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Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.

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aber wider an heim kompt/ vnnd seinem
HERREN erzehlet/ wie alle Sachen
glücklich abgeloffen/ vnnd was er hierzu
dienlich erdacht hette. Der Fürst sitzet ein
zeitlang still schweigendt: Endlich spricht
er: Doctor Breidenbach/ jhr habts wol auß
gericht/ ich bin dißmal zu friden: Jr seit aber
meinem befehl nicht nach kommen/ thut mirs
nicht mehr. Dann es war ein ernster Fürst: So
war dem Doctor vnderdes/ da diß gered war/
auch nicht wol dabey.

CCXIV. Von Solymanno
dim Turckischen Key-
ser.

DEr Türckische Kayser hat auff ein
zeit Caroli 5. des Römischen Key-
sers gesanden gefragt/ wer doch
Lutherus sey. Darauff der Ge-
sandt geantwortet/ er führe viel abgöttische
ding ein/ sonderlich aber straff er der Bäp-
stischen Götzen werck/ vnnd anruffung
der abgestorbenen heiligen/ daran dann
die Türcken gantz vnnd gar ein grewel ha-
ben: sintemal sie an einen GOTT glauben/
vnnd halten dafür/ daß mann denselben nur
allein anbeten solle. Darauff hat der Türck-
ische Keyser geantwortet: O wie ist der gut
Mann zu einem so grossen Licht kommen/
aber doch nit zu dem Licht/ dar-
inn wir Türcken Le-
ben.

Von

aber wider an heim kompt/ vnnd ſeinem
HERREN erzehlet/ wie alle Sachen
gluͤcklich abgeloffen/ vnnd was er hierzu
dienlich erdacht hette. Der Fuͤrſt ſitzet ein
zeitlang ſtill ſchweigendt: Endlich ſpricht
er: Doctor Breidenbach/ jhr habts wol auß
gericht/ ich bin dißmal zu friden: Jr ſeit aber
meinem befehl nicht nach kommen/ thut mirs
nicht mehr. Dann es war ein ernſter Fuͤrſt: So
war dem Doctor vnderdes/ da diß gered war/
auch nicht wol dabey.

CCXIV. Von Solymanno
dim Tůrckiſchen Key-
ſer.

DEr Tuͤrckiſche Kayſer hat auff ein
zeit Caroli 5. des Roͤmiſchen Key-
ſers geſanden gefragt/ wer doch
Lutherus ſey. Darauff der Ge-
ſandt geantwortet/ er fuͤhre viel abgoͤttiſche
ding ein/ ſonderlich aber ſtraff er der Baͤp-
ſtiſchen Goͤtzen werck/ vnnd anruffung
der abgeſtorbenen heiligen/ daran dann
die Tuͤrcken gantz vnnd gar ein grewel ha-
ben: ſintemal ſie an einen GOTT glauben/
vnnd halten dafuͤr/ daß mann denſelben nur
allein anbeten ſolle. Darauff hat der Tuͤrck-
iſche Keyſer geantwortet: O wie iſt der gut
Mann zu einem ſo groſſen Licht kommen/
aber doch nit zu dem Licht/ dar-
inn wir Tuͤrcken Le-
ben.

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[206/0214] aber wider an heim kompt/ vnnd ſeinem HERREN erzehlet/ wie alle Sachen gluͤcklich abgeloffen/ vnnd was er hierzu dienlich erdacht hette. Der Fuͤrſt ſitzet ein zeitlang ſtill ſchweigendt: Endlich ſpricht er: Doctor Breidenbach/ jhr habts wol auß gericht/ ich bin dißmal zu friden: Jr ſeit aber meinem befehl nicht nach kommen/ thut mirs nicht mehr. Dann es war ein ernſter Fuͤrſt: So war dem Doctor vnderdes/ da diß gered war/ auch nicht wol dabey. CCXIV. Von Solymanno dim Tůrckiſchen Key- ſer. DEr Tuͤrckiſche Kayſer hat auff ein zeit Caroli 5. des Roͤmiſchen Key- ſers geſanden gefragt/ wer doch Lutherus ſey. Darauff der Ge- ſandt geantwortet/ er fuͤhre viel abgoͤttiſche ding ein/ ſonderlich aber ſtraff er der Baͤp- ſtiſchen Goͤtzen werck/ vnnd anruffung der abgeſtorbenen heiligen/ daran dann die Tuͤrcken gantz vnnd gar ein grewel ha- ben: ſintemal ſie an einen GOTT glauben/ vnnd halten dafuͤr/ daß mann denſelben nur allein anbeten ſolle. Darauff hat der Tuͤrck- iſche Keyſer geantwortet: O wie iſt der gut Mann zu einem ſo groſſen Licht kommen/ aber doch nit zu dem Licht/ dar- inn wir Tuͤrcken Le- ben. Von

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Zitationshilfe: Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria01_1605/214>, abgerufen am 24.11.2024.