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Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605.

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Vorrede.
Vnder sein red/ Sales, die kurtz/
Vnd doch auch hetten jhren nutz/
Der wer nicht werth daß er solt essn/

Salem wenn er zu Tisch gesessn.
O der nicht wolt hörn
lepores/
Die doch wern jucundiores,
Der ist ein lepus gantz vnd gar/
Vnd solches ist gewißlich war.
Frölich in ehrn beid Gott gefelt/
Vnd den Menschen in dieser Welt.
Der mag sich packen der nicht will/

Frölich sein/ dan sein ist zu viel.

Weil dan nun/ lieber Gevatter vnd gön-
ner die schimpff vnd schertz nit zu verwerffen
sondern vielmehr nutzlich sein vnserm leben
vnd wandel/ (doch daß die nit allzu grob/)
so hab ich nicht vnderlassen können diesel-
be zu publiciren vnnd ins Liecht zubringen/
damit auch den gemeinen darmit/ wel-
che das Lateinische nicht verstehen/ möge
gedienet werden. Weil aber allzeit/ wenn
mann ein Neuw wrrck lässet außgehen/
pfleget gute fromme vnnd Ehrliche
Leuth auß zusuchen/ denen man sol-
chis dediciret vnnd zuschreibet/ als hab ich
gut gefunden/ euch als meinen guten freund
vnd bekanten dieses Werck zu zuschreiben/
zu welchem ich auch sonderliche anleitung
gehabt hab/ vnnd nit ohn gefehr solches ge-

schihet.
A iiij
Vorꝛede.
Vnder ſein red/ Sales, die kurtz/
Vnd doch auch hetten jhren nutz/
Der wer nicht werth daß er ſolt eſſn/

Salem wenn er zu Tiſch geſeſſn.
O der nicht wolt hoͤrn
lepores/
Die doch wern jucundiores,
Der iſt ein lepus gantz vnd gar/
Vnd ſolches iſt gewißlich war.
Froͤlich in ehrn beid Gott gefelt/
Vnd den Menſchen in dieſer Welt.
Der mag ſich packen der nicht will/

Froͤlich ſein/ dan ſein iſt zu viel.

Weil dan nun/ lieber Gevatter vnd goͤn-
ner die ſchimpff vnd ſchertz nit zu verwerffẽ
ſondern vielmehr nutzlich ſein vnſerm lebẽ
vnd wandel/ (doch daß die nit allzu grob/)
ſo hab ich nicht vnderlaſſen koͤnnen dieſel-
be zu publiciren vnnd ins Liecht zubringen/
damit auch den gemeinen darmit/ wel-
che das Lateiniſche nicht verſtehen/ moͤge
gedienet werden. Weil aber allzeit/ wenn
mann ein Neuw wrrck laͤſſet außgehen/
pfleget gute fromme vnnd Ehrliche
Leuth auß zuſuchen/ denen man ſol-
chis dediciret vnnd zuſchreibet/ als hab ich
gut gefunden/ euch als meinen gutẽ freund
vnd bekanten dieſes Werck zu zuſchreibẽ/
zu welchem ich auch ſonderliche anleitung
gehabt hab/ vnnd nit ohn gefehr ſolches ge-

ſchihet.
A iiij
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[0007] Vorꝛede. Vnder ſein red/ Sales, die kurtz/ Vnd doch auch hetten jhren nutz/ Der wer nicht werth daß er ſolt eſſn/ Salem wenn er zu Tiſch geſeſſn. O der nicht wolt hoͤrn lepores/ Die doch wern jucundiores, Der iſt ein lepus gantz vnd gar/ Vnd ſolches iſt gewißlich war. Froͤlich in ehrn beid Gott gefelt/ Vnd den Menſchen in dieſer Welt. Der mag ſich packen der nicht will/ Froͤlich ſein/ dan ſein iſt zu viel. Weil dan nun/ lieber Gevatter vnd goͤn- ner die ſchimpff vnd ſchertz nit zu verwerffẽ ſondern vielmehr nutzlich ſein vnſerm lebẽ vnd wandel/ (doch daß die nit allzu grob/) ſo hab ich nicht vnderlaſſen koͤnnen dieſel- be zu publiciren vnnd ins Liecht zubringen/ damit auch den gemeinen darmit/ wel- che das Lateiniſche nicht verſtehen/ moͤge gedienet werden. Weil aber allzeit/ wenn mann ein Neuw wrrck laͤſſet außgehen/ pfleget gute fromme vnnd Ehrliche Leuth auß zuſuchen/ denen man ſol- chis dediciret vnnd zuſchreibet/ als hab ich gut gefunden/ euch als meinen gutẽ freund vnd bekanten dieſes Werck zu zuſchreibẽ/ zu welchem ich auch ſonderliche anleitung gehabt hab/ vnnd nit ohn gefehr ſolches ge- ſchihet. A iiij

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Zitationshilfe: Melander, Otto: Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst. Bd. 1. Lich, 1605, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/melander_jocoseria01_1605/7>, abgerufen am 21.11.2024.