IV. Todtschläger, durch Eifersucht und Zusammenhäufung unglücklicher Umstände getrieben.
Ein Kurländischer Bauer, der lange Zeit für den ordentlichsten, beßten Mann im gan- zen Dorfe gegolten hatte, war der Gatte ei- nes Weibes, die schon seit vielen Jahren unabläßig kränkelte. Er ertrug den mannich- faltigen Schaden, den seine Wirthschaft da- durch erlitt, mit großer Geduld; unterließ kei- ne Mühe, keinen Aufwand, wodurch ihre Gesundheit wieder hergestellt, ihr Leiden ver- mindert werden konnte; und so fruchtlos al- les blieb, brach er doch nie in Unwillen oder Beschwerden aus.
Nur in einem Punkte wär' er zwar gern Herr über sich gewesen, aber er vermocht' es
IV. Todtſchlaͤger, durch Eiferſucht und Zuſammenhaͤufung ungluͤcklicher Umſtaͤnde getrieben.
Ein Kurlaͤndiſcher Bauer, der lange Zeit fuͤr den ordentlichſten, beßten Mann im gan- zen Dorfe gegolten hatte, war der Gatte ei- nes Weibes, die ſchon ſeit vielen Jahren unablaͤßig kraͤnkelte. Er ertrug den mannich- faltigen Schaden, den ſeine Wirthſchaft da- durch erlitt, mit großer Geduld; unterließ kei- ne Muͤhe, keinen Aufwand, wodurch ihre Geſundheit wieder hergeſtellt, ihr Leiden ver- mindert werden konnte; und ſo fruchtlos al- les blieb, brach er doch nie in Unwillen oder Beſchwerden aus.
Nur in einem Punkte waͤr' er zwar gern Herr uͤber ſich geweſen, aber er vermocht' es
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IV.
Todtſchlaͤger, durch Eiferſucht und
Zuſammenhaͤufung ungluͤcklicher
Umſtaͤnde getrieben.
Ein Kurlaͤndiſcher Bauer, der lange Zeit
fuͤr den ordentlichſten, beßten Mann im gan-
zen Dorfe gegolten hatte, war der Gatte ei-
nes Weibes, die ſchon ſeit vielen Jahren
unablaͤßig kraͤnkelte. Er ertrug den mannich-
faltigen Schaden, den ſeine Wirthſchaft da-
durch erlitt, mit großer Geduld; unterließ kei-
ne Muͤhe, keinen Aufwand, wodurch ihre
Geſundheit wieder hergeſtellt, ihr Leiden ver-
mindert werden konnte; und ſo fruchtlos al-
les blieb, brach er doch nie in Unwillen oder
Beſchwerden aus.
Nur in einem Punkte waͤr' er zwar gern
Herr uͤber ſich geweſen, aber er vermocht' es
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Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_krimi_1796/42>, abgerufen am 09.11.2024.
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