Meißner, Alfred: Die Prinzessin von Portugal. Breslau u. a., 1882.Auf einem prächtigen, weißen Hengste, einen glänzenden Ringelpanzer über einem herrlichen Waffenhemde am Leibe, einen vergoldeten Flügelhelm auf dem Haupte, das gezückte Schwert in der Hand, ritt der Graf mit seinen Mannen, die in ihren blankgeputzten schönen Rüstungen nicht minder anziehend aussahen, durch die Straßen langsamen Schrittes, während das Volk bei dem Anblick der auserlesenen Kriegerschaar, die aus lauter echt deutschen Reckengestalten bestand, seiner Freude und Bewunderung mit endlosen Rufen Luft machte. Der Empfang im Palaste war der glänzendste. Der König umarmte und küßte seinen edlen Gast und versprach ihm, so weit seine Macht reichte, alle Wünsche und Anliegen, die er vorzubringen hätte, zu erfüllen. Schon an einem der nächsten Tage wurde dem Grafen zu Ehren in dem Garten des Palastes ein großes Gastmahl gegeben, das unter einem prachtvollen, eigens dazu hergerichteten Zelte abgehalten wurde. Graf Albrecht saß dem Könige zur Rechten, von den höchsten Reichswürdenträgern umgeben, des Königs Tochter, Dona Diafanta, ihm in einiger Entfernung gegenüber. Auf einem prächtigen, weißen Hengste, einen glänzenden Ringelpanzer über einem herrlichen Waffenhemde am Leibe, einen vergoldeten Flügelhelm auf dem Haupte, das gezückte Schwert in der Hand, ritt der Graf mit seinen Mannen, die in ihren blankgeputzten schönen Rüstungen nicht minder anziehend aussahen, durch die Straßen langsamen Schrittes, während das Volk bei dem Anblick der auserlesenen Kriegerschaar, die aus lauter echt deutschen Reckengestalten bestand, seiner Freude und Bewunderung mit endlosen Rufen Luft machte. Der Empfang im Palaste war der glänzendste. Der König umarmte und küßte seinen edlen Gast und versprach ihm, so weit seine Macht reichte, alle Wünsche und Anliegen, die er vorzubringen hätte, zu erfüllen. Schon an einem der nächsten Tage wurde dem Grafen zu Ehren in dem Garten des Palastes ein großes Gastmahl gegeben, das unter einem prachtvollen, eigens dazu hergerichteten Zelte abgehalten wurde. Graf Albrecht saß dem Könige zur Rechten, von den höchsten Reichswürdenträgern umgeben, des Königs Tochter, Dona Diafanta, ihm in einiger Entfernung gegenüber. <TEI> <text> <body> <div n="2"> <pb facs="#f0068" n="60"/> <p>Auf einem prächtigen, weißen Hengste, einen glänzenden Ringelpanzer über einem herrlichen Waffenhemde am Leibe, einen vergoldeten Flügelhelm auf dem Haupte, das gezückte Schwert in der Hand, ritt der Graf mit seinen Mannen, die in ihren blankgeputzten schönen Rüstungen nicht minder anziehend aussahen, durch die Straßen langsamen Schrittes, während das Volk bei dem Anblick der auserlesenen Kriegerschaar, die aus lauter echt deutschen Reckengestalten bestand, seiner Freude und Bewunderung mit endlosen Rufen Luft machte.</p> <p>Der Empfang im Palaste war der glänzendste. Der König umarmte und küßte seinen edlen Gast und versprach ihm, so weit seine Macht reichte, alle Wünsche und Anliegen, die er vorzubringen hätte, zu erfüllen.</p> <p>Schon an einem der nächsten Tage wurde dem Grafen zu Ehren in dem Garten des Palastes ein großes Gastmahl gegeben, das unter einem prachtvollen, eigens dazu hergerichteten Zelte abgehalten wurde. Graf Albrecht saß dem Könige zur Rechten, von den höchsten Reichswürdenträgern umgeben, des Königs Tochter, Dona Diafanta, ihm in einiger Entfernung gegenüber.</p> </div> </body> </text> </TEI> [60/0068]
Auf einem prächtigen, weißen Hengste, einen glänzenden Ringelpanzer über einem herrlichen Waffenhemde am Leibe, einen vergoldeten Flügelhelm auf dem Haupte, das gezückte Schwert in der Hand, ritt der Graf mit seinen Mannen, die in ihren blankgeputzten schönen Rüstungen nicht minder anziehend aussahen, durch die Straßen langsamen Schrittes, während das Volk bei dem Anblick der auserlesenen Kriegerschaar, die aus lauter echt deutschen Reckengestalten bestand, seiner Freude und Bewunderung mit endlosen Rufen Luft machte.
Der Empfang im Palaste war der glänzendste. Der König umarmte und küßte seinen edlen Gast und versprach ihm, so weit seine Macht reichte, alle Wünsche und Anliegen, die er vorzubringen hätte, zu erfüllen.
Schon an einem der nächsten Tage wurde dem Grafen zu Ehren in dem Garten des Palastes ein großes Gastmahl gegeben, das unter einem prachtvollen, eigens dazu hergerichteten Zelte abgehalten wurde. Graf Albrecht saß dem Könige zur Rechten, von den höchsten Reichswürdenträgern umgeben, des Königs Tochter, Dona Diafanta, ihm in einiger Entfernung gegenüber.
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