Meißner, August Gottlieb: Kriminal Geschichten. Wien, 1796.sam, Worte unmöglich fassen. Seine Ruhe Was seinen Richtern Ehre macht, ist: daß ſam, Worte unmoͤglich faſſen. Seine Ruhe Was ſeinen Richtern Ehre macht, iſt: daß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0498" n="490"/> ſam, Worte unmoͤglich faſſen. Seine Ruhe<lb/> hingegen blieb unerſchuͤttert. Er weint' auf<lb/> ihre Leichname; aber er blieb dabei: es ſei<lb/> verdienſtlich, ſie geopfert zu haben; ließ ſich<lb/> willig ins Gefaͤngnis fuͤhren, und behauptete<lb/> auch dort ſeine Gelaſſenheit.</p><lb/> <p>Was ſeinen Richtern Ehre macht, iſt: daß<lb/> ſie nicht auf Todesſtrafe, ſondern auf lebens-<lb/> laͤngliches <hi rendition="#g">Zuchthaus</hi> ſtimten; und Koͤnig<lb/> Friedrich, als er dies Urtheil unterſchreiben<lb/> ſolte, ſtrich auch jenes Wort noch aus, und<lb/> ſezte dafuͤr: <hi rendition="#g">Tollhaus</hi>!</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [490/0498]
ſam, Worte unmoͤglich faſſen. Seine Ruhe
hingegen blieb unerſchuͤttert. Er weint' auf
ihre Leichname; aber er blieb dabei: es ſei
verdienſtlich, ſie geopfert zu haben; ließ ſich
willig ins Gefaͤngnis fuͤhren, und behauptete
auch dort ſeine Gelaſſenheit.
Was ſeinen Richtern Ehre macht, iſt: daß
ſie nicht auf Todesſtrafe, ſondern auf lebens-
laͤngliches Zuchthaus ſtimten; und Koͤnig
Friedrich, als er dies Urtheil unterſchreiben
ſolte, ſtrich auch jenes Wort noch aus, und
ſezte dafuͤr: Tollhaus!
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