Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.CCLXXXVIII. Vom Bild Nico- lai vnd eim Dieb. ZV Griebswalde/ im Land zu Pommern/ CCXIC. Von einem Jüden vnnd Christenweib. JN einem Dorff Rockenberg genant/ die
CCLXXXVIII. Vom Bild Nico- lai vnd eim Dieb. ZV Griebswalde/ im Land zu Pommern/ CCXIC. Von einem Juͤden vnnd Chriſtenweib. JN einem Dorff Rockenberg genant/ die
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0300" n="292"/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq">CCLXXXVIII.</hi> Vom Bild Nico-<lb/> lai vnd eim Dieb.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">Z</hi>V Griebswalde/ im Land zu Pommern/<lb/> ſtieg ein Dieb in die Kirche/ darinne<lb/> ſtund ein Bild Nicolat/ vnd im Gottes-<lb/> kaſten ſolt viel Gelt verſchloſſen liegen.<lb/> Der Dieb ſprach: Herr Nicolae/ iſt das Gelt<lb/> mein oder dein/ wir wollen darumb vmb die<lb/> Wett lauffen/ koͤmpſtu ehe vnd ſchneller zum<lb/> Geltſtock den ich/ ſo ſey das Gelt dein/ ſonſt<lb/> ſol es mein ſeyn. Nicolat das Bild lieff/ vnd<lb/> kam zum erſten an die Geltſtadt. Sie lieffen<lb/> beyde noch einmal/ vnnd zum drittenmal/<lb/> S. Nicolaus vberwand vnnd vberlieff den<lb/> Dieb. Der Dieb ſprach: Mein Nickel/ du<lb/> haſt das Gelt gewonnen/ du kanſt es aber nit<lb/> verzehren/ denn du biſt Holtz/ ich will darvon<lb/> einen guten Muth haben/ vnnd es mit guten<lb/> Geſellen verſchlemmen. Dieſer Menſch iſt<lb/> nach wenig Tagen geſtorben/ ſeinen todten<lb/> Leib fuͤhret der Teuffel aus dem Grabe/ in<lb/> der Kirche/ warff jhn des Nachts auff eine<lb/> Windmuͤhle vor der Stat/ von derſelben ſagt<lb/> man/ die ſolle vnrecht vmbgehen/ vnnd linck<lb/> mahlen. M. Wolffgang Buͤtner.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CCXIC.</hi></hi> Von einem Juͤden vnnd<lb/> Chriſtenweib.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">J</hi>N einem Dorff Rockenberg genant/<lb/> kamen etliche Juͤden ins Wirtshauß/<lb/> dem Wirt ein Pferd zuverkeuffen/ in<lb/> dem ſie nun eines Gluͤckhaͤffners-weib<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [292/0300]
CCLXXXVIII. Vom Bild Nico-
lai vnd eim Dieb.
ZV Griebswalde/ im Land zu Pommern/
ſtieg ein Dieb in die Kirche/ darinne
ſtund ein Bild Nicolat/ vnd im Gottes-
kaſten ſolt viel Gelt verſchloſſen liegen.
Der Dieb ſprach: Herr Nicolae/ iſt das Gelt
mein oder dein/ wir wollen darumb vmb die
Wett lauffen/ koͤmpſtu ehe vnd ſchneller zum
Geltſtock den ich/ ſo ſey das Gelt dein/ ſonſt
ſol es mein ſeyn. Nicolat das Bild lieff/ vnd
kam zum erſten an die Geltſtadt. Sie lieffen
beyde noch einmal/ vnnd zum drittenmal/
S. Nicolaus vberwand vnnd vberlieff den
Dieb. Der Dieb ſprach: Mein Nickel/ du
haſt das Gelt gewonnen/ du kanſt es aber nit
verzehren/ denn du biſt Holtz/ ich will darvon
einen guten Muth haben/ vnnd es mit guten
Geſellen verſchlemmen. Dieſer Menſch iſt
nach wenig Tagen geſtorben/ ſeinen todten
Leib fuͤhret der Teuffel aus dem Grabe/ in
der Kirche/ warff jhn des Nachts auff eine
Windmuͤhle vor der Stat/ von derſelben ſagt
man/ die ſolle vnrecht vmbgehen/ vnnd linck
mahlen. M. Wolffgang Buͤtner.
CCXIC. Von einem Juͤden vnnd
Chriſtenweib.
JN einem Dorff Rockenberg genant/
kamen etliche Juͤden ins Wirtshauß/
dem Wirt ein Pferd zuverkeuffen/ in
dem ſie nun eines Gluͤckhaͤffners-weib
die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |