Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.demnach ihn an ein zaun gelehnet/ daß er erteckete/ CCLXI. Von einem Beicht- vatter. AVff ein zeit beichtet einer/ wie er were in CCLXII. Von einer Closter Jung- frawen. EJn Closter Jungfrewlein hett bey einem nackent S
demnach ihn an ein zaun gelehnet/ daß er erteckete/ CCLXI. Von einem Beicht- vatter. AVff ein zeit beichtet einer/ wie er were in CCLXII. Von einer Cloſter Jung- frawen. EJn Cloſter Jungfrewlein hett bey einem nackent S
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0265" n="257"/><hi rendition="#fr">demnach ihn an ein zaun gelehnet/ daß er erteckete/<lb/> da das der ſchamper Bawer erhoͤret/</hi> P<hi rendition="#fr">feiff er vber<lb/> laut/ welches der</hi> P<hi rendition="#fr">farherr mercket vnd ſpricht: Wie<lb/> Bawer meyneſtu ich liege/ nein Herr antwortet der<lb/> Bawer: Wer hat aber den zaun gemacht/ ſo noch<lb/> kein Menſch auff</hi> E<hi rendition="#fr">rden iſt geweſt/ man ſpricht:<lb/> Wie der</hi> P<hi rendition="#fr">faff iſt/ alſo ſind auch ſeine vnder-<lb/> thanen.</hi></p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CCLXI.</hi></hi> Von einem Beicht-<lb/> vatter.</head><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">A</hi>Vff ein zeit beichtet einer/ wie er were in<lb/> willens geweſen/ einen zu ermorden/ hett es<lb/> aber noch nicht gethan. Der Beicht</hi> V<hi rendition="#fr">atter<lb/> ſagt/ du muſt gen Rom wegen des Mordts/<lb/> oder muſt mir vier guͤlden fuͤr die Abſolution geben<lb/> den ich hab gewalt vom</hi> P<hi rendition="#fr">abſt fuͤr viertzig perſonen.<lb/> Der Suͤnder ſpricht/ ich hab den Mord noch nicht<lb/> gethan/ ich hab jn nur im Sinn gehabt: Der Beicht-<lb/> vatter ſagt/ GOtt nimpt den willen fuͤr die werck/<lb/> der Suͤnder ſpricht: Wen es nicht anders ſein will/<lb/> ſo will ich euch die vier guͤlden gebẽ/ abſolviret mich/<lb/> der Berchtvatter abſolviret ihn: Hierauff bezahlet er<lb/> die Abſolution mit einem pfenning. Der Beichtvat-<lb/> ter aber ſpricht/ wo bleiben denn die vier guͤlden?</hi> E<hi rendition="#fr">r<lb/> ſagt: Nemmet den willen fuͤr die werck/ ich hab im<lb/> Sinn gehabt euch vier guͤlden zu geben.</hi></p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CCLXII.</hi></hi> Von einer Cloſter Jung-<lb/> frawen.</head><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>Jn Cloſter Jungfrewlein hett bey einem</hi><lb/> P<hi rendition="#fr">rieſter geſchlaffen/ vnd Beichtet es jhrem<lb/> Beichtvatter. Derſelb fragt/ ob es auch</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">S</hi></fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">nackent</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [257/0265]
demnach ihn an ein zaun gelehnet/ daß er erteckete/
da das der ſchamper Bawer erhoͤret/ Pfeiff er vber
laut/ welches der Pfarherr mercket vnd ſpricht: Wie
Bawer meyneſtu ich liege/ nein Herr antwortet der
Bawer: Wer hat aber den zaun gemacht/ ſo noch
kein Menſch auff Erden iſt geweſt/ man ſpricht:
Wie der Pfaff iſt/ alſo ſind auch ſeine vnder-
thanen.
CCLXI. Von einem Beicht-
vatter.
AVff ein zeit beichtet einer/ wie er were in
willens geweſen/ einen zu ermorden/ hett es
aber noch nicht gethan. Der Beicht Vatter
ſagt/ du muſt gen Rom wegen des Mordts/
oder muſt mir vier guͤlden fuͤr die Abſolution geben
den ich hab gewalt vom Pabſt fuͤr viertzig perſonen.
Der Suͤnder ſpricht/ ich hab den Mord noch nicht
gethan/ ich hab jn nur im Sinn gehabt: Der Beicht-
vatter ſagt/ GOtt nimpt den willen fuͤr die werck/
der Suͤnder ſpricht: Wen es nicht anders ſein will/
ſo will ich euch die vier guͤlden gebẽ/ abſolviret mich/
der Berchtvatter abſolviret ihn: Hierauff bezahlet er
die Abſolution mit einem pfenning. Der Beichtvat-
ter aber ſpricht/ wo bleiben denn die vier guͤlden? Er
ſagt: Nemmet den willen fuͤr die werck/ ich hab im
Sinn gehabt euch vier guͤlden zu geben.
CCLXII. Von einer Cloſter Jung-
frawen.
EJn Cloſter Jungfrewlein hett bey einem
Prieſter geſchlaffen/ vnd Beichtet es jhrem
Beichtvatter. Derſelb fragt/ ob es auch
nackent
S
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