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Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796.

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der Meineid, den er geschworen, die Klage,
die er gegen Harris erhoben hatte; selbst die
trozzige Unwissenheit, mit welcher er noch jezt
nichts begreifen wolte, und mit welcher er
Dinge ableugnete, die man ihm vor Augen
legte; alles dies vergrößerte seine Schuld und
seine Strafbarkeit bei jedem, der davon hörte.
Man verglich die zum Prägen gefundnen
Werkzeuge mit den ausgegebnen und bei ihm
angetrofnen Münzen; man verglich das noch
ungemünzt gefundene Metall mit dem gemünz-
ten; es war beides so übereinstimmend, daß
er die Gleichheit selbst nicht leugnen konte.
Aber die That sowohl, als auch die kleinste
Kentniß von ihr, leugnete er hartnäckig. Die
Geschwornen ließen jedoch sich dadurch nicht
einen Augenblick irren, das: Schuldig! ohne
erst abzutreten, auszusprechen. Der Tag sei-
nes Todes ward angesezt.

Ohngefähr drei Tage vor demselben trug
es sich zu, daß ein gewisser Williams, der an-
fangs bei einem Petschierstecher in die Lehre

der Meineid, den er geſchworen, die Klage,
die er gegen Harris erhoben hatte; ſelbſt die
trozzige Unwiſſenheit, mit welcher er noch jezt
nichts begreifen wolte, und mit welcher er
Dinge ableugnete, die man ihm vor Augen
legte; alles dies vergroͤßerte ſeine Schuld und
ſeine Strafbarkeit bei jedem, der davon hoͤrte.
Man verglich die zum Praͤgen gefundnen
Werkzeuge mit den ausgegebnen und bei ihm
angetrofnen Muͤnzen; man verglich das noch
ungemuͤnzt gefundene Metall mit dem gemuͤnz-
ten; es war beides ſo uͤbereinſtimmend, daß
er die Gleichheit ſelbſt nicht leugnen konte.
Aber die That ſowohl, als auch die kleinſte
Kentniß von ihr, leugnete er hartnaͤckig. Die
Geſchwornen ließen jedoch ſich dadurch nicht
einen Augenblick irren, das: Schuldig! ohne
erſt abzutreten, auszuſprechen. Der Tag ſei-
nes Todes ward angeſezt.

Ohngefaͤhr drei Tage vor demſelben trug
es ſich zu, daß ein gewiſſer Williams, der an-
fangs bei einem Petſchierſtecher in die Lehre

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[184/0192] der Meineid, den er geſchworen, die Klage, die er gegen Harris erhoben hatte; ſelbſt die trozzige Unwiſſenheit, mit welcher er noch jezt nichts begreifen wolte, und mit welcher er Dinge ableugnete, die man ihm vor Augen legte; alles dies vergroͤßerte ſeine Schuld und ſeine Strafbarkeit bei jedem, der davon hoͤrte. Man verglich die zum Praͤgen gefundnen Werkzeuge mit den ausgegebnen und bei ihm angetrofnen Muͤnzen; man verglich das noch ungemuͤnzt gefundene Metall mit dem gemuͤnz- ten; es war beides ſo uͤbereinſtimmend, daß er die Gleichheit ſelbſt nicht leugnen konte. Aber die That ſowohl, als auch die kleinſte Kentniß von ihr, leugnete er hartnaͤckig. Die Geſchwornen ließen jedoch ſich dadurch nicht einen Augenblick irren, das: Schuldig! ohne erſt abzutreten, auszuſprechen. Der Tag ſei- nes Todes ward angeſezt. Ohngefaͤhr drei Tage vor demſelben trug es ſich zu, daß ein gewiſſer Williams, der an- fangs bei einem Petſchierſtecher in die Lehre

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Zitationshilfe: Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_krimi_1796/192>, abgerufen am 23.11.2024.