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Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.

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dann begannen sie sich untereinander zu befehden und würden sich bei ihrem fortwachsenden Grimme zu Grunde gerichtet haben, wenn nicht die schwäbische Ritterschaft dazwischen getreten wäre, Hansen von Waldburg und Konrad von Eckenstädten ausgesandt und die feindlichen Brüder mit Execution bedroht hätte.

In Konstanz sollte ein Vergleich vorgeschlagen werden. Die streitenden Theile schickten zu ihren Verwandten, den Grafen von Ortenburg und Radeck, welche mit viel Kriegsvolk eintrafen. Diese und die anderen Kriegsleute mußten aber draußen vor der Stadt bleiben; denn die Konstanzer ließen einen Fürsten nur mit zwölf, einen Grafen mit fünf, einen Herrn mit drei und einen Ritter oder Edelmann nur mit einem Mann in ihre Mauern ein.

Ein Schiedsgericht wurde gewählt und die rasch gefällte Entscheidung von den streitenden Parteien mit mehr oder weniger Befriedigung angenommen. Graf Albrecht war mit dem Vertrage am wenigsten zufrieden, wiewohl er die geringste Ursache dazu hatte; denn ihm war das Schloß Werdenberg mit dem ansehnlichsten Theile der väterlichen Erbschaft verblieben. Aber er war ein

dann begannen sie sich untereinander zu befehden und würden sich bei ihrem fortwachsenden Grimme zu Grunde gerichtet haben, wenn nicht die schwäbische Ritterschaft dazwischen getreten wäre, Hansen von Waldburg und Konrad von Eckenstädten ausgesandt und die feindlichen Brüder mit Execution bedroht hätte.

In Konstanz sollte ein Vergleich vorgeschlagen werden. Die streitenden Theile schickten zu ihren Verwandten, den Grafen von Ortenburg und Radeck, welche mit viel Kriegsvolk eintrafen. Diese und die anderen Kriegsleute mußten aber draußen vor der Stadt bleiben; denn die Konstanzer ließen einen Fürsten nur mit zwölf, einen Grafen mit fünf, einen Herrn mit drei und einen Ritter oder Edelmann nur mit einem Mann in ihre Mauern ein.

Ein Schiedsgericht wurde gewählt und die rasch gefällte Entscheidung von den streitenden Parteien mit mehr oder weniger Befriedigung angenommen. Graf Albrecht war mit dem Vertrage am wenigsten zufrieden, wiewohl er die geringste Ursache dazu hatte; denn ihm war das Schloß Werdenberg mit dem ansehnlichsten Theile der väterlichen Erbschaft verblieben. Aber er war ein

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[52/0060] dann begannen sie sich untereinander zu befehden und würden sich bei ihrem fortwachsenden Grimme zu Grunde gerichtet haben, wenn nicht die schwäbische Ritterschaft dazwischen getreten wäre, Hansen von Waldburg und Konrad von Eckenstädten ausgesandt und die feindlichen Brüder mit Execution bedroht hätte. In Konstanz sollte ein Vergleich vorgeschlagen werden. Die streitenden Theile schickten zu ihren Verwandten, den Grafen von Ortenburg und Radeck, welche mit viel Kriegsvolk eintrafen. Diese und die anderen Kriegsleute mußten aber draußen vor der Stadt bleiben; denn die Konstanzer ließen einen Fürsten nur mit zwölf, einen Grafen mit fünf, einen Herrn mit drei und einen Ritter oder Edelmann nur mit einem Mann in ihre Mauern ein. Ein Schiedsgericht wurde gewählt und die rasch gefällte Entscheidung von den streitenden Parteien mit mehr oder weniger Befriedigung angenommen. Graf Albrecht war mit dem Vertrage am wenigsten zufrieden, wiewohl er die geringste Ursache dazu hatte; denn ihm war das Schloß Werdenberg mit dem ansehnlichsten Theile der väterlichen Erbschaft verblieben. Aber er war ein

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Zitationshilfe: Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meissner_prinzessin_1882/60>, abgerufen am 23.11.2024.