Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.König entgegen gehen. Der König erschrickt/ XXXIII. Von | Schw[e]tzhafftigkeit. ETliche laster bringen viel haß vnnd XXXIV. Von einem Dieb in Engel- landt. ZV Londen in Engellandt steigt ein Dieb sie
Koͤnig entgegen gehen. Der Koͤnig erſchrickt/ XXXIII. Von | Schw[e]tzhafftigkeit. ETliche laſter bringen viel haß vnnd XXXIV. Von einem Dieb in Engel- landt. ZV Londen in Engellandt ſteigt ein Dieb ſie
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0046" n="38"/> Koͤnig entgegen gehen. Der Koͤnig erſchrickt/<lb/> als er den Rath in ſolchem pracht ſihet daher<lb/> gehen/ fragt/ wz ſie woͤllen vnd warumb ſie zu<lb/> ſolcher vngelegener zeit zu im kom̃en? Vacca-<lb/> rius antwortet im in jhrer aller nahmen wir<lb/> ſuchen den todt/ ſpricht er/ den E. Koͤn. May.<lb/> vns getroͤwet hat/ wo wir nit in das Mandat<lb/> willigen wurden. Nun woͤllen E. Koͤn. Mayſt.<lb/> wiſſen/ daß wir ehe in tod zu gehen/ als wider<lb/> vnſern beruffvnd gewiſſen zu handeln geneigt<lb/> ſeyen.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXXIII.</hi></hi> Von | Schw<supplied>e</supplied>tzhafftigkeit.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>Tliche laſter bringen viel haß vnnd<lb/> mißgunſt/ als Frevel vnnd vnbillicher<lb/> gewalt/ etliche bringẽ verachtung/ als<lb/> freſſen/ ſauffen/ vnkeuſchheit/ traͤgheit<lb/> vnnd thorheit: Doch macht keines den Men-<lb/> ſchen veraͤchter vnnd iſt jhm nichts verklei-<lb/> nerlicher/ als die loſe ſchwetzhafftigkeit.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">XXXIV.</hi></hi> Von einem Dieb in Engel-<lb/> landt.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">Z</hi>V Londen in Engellandt ſteigt ein Dieb<lb/> durch ein ziegel Tach/ in willens et-<lb/> was zu ſtehlen/ doch ging jhm ſein<lb/> Sach nit an/ dann er Verrieth ſich ſelbſt<lb/> durch ſein gereuſch/ darauff ſich ein ſolcher<lb/> Tumult erhaben/ daß vil Nachbarn zuſam-<lb/> men geloffen. Da der Dieb den Tumult ſi-<lb/> het/ miſcht er ſich mit ein/ als einer/ der<lb/> den Dieb will helffen ſuchen. Nach dem ſie nun<lb/> dafuͤr halten/ der Dieb ſey entflohen/ hoͤrten<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſie</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0046]
Koͤnig entgegen gehen. Der Koͤnig erſchrickt/
als er den Rath in ſolchem pracht ſihet daher
gehen/ fragt/ wz ſie woͤllen vnd warumb ſie zu
ſolcher vngelegener zeit zu im kom̃en? Vacca-
rius antwortet im in jhrer aller nahmen wir
ſuchen den todt/ ſpricht er/ den E. Koͤn. May.
vns getroͤwet hat/ wo wir nit in das Mandat
willigen wurden. Nun woͤllen E. Koͤn. Mayſt.
wiſſen/ daß wir ehe in tod zu gehen/ als wider
vnſern beruffvnd gewiſſen zu handeln geneigt
ſeyen.
XXXIII. Von | Schwetzhafftigkeit.
ETliche laſter bringen viel haß vnnd
mißgunſt/ als Frevel vnnd vnbillicher
gewalt/ etliche bringẽ verachtung/ als
freſſen/ ſauffen/ vnkeuſchheit/ traͤgheit
vnnd thorheit: Doch macht keines den Men-
ſchen veraͤchter vnnd iſt jhm nichts verklei-
nerlicher/ als die loſe ſchwetzhafftigkeit.
XXXIV. Von einem Dieb in Engel-
landt.
ZV Londen in Engellandt ſteigt ein Dieb
durch ein ziegel Tach/ in willens et-
was zu ſtehlen/ doch ging jhm ſein
Sach nit an/ dann er Verrieth ſich ſelbſt
durch ſein gereuſch/ darauff ſich ein ſolcher
Tumult erhaben/ daß vil Nachbarn zuſam-
men geloffen. Da der Dieb den Tumult ſi-
het/ miſcht er ſich mit ein/ als einer/ der
den Dieb will helffen ſuchen. Nach dem ſie nun
dafuͤr halten/ der Dieb ſey entflohen/ hoͤrten
ſie
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