Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.gleichen ge[sind]lein. Jn Kleydungen nun für
gleichen ge[ſind]lein. Jn Kleydungen nun fuͤr
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0134" n="126"/> gleichen ge<supplied>ſind</supplied>lein. Jn Kleydungen nun<lb/> wirdt ſo w<supplied>ol</supplied> <supplied>vb</supplied>erflus als auch im man-<lb/> gel geſuͤnd<supplied>iget</supplied> die ſind nicht we-<lb/> niger ſtraf<supplied>ens</supplied> <supplied>werth</supplied>/ die zuviel fleiß dar-<lb/> auff wenden (<supplied>ſintemal</supplied> man ſolche fuͤr weiche<lb/> zarte Leuth hal<supplied>ten ſoll</supplied> als die gar nichts dar-<lb/> auff geben/ dann ſolche ſind fuͤr grobe vnd vn-<lb/> fletige Leuth zu halten. Derwegen ſoll mann<lb/> ſich in Kleidungen auch der maͤſſigkeit befleiſ-<lb/> ſigen/ wie Cic. lib. 1. offic. lehret. Denen<lb/> Guͤlden ſtuͤck vnnd ſonſt koͤſtlich gewandt<lb/> zu tragen erlaubet ſey/ ſihet mann in titul.<lb/> de veſtibus holoſericis C. lib. 11. Die Advoca-<lb/> ten ſollen auch fuͤr dem Richter lange Roͤck<lb/> tragen/ vnd ſolche tracht/ die ihrem Ampt vnd<lb/> beruff anſtehen/ wie daſſelb zeuget Specul.<lb/> in titul. de Advocat. §. 2. in princ/ vnnd daſ-<lb/> ſelb darumb gleich wie mann das anſehen<lb/> hat: als ob mann die verachte/ fuͤr denen<lb/> mann ſchlechte vnachtſame Kleydung tragt:<lb/> Alſo iſt es ein anzeig das mann einen ehret/<lb/> wann mann mit zierlichen Kleidungen zu<lb/> jhm gehet: Dann die tragen weiche Kleider/<lb/> welche in der Koͤnige Heuſer ſindt. Luc. ca. 7.<lb/> Darumb gehen die Fuͤrſten zu einander mit<lb/> Koͤſtlichen Kleidern. Seneca ſagt zu Neronis<lb/> Gemahl. Zihe dich zum zaͤrteſten an/ nit vmb<lb/> deinet/ ſondern vmb des Reichs ehr willen.<lb/> Spec. in d. §. 2. de Advocat. Diß haben die<lb/> Advocaten vnd alle die/ ſo jhnen ein anſehen<lb/> bey dem Volck machen woͤllen/ obſerviret/ dañ<lb/> gleich wie die/ ſo mit einem vnflaͤtigen Man-<lb/> tel daher gehen/ fuͤr arme Leuth võ Volck an-<lb/> geſehen werden/ vñ in gleichem fuͤr vngelert/<lb/> alſo helt man dagegen die/ ſo in ſchoͤnen Kley-<lb/> dern einhergehen/ fuͤr reich/ deß gleichen<lb/> <fw place="bottom" type="catch">fuͤr</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [126/0134]
gleichen geſindlein. Jn Kleydungen nun
wirdt ſo wol vberflus als auch im man-
gel geſuͤndiget die ſind nicht we-
niger ſtrafens werth/ die zuviel fleiß dar-
auff wenden (ſintemal man ſolche fuͤr weiche
zarte Leuth halten ſoll als die gar nichts dar-
auff geben/ dann ſolche ſind fuͤr grobe vnd vn-
fletige Leuth zu halten. Derwegen ſoll mann
ſich in Kleidungen auch der maͤſſigkeit befleiſ-
ſigen/ wie Cic. lib. 1. offic. lehret. Denen
Guͤlden ſtuͤck vnnd ſonſt koͤſtlich gewandt
zu tragen erlaubet ſey/ ſihet mann in titul.
de veſtibus holoſericis C. lib. 11. Die Advoca-
ten ſollen auch fuͤr dem Richter lange Roͤck
tragen/ vnd ſolche tracht/ die ihrem Ampt vnd
beruff anſtehen/ wie daſſelb zeuget Specul.
in titul. de Advocat. §. 2. in princ/ vnnd daſ-
ſelb darumb gleich wie mann das anſehen
hat: als ob mann die verachte/ fuͤr denen
mann ſchlechte vnachtſame Kleydung tragt:
Alſo iſt es ein anzeig das mann einen ehret/
wann mann mit zierlichen Kleidungen zu
jhm gehet: Dann die tragen weiche Kleider/
welche in der Koͤnige Heuſer ſindt. Luc. ca. 7.
Darumb gehen die Fuͤrſten zu einander mit
Koͤſtlichen Kleidern. Seneca ſagt zu Neronis
Gemahl. Zihe dich zum zaͤrteſten an/ nit vmb
deinet/ ſondern vmb des Reichs ehr willen.
Spec. in d. §. 2. de Advocat. Diß haben die
Advocaten vnd alle die/ ſo jhnen ein anſehen
bey dem Volck machen woͤllen/ obſerviret/ dañ
gleich wie die/ ſo mit einem vnflaͤtigen Man-
tel daher gehen/ fuͤr arme Leuth võ Volck an-
geſehen werden/ vñ in gleichem fuͤr vngelert/
alſo helt man dagegen die/ ſo in ſchoͤnen Kley-
dern einhergehen/ fuͤr reich/ deß gleichen
fuͤr
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