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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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Beschämt, vor seinem Diener so dazustehen, dessen Worte ihm wie bitterer Spott klangen, drehte er sich um und ließ Thomas stehen, welcher den Unmuth seines Herrn merkte und ihn seinen zudringlichen Fragen zuschrieb.

Es war eine der Sommernächte mit wolkenlos heiterem Sternenhimmel und der wollüstig weichen und doch so erfrischenden Brise, welche nur der Süden kennt. Die Wellen kamen, eine um die andere, lustig heran; über den Häuptern der Seefahrer leuchteten die ewigen Sternbilder; die Milchstraße erglänzte in den still sich hebenden und sich senkenden Meereswogen wieder.

Graf Albrecht saß seit einigen Stunden auf einer einsamen Stelle des Verdecks und befand sich trotz aller Schönheit der Nacht in einer schrecklichen Laune. Wehe Thomas, wenn er jetzt gekommen wäre und ihn nach seiner Braut oder nach der Entfernung von Genua gefragt hätte!

Auf den Arm gestützt, ließ der Graf, zornig aufgeregt, seine Blicke nach der Richtung schweifen, welcher das Schiff zusteuerte; er wünschte, Rhodus nie zu erreichen oder wenn er dahin käme, die ganze Insel tief unter

Beschämt, vor seinem Diener so dazustehen, dessen Worte ihm wie bitterer Spott klangen, drehte er sich um und ließ Thomas stehen, welcher den Unmuth seines Herrn merkte und ihn seinen zudringlichen Fragen zuschrieb.

Es war eine der Sommernächte mit wolkenlos heiterem Sternenhimmel und der wollüstig weichen und doch so erfrischenden Brise, welche nur der Süden kennt. Die Wellen kamen, eine um die andere, lustig heran; über den Häuptern der Seefahrer leuchteten die ewigen Sternbilder; die Milchstraße erglänzte in den still sich hebenden und sich senkenden Meereswogen wieder.

Graf Albrecht saß seit einigen Stunden auf einer einsamen Stelle des Verdecks und befand sich trotz aller Schönheit der Nacht in einer schrecklichen Laune. Wehe Thomas, wenn er jetzt gekommen wäre und ihn nach seiner Braut oder nach der Entfernung von Genua gefragt hätte!

Auf den Arm gestützt, ließ der Graf, zornig aufgeregt, seine Blicke nach der Richtung schweifen, welcher das Schiff zusteuerte; er wünschte, Rhodus nie zu erreichen oder wenn er dahin käme, die ganze Insel tief unter

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[99/0107] Beschämt, vor seinem Diener so dazustehen, dessen Worte ihm wie bitterer Spott klangen, drehte er sich um und ließ Thomas stehen, welcher den Unmuth seines Herrn merkte und ihn seinen zudringlichen Fragen zuschrieb. Es war eine der Sommernächte mit wolkenlos heiterem Sternenhimmel und der wollüstig weichen und doch so erfrischenden Brise, welche nur der Süden kennt. Die Wellen kamen, eine um die andere, lustig heran; über den Häuptern der Seefahrer leuchteten die ewigen Sternbilder; die Milchstraße erglänzte in den still sich hebenden und sich senkenden Meereswogen wieder. Graf Albrecht saß seit einigen Stunden auf einer einsamen Stelle des Verdecks und befand sich trotz aller Schönheit der Nacht in einer schrecklichen Laune. Wehe Thomas, wenn er jetzt gekommen wäre und ihn nach seiner Braut oder nach der Entfernung von Genua gefragt hätte! Auf den Arm gestützt, ließ der Graf, zornig aufgeregt, seine Blicke nach der Richtung schweifen, welcher das Schiff zusteuerte; er wünschte, Rhodus nie zu erreichen oder wenn er dahin käme, die ganze Insel tief unter

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/107>, abgerufen am 23.11.2024.