Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796.XXII. Die Strumpfbänder. Bald nach dem siebenjährigen Kriege, (be- XXII. Die Strumpfbaͤnder. Bald nach dem ſiebenjaͤhrigen Kriege, (be- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0252" n="244"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">XXII</hi>.<lb/><hi rendition="#g">Die Strumpfbaͤnder</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">B</hi>ald nach dem ſiebenjaͤhrigen Kriege, (be-<lb/> ſtimter wußte mein ſonſt glaubwuͤrdigerWaͤhr-<lb/> mann die Zeit mir nicht anzugeben,) kam ein<lb/> junger Mann aus Schwediſch - Pommern<lb/> nach Wien, um ſich dort erſt ein Weilchen<lb/> aufzuhalten, und dann nach Jtalien zu rei-<lb/> ſen. Er trat die erſten drei oder vier Tage<lb/> im ſogenannten Maſchacker Hof ab; miethete<lb/> ſich aber nachher, wie es Fremde in Wien ge-<lb/> woͤhnlich machen, ein Zimmer in einem Pri-<lb/> vathauſe; blieb alda einen knappen Monat;<lb/> verwandte den groͤßten Theil des Tags auf<lb/> Beſichtigung oͤffentlicher Merkwuͤrdigkeiten<lb/> und der reizenden Gegend umher; brachte ei-<lb/> nige Stunden des Abends im Schauſpiele zu;<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [244/0252]
XXII.
Die Strumpfbaͤnder.
Bald nach dem ſiebenjaͤhrigen Kriege, (be-
ſtimter wußte mein ſonſt glaubwuͤrdigerWaͤhr-
mann die Zeit mir nicht anzugeben,) kam ein
junger Mann aus Schwediſch - Pommern
nach Wien, um ſich dort erſt ein Weilchen
aufzuhalten, und dann nach Jtalien zu rei-
ſen. Er trat die erſten drei oder vier Tage
im ſogenannten Maſchacker Hof ab; miethete
ſich aber nachher, wie es Fremde in Wien ge-
woͤhnlich machen, ein Zimmer in einem Pri-
vathauſe; blieb alda einen knappen Monat;
verwandte den groͤßten Theil des Tags auf
Beſichtigung oͤffentlicher Merkwuͤrdigkeiten
und der reizenden Gegend umher; brachte ei-
nige Stunden des Abends im Schauſpiele zu;
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