Unglücklich -- in mehr als einem Verstande des Worts, -- ist derjenige, der bei Ausfüh- rung seiner Rache zu Banditen seine Zu- flucht nimt. Nichts hier über die Ungerech- tigkeit einer solchen Handlung, über die Ge- wissensbisse, die sie verfolgen, über dieSchänd- lichkeit, die einem so feigen Mörder brand- markt! Aber der Weg jener gedungenen Bö- sewichter führt auch gewöhnlich, nur bald früher, bald später, zum Galgen, wo sie mei- stentheils durch ein öffentliches Geständniß ih- rer Frevelthaten die hiesige Strafe und die dortige Pein zu lindern glauben. Unablässig sieht daher derjenige, der ihnen vertraute, sein eignes Glück und Leben in den Händen der schändlichsten Menschen. Unzäliche Beyspiele beweisen dies. Hier stehe nur eines von vielen!
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Ungluͤcklich — in mehr als einem Verſtande des Worts, — iſt derjenige, der bei Ausfuͤh- rung ſeiner Rache zu Banditen ſeine Zu- flucht nimt. Nichts hier uͤber die Ungerech- tigkeit einer ſolchen Handlung, uͤber die Ge- wiſſensbiſſe, die ſie verfolgen, uͤber dieSchaͤnd- lichkeit, die einem ſo feigen Moͤrder brand- markt! Aber der Weg jener gedungenen Boͤ- ſewichter fuͤhrt auch gewoͤhnlich, nur bald fruͤher, bald ſpaͤter, zum Galgen, wo ſie mei- ſtentheils durch ein oͤffentliches Geſtaͤndniß ih- rer Frevelthaten die hieſige Strafe und die dortige Pein zu lindern glauben. Unablaͤſſig ſieht daher derjenige, der ihnen vertraute, ſein eignes Gluͤck und Leben in den Haͤnden der ſchaͤndlichſten Menſchen. Unzaͤliche Beyſpiele beweiſen dies. Hier ſtehe nur eines von vielen!
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Ungluͤcklich — in mehr als einem Verſtande
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rung ſeiner Rache zu Banditen ſeine Zu-
flucht nimt. Nichts hier uͤber die Ungerech-
tigkeit einer ſolchen Handlung, uͤber die Ge-
wiſſensbiſſe, die ſie verfolgen, uͤber dieSchaͤnd-
lichkeit, die einem ſo feigen Moͤrder brand-
markt! Aber der Weg jener gedungenen Boͤ-
ſewichter fuͤhrt auch gewoͤhnlich, nur bald
fruͤher, bald ſpaͤter, zum Galgen, wo ſie mei-
ſtentheils durch ein oͤffentliches Geſtaͤndniß ih-
rer Frevelthaten die hieſige Strafe und die
dortige Pein zu lindern glauben. Unablaͤſſig
ſieht daher derjenige, der ihnen vertraute, ſein
eignes Gluͤck und Leben in den Haͤnden der
ſchaͤndlichſten Menſchen. Unzaͤliche Beyſpiele
beweiſen dies. Hier ſtehe nur eines von
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Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_krimi_1796/373>, abgerufen am 25.11.2024.
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