr, theurer Meister, rief Wendelin, Ihr wollt bleiben? Nein, nein, nein! Ihr flieht mit uns! Der Müller schüttelte seinen Kopf. Der Himmel weiß es, rief Wendelin wieder, wenn Ihr bleibt, bleib' auch ich. Ich kann Euch nicht zurücklassen! Thörichter, lieber Junge! sagte der Meister, seine Hand ergreifend. Es muß sein! Du wirst mit den Uebrigen gehen. Laß bald von dir hören. Und nun — — leb wohl! — Er ging hinaus, während Wendelin jammernd und klagend hin und wieder lief und die drei Anderen still von ihren Kameraden Abschied nahmen. Nach einer kurzen Weile erschien er wieder, in der Hand einen Sack mit Geld, und zählte nicht nur den Dreien, welche abreisen sollten, sondern Jedem seinen Lohn auf den Tisch. Die Mühle am Höft, murmelte er vor sich hin, als er fertig war, hat zu arbeiten aufgehört. Er war entschlossen, morgen mit dem frühesten aufs Amt nach Nienburg zu fahren. Es ist jetzt elf Uhr, sagte Reinbacher nach einer Pause. In einer halben Stunde könnt ihr euer Bün-

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:41:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:41:19Z)

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Der Müller vom Höft. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 6. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 177–274. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_hoeft_1910/77>, abgerufen am 21.11.2024.